Horst Meister – Ein deutscher Totentanz

Ausstellung in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

von Carola Spies

Horst Meister – Ein deutscher Totentanz
 
Ausstellung in der Graphiksammlung Mensch und Tod
in der Universitäts- und Landesbibliothek
 

Die Graphiksammlung Mensch und Tod am Institut für Geschichte, Ethik und Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) konnte ihre umfangreiche Sammlung um den Graphikzyklus Ein deutscher Totentanz von Horst Meister nachhaltig erweitern. Ab dem 29. Januar 2019 wird bis zum 24. März 2019 der Neuzugang im Foyer der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf präsentiert.
 
Die vor 40 Jahren begründete Graphiksammlung Mensch und Tod zählt heute mit ihren fast 6000 Originalgraphiken zu den umfassendsten und qualitativ hochwertigsten Graphiksammlungen um die Themen Sterben, Tod und Totentanz. In der Sammlung finden sich Kostbarkeiten wie die wohlbekannte Holzschnittfolge Hans Holbeins d. J. (1497/98-1543) Bilder des Todes, aber auch hochaktuelle Totentänze zeitgenössischer Künstler. Mit dem jüngsten Neuzugang, dem Deutschen Totentanz von Horst Meister, konnte die die Positionen der Gegenwartskunst, die sich das traditionelle Motiv des Totentanzes zu Eigen machen, um gesellschaftsrelevante Themen mit zeitgenössischem Bezug aufzugreifen und zu vermitteln, gestärkt werden.
Die 18 Graphiken des Zyklus Ein deutscher Totentanz von Horst Meister (*1937) entstanden 1987 und thematisieren prägnant den Geist und das politische Klima der 1980er Jahre: Atomkraft, Terrorismus, Aufrüstung, Umweltverschmutzung. Der Tod tritt unter anderem als Bürger, General, Staatsmann, Papst und Richter auf.
Horst Meister studierte an der Staatlichen Akademie der Künste in Karlsruhe u. a. bei HAP Grieshaber, der sein Interesse für zeitkritische Kunst wesentlich prägte. Meister ist mit dem Schwandorfer Totentanz von 1982, der während der Proteste gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf im Landkreis Schwandorf entstanden ist, bereits mit einem relevanten Zyklus in der Düsseldorfer Sammlung vertreten. Mit dem Deutschen Totentanz, der nur in geringer Auflage existiert, ist nun ein zweites Schlüsselwerk hinzugekommen. Der Neuzugang wurde durch die Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HHU ermöglicht.
 
Die Ausstellung in der ULB präsentiert alle 18 Blätter des Graphikzyklus. Daneben sind einige Graphiken aus dem Zyklus Schwandorfer Totentanz sowie Arbeiten aus dem aktuellen Projekt des Künstlers Der Toten Tanz zu sehen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 29. Januar um 18 Uhr im Vortragsraum der ULB (Geb. 24.41) sprechen der Kurator der Graphiksammlung Professor Dr. Jörg Vögele und der Künstler Horst Meister.
Im Anschluß an die Eröffnung ist die Ausstellung bis zum 24. März 2019 zu den Öffnungszeiten der Bibliothek, montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr und samstags/sonntags von 9 bis 24 Uhr zu besichtigen.
 
Weitere Informationen: www.uni-duesseldorf.de/home/  -  www.hhu.de