Zweifel und Trost

Edward Gorey und Wolfgang Hildesheimer – „Eine Harfe ohne Saiten“ oder „Wie man Romane schreibt“

von Joachim Klinger

© 1963 Diogenes Verlag Zürich

Zweifel und Trost
 
Auf einem Blatt – nur mit der Nr. 11 / - steht als Notiz von mir der Name „Melf“.
„Die Harfe ohne Saiten“ heißt das Buch, / das er als Autor unter seinem Herzen trug.
Wie die Idee zur Handlung wächst, / auch unter Qualen, zeigt der Text.
Doch muß man wissen, Melf ist nur / erfunden, eine Kunstfigur.
Herr Gorey hat sich hier versteckt / und Melf erschaffen und erweckt.
„Herr Melf“, wie er im Buche heißt, / entsprang noch eines andren Geist:
Denn was in deutsch sich präsentiert / hat auch ein Deutscher formuliert.
Als Dichter und des Bildes Reimer / erkennen wir Herrn Hildesheimer.
Herr Gorey starb, auch Hildesheimer schied, / doch Melf – er lebt! Was für ein Unterschied!
 
Edward Gorey und Wolfgang Hildesheimer – „Eine Harfe ohne Saiten“
oder
„Wie man Romane schreibt“
© 1963 Daniel Keel - Diogenes Verlag Zürich, 63 Seiten, gebunden – Ein Diogenes Tabu
 
→ Edward Gorey in den Musenblättern
→ Wolfgang Hildesheimer in den Musenblättern