Unterstützung für Frauen mit vererbtem Brustkrebsrisiko

Ein Verbundprojekt der Universitäten Köln, Halle und Wuppertal

Red.

Unterstützung für Frauen mit vererbtem Brustkrebsrisiko
durch Entscheidungscoaching
 
In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen an Brustkrebs sowie knapp 7.800 an Eierstockkrebs. Bei circa 30 Prozent der Patientinnen liegt eine familiäre Häufung vor. Wissen sie von der Mutation, haben die betroffenen Frauen die Möglichkeit, verschiedene präventive Maßnahmen zu ergreifen – vom intensivierten Früherkennungsprogramm für Brustkrebs bis hin zur prophylaktischen Entfernung des gesunden Brustdrüsengewebes und/oder der Eierstöcke/Eileiter. Ob und wie ein persönliches Entscheidungscoaching die betroffenen Frauen bei dieser schwierigen Entscheidung unterstützen kann, untersucht ein Forschungskonsortium unter Beteiligung der Uniklinik Köln, der Bergischen Universität Wuppertal sowie weiterer Kooperationspartner. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten für ihr Vorhaben eine Förderung des Innovationsfonds der Bundesregierung in Höhe von 2,1 Millionen Euro.
 
Im Rahmen des Forschungsprojekts „EDCP-BRCA – Evaluation eines Decision Coaching Programms zur Entscheidungsunterstützung im Rahmen der Prävention bei BRCA1/2-Mutationsträgerinnen“ erhalten betroffene Frauen ein strukturiertes, modulares und bedarfsadaptiertes Coaching. Das Ziel ist ein besseres Verständnis für Nutzen und Risiken der verschiedenen Präventionsstrategien. Damit können betroffene Frauen eine bewusste und informierte Entscheidung treffen.
Die Evaluation des Coachings wird unter Federführung der Uniklinik Köln und in Zusammenarbeit mit dem Bergischen Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung der Bergischen Universität Wuppertal bundesweit in sechs Zentren für Familiären Brust- und Eierstockkrebs im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie mit etwa 400 Frauen durchgeführt. „Zeigt das Projekt, dass das Entscheidungscoaching für die Betroffenen hilfreich ist, kann es in die bereits bestehenden Beratungsabläufe aller spezialisierten Zentren für Familiären Brust- und Eierstockkrebs des Deutschen Konsortiums integriert werden“, erklärt die Wuppertaler Professorin Dr. Juliane Köberlein-Neu.
 
„EDCP-BRCA“ ist ein Verbundprojekt mit dem Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Uniklinik Köln (Kommissarische Leitung Prof. Dr. Stephanie Stock) sowie dem Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs (Prof. Dr. Rita Schmutzler) als Konsortialführung, der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Köln (Prof. Dr. Christian Albus), dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof. Dr. Anke Steckelberg) sowie der Bergischen Universität Wuppertal (Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu).
 
 
Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics Telefon 0202/439-1381