It don´t mean a thing (if it ain´t got that swing)

Das Christa Warnke Quartett - „Duke Ellington´s Sound of Love“

von Frank Becker

v.l.: Christa Warnke, Peter Weiss, Volker Heinze, Christian Hassenstein - Foto © Rebecca Ludwig

It don´t mean a thing
(if it ain´t got that swing)
 
Das Christa Warnke Quartett
mit Stücken aus dem Duke Ellington Songbook
 
Christa Warnke (voc) – Christian Hassenstein (g) – Peter Weiss (dr) – Volker Heinze (b)
 
Unter dem Titel des von Charles Mingus komponierten Tributs an Duke Ellington „Duke Ellington´s Sound of Love“ trat ein erlesenes Quartett in der Reihe „UNIKONZERT“ am vergangenen Freitag im Musiksaal der Wuppertaler Universität zu einem musikalischen Porträt des „Duke“ an: Die Jazz-Sängerin Christa Warnke, die mit dem Gitarristen Christian Hassenstein seit Jahren ein erfolgreiches Duo bildet, hatte für dieses Konzert aufgerüstet und präsentierte als Gäste den Schlagzeuger Peter Weiss und Volker Heinze am Kontrabaß. Eine Besetzung, die hielt, was das Programm und die Namen versprachen.
 
Edward Kennedy „Duke“ Ellington, (* 29. April 1899, Washington, D.C., † 24. Mai 1974, New York), war einer der ganz großen amerikanischen Jazz-Komponisten, der auch als Pianist und besonders als Bandleader zu den ganz Großen seiner Zunft gehörte, eine herausragende Gestalt des Jazz der 1920er bis 1960er Jahre mit einem bis heute nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die Entwicklung des Jazz. „Der Swing entstand wahrscheinlich im Orchester Duke Ellington“, kommentierte Christa Warnke seinen Rang in ihrer Moderation. Aus der Zusammenarbeit mit Juan Tizol und seinem Alter Ego Billy Strayhorn entstand ein kompositorisches Werk, das leider allzuoft immer noch ihm allein zugeschrieben wird. Dabei sind Stücke wie „Caravan“ oder „Take the A-Train“ und „Daydream“, die zum Ruhm Ellingtons nicht unwesentlich beitrugen, aus den Federn seiner Kollegen. Aber „Jazz ist eine demokratische Musik, die verbindet.“ (Christa Warnke)


v.l.: Peter Weiss, Volker Heinze, Christian Hassenstein - Foto © Rebecca Ludwig
 
Christa Warnke hatte für das Programm des Abends einen Querschnitt mit einem Dutzend Titeln zusammengestellt, darunter das programmatische „It don´t mean a thing (if it ain´t got that swing)“ und neben dem Evergreen „Take the A-Train“ unter anderem auch „Sophisticated Lady“, „I´m beginning to see the light“ und „Prelude to a kiss“ sowie der Gospel „Come Sunday“ aus der wenig erfolgreichen Suite „Black, brown and beige“ (1943). Die Band fand schnell zur harmonischen Einheit zusammen, gab den Songs und Scats Chrtista Warnkes eine elegante Basis und glänzte per Blickwechsel im stummen Einverständnis mit schönen Features. „Leichte Hand war gefragt“ kommentierte Peter Weiss, der mit Sticks und Besen auf seinem Schlagzeug das rhythmische Rückgrat bildete. Volker Heinze zeigte einmal mehr, wieso der Kontrabaß vor allem in

Christian Hassenstein - Foto © Rebecca Ludwig
den letzten Jahren auch als Solo-Instrument immer beliebter geworden ist. Sein Doug Watkins ähnliches, fingerfertig gegriffenes Parlando hat Format
mit Understatement.
Der Protagonist des Abends war aber unüberhörbar Christian Hassenstein auf seiner von Thorsten Lietz (Essen) gebaute Custom Design und einer 7-saitigen Godin, auf der er dem mit geschlossenen Augen lauschenden Jazzfreund die Illusion zweier miteinander korrespondierender Gitarren vermittelt. Die traumschönen Soli auf der Lietz-Gitarre weckten Erinnerungen an Barney Kessel und Kenny Burrell, aber auch ein paar Griffe im Stil Wes Montgomerys waren nicht zu überhören – purer Genuß. Selten hört man so humorvolle virtuose Ausklänge - episch wie die Soli und ebenso gelungen - wie die von Christian Hassenstein.
 
Klar, daß das begeisterte Publikum im ausverkauften Musiksaal der Universität nach Zugaben verlangte – und die natürlich auch bekam: „Maybe I should change my ways“ und zum Schluß noch einmal mit angezogenem Tempo den „C Jam Blues“.
 
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