Ein Sehnsuchtsbuch für Fans

Alexander F. Storz – „Opel Kadett-Story“

von Frank Becker

Die Opel Kadett-Story
 
Ein Sehnsuchtsbuch für Fans und andere
 
Daß die Adam Opel AG bereits 1929 eine Tochter von General Motors wurde, im Lauf der Jahrzehnte unter der Flagge von GM mehrfach die Gesellschaftsform wechselte, 2014 das Kadett-Werk Bochum geschlossen wurde und die Opel AG seit August 2017 im Zeichen der wirtschaftlichen Globalisierung zum französischen Automobilkonzern Groupe PSA gehört, wollen wir hier nur am Rande erwähnen. Angefangen hatte alles 1862 mit der Produktion von Nähmaschinen, 1886 kamen im Zeichen der individuellen Mobilität Fahrräder hinzu, ab 1898 Automobile, später Motorräder, Lastkraftwagen und Flugzeugmotoren. Nach dem fatalen Zweiten Weltkrieg, als alles in Trümmern lag, wurde im Opel-Stammwerk Rüsselsheim ein Neuanfang gewagt. Das hatte auch das Volkswagen-Werk sehr schnell und erfolgreich mit dem Nachfolger des KdF-Wagens, dem VW Käfer getan. Hier wollte Opel mit seinem seit 1936 bewährten Modell Kadett anknüpfen und ab 1962 mit dem Kadett A den Käfer womöglich aus dem Feld schlagen.
 
Obwohl der Kadett durch Innen- und Kofferraum fraglos reise- und familienfreundlicher war, ist das trotz großer Stückzahlen nie gelungen. Der robuste, luftgekühlte Allrounder Käfer hat stets die Nase vorn behalten, was besonders deutlich wird, wenn man sich auf alten Postkarten aus den 1950erund 1960er Jahren Straßenszenen und Parkplätze ansieht. Vielleicht lag es ja auch an dem dünneren Blech, das bei Unfällen wenig Schutz bot. Dennoch ist der Kadett eines der beliebtesten und wirtschaftlich erfolgreichsten deutschen Automodelle nach 1945 geworden.
Alexander F. Storz erzählt in seinem phantastisch mit Werks- und Privatfotos bebilderten neuen Buch „Opel Kadett Story – Alle Generationen seit 1962“ sehr informativ und kurzweilig die ganze Geschichte des Opel Kadett, angefangen bei den Vorkriegs-Modellen, die nach 1945 noch lange in der DDR fuhren, über die 1:1 von Moskwitsch abgekupferten russischen Kopien, schließlich den Kadett A aus dem Jahr 1962, bis hin zum letzten Kadett bis zu seinen Nachfolgern, den Astra-Modellen. Er hat sie alle, die schnittigen Kabrioletts von Vignale und MacKichan, Frua und Welsch, die viertürigen Kombis und Familienkutschen und die Ralley-Modelle, die so manchen Pokal abgeräumt haben.


Opel Kadett A im nicht bestandenen Crash-Test 1967 (Fahrer hat überlebt), hinten ein Kadett B Coupé - Foto © Dieter Knopp

Aber nicht nur an Kadetts kann sich der Betrachter sattsehen, denn Alexander F. Storz schaut auch großzügig über den Tellerrand und stellt diverse Auslandsversionen und die parallel gebauten Modelle Olympia und Rekord, nicht zu vergessen den Manta vor.
Ein unterhaltsames Sehnsuchtsbuch für Kadett-Fans und jeden Freund der deutschen Automobil-Geschichte. Eine Empfehlung der Musenblätter.
 
Alexander F. Storz – „Opel Kadett-Story“
Alle Generationen seit 1962
© 2018 Motobuch Verlag, 192 Seiten, gebunden, 138 s/w-Bilder, 237 Farbbilder, 4 Zeichnungen - ISBN: 978-3-613-04052-6
29,90 €
Weitere Informationen:  https://www.paul-pietsch-verlage.de