Hägar 1

Der erste Band der Hägar-Gesamtausgabe ist jetzt zu haben

von Frank Becker

© Ehapa Egmont
Die Wikinger kommen!

Der erste Band der Hägar-Gesamtausgabe
ist da!


Was zur Zeit Eriks des Roten und Gorm Grymmes als Schreckensruf über Europa und den vorderen Orient hallte, klingt in diesen Tagen wie Luren-Musik in den Ohren aller Cartoon- und Comic-Freunde: Die Wikinger kommen - Hägar der Schreckliche ante portas! Denn mit dem ungehobelten Rotbart aus Skandnavien und seinen Freunden - zumindest, wenn sie den Zeichenfedern Dik Brownes und seines Sohnes und künstlerischen Erben Chris Browne entsprungen sind - kommt ohne die Sorge um eigenes Hab und Gut, Raub und Brandschatzung ungetrübtes Vergnügen ins Haus.

Seit Richard "Dik" Browne (1918-1989), der gemeinsam mit Mort Walker (*1923), dem Schöpfer von Beetle Bailey, die wegen ihres liebenswürdigen Humors weltweit geschätzten Comic-Serie "Hi and Lois" entwickelt hatte, im Jahr 1973 den ersten Comic seines "Hagar the Horrible" in die Sonntagsseiten der US-Zeitungen brachte, ist der Siegeszug des rauhbeinigen Wikingers nicht aufzuhalten gewesen. Nach zwei Jahren druckten bereits 600 Zeitungen die Geschichten des glücklosen Plünderers, seines resoluten Ehegespons Helga, der zuckersüß-kriegerischen Tochter Honi und des völlig aus der Art geschlagenen zärtelnden Sohnes Hamlet, der als intellektueller Knabe lieber Gedichte liest, als das Wikinger-Schwert zu führen. Hinzu kamen seine rauhbeinigen Kumpane, darunter an erster Stelle und stets an seiner Seite der tumbe Sven Glückspilz (Leif Lalleglad), Honis minnesingender Verehrer Lute und der bei all den bei Raubzügen und Raufhändeln erlittenen

Foto © Frank Becker
Blessuren durchaus nicht unwichtige Quacksalber. Und - da ist Dik Browne schon immer nah an der Realität gewesen - die erbarmungslosen Steuereinnehmer spielen ebenfalls keine unwichtige Rolle. Schon bald waren es weit über 1800 Zeitungen, die Hägar druckten. Besonders beliebt ist der etwas schmuddelige, dafür aber trinkfeste Held in seiner geographischen Heimat Dänemark. Dort erscheinen seine Geschichten auch regelmäßig in dem Comic-Magazin "Basserne", das neben anderen Comic-Klassikern auch "Hi and Lois" (Mads og Misse) und "Beetle Bailey" (Basserne) veröffentlicht.

Band 1 der jetzt begonnenen deutschen Gesamtausgabe der international beliebten Hägar-Strips umfaßt die ersten beiden Jahre, also 1973 bis 1975. der bereits angekündigte Band 2 deckt 1975 bis 1977 ab und ist bereits zu haben. Wir können folglich an den Fingern abzählen, daß bei gleichem Umfang schließlich 17 Bände im Regal des Sammlers prangen können - ein wahrer Nibelungen... pardon: Wikinger- Schatz des zwerchfellerschütternden Humors. Ich lese die Strips seit über 30 Jahren mit nicht nachlassendem Vergnügen, staune von Mal zu Mal über den überbordenden Ideenreichtum Dik und Chris Brownes
und kann versichern: es wiederholt sich nicht, wird nicht langweilig und sogar die älteren wieder gelesenen Geschichten machen jedes Mal den gleichen - neuen - Spaß.

Hägar der Schreckliche, Gesamtausgabe 1 (1973 bis 1975), Vorwort von Michael Bregel, © 2007 Ehapa Comic Collection/ Egmont Verlag, 320 Seiten Hardcover, Querformat, 29,95 €.

Eine Empfehlung der Musenblätter-Redaktion.


Gesamtausgabe 2,
gleiche Eckdaten und Preis wie Band 1 und ebenfalls ins Deutsche übertragen von Michael Bregel.