Esoterischer Buddhismus

Eine Ausstellung im Kölner Museum für Ostasiatische Kunst

von Andreas Rehnolt und Frank Becker

Museum für Ostasiatische Kunst zeigt esoterischen Buddhismus


Köln - Die Kunst des esoterischen Buddhismus präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst ab dem 10. Mai in Köln. Neben dem populären Amida-Buddhismus und dem asketischen Zen-Buddhismus zähle die geheime Lehre des esoterischen Shingon-Buddhismus zu den wichtigsten Schulrichtungen des japanischen Buddhismus, so ein Sprecher des Museums am Dienstag. Im 9. Jahrhundert gelangte die Lehre des esoterischen Shingon-Buddhismus durch den Priester Kûkai nach Japan, der im Jahre 804 eine eigene Synthese der esoterischen Praktik und Lehre entwickelte.


Der universelle Buddha Mahâ-Vairocana, dessen Hände die
charakteristische Geste der Weisheitsfaust formen, Japan,
1.Hälfte 12. Jh., Museum für Ostasiatische Kunst Köln
Seine Berufung zum Abt eines Klosters ermöglichte ihm, seine Thesen schnell zu verbreiten. Zentrum des esoterischen Buddhismus wurde sein 819 gegründetes Kloster mit dem Kongobuji Tempel auf einem Berg südlich von Kyoto, das bis heute Pilgerstätte für über 12 Millionen Anhänger des Shingon-Buddhismus ist. Die bis zum 30. November laufende Schau zeigt Malerei und Skulptur des esoterischen Buddhismus aus dem Bestand des renommierten Museums. Die Buddhaschaft soll durch geheime Gebetsformeln (Mantra), Handzeichen oder Gesten (Mûdra) und geistige Konzentration (Verinnerlichung der Mandalas) auf dem Wege der rituellen Initiation durch einen Meister erlangt werden. Im esoterischen Buddhismus spielt das Ritual eine herausragende Rolle, daher fand er unter den Adeligen der Heian-Periode (794-1185) zahlreiche Anhänger. Die Ausstellung zeigt Malerei und Skulptur des esoterischen Buddhismus aus Museumsbestand. Darüber hinaus enthält sie eine einzigartige Leihgabe aus Privatbesitz: ein Amulett, das der Shingon-Priester Hôzan Tankai (1629 – 1716) für den Shogun Tokugawa Ienobu (1662 – 1712) schuf.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17, Do: 11-20 Uhr.
Internet: www.museenkoeln.de