Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



Essener Aalto-Theater meldet 84prozentige Auslastung in laufender Saison

In der Spielzeit 2008/2009 stehen unter anderem fünf Musiktheater-Premieren und vier neue Balettabende auf dem Programm

Essen - Das deutschlandweit renommierte Essener Aalto-Theater hat in der laufenden Spielzeit bislang eine Auslastung von 84 Prozent erreicht. Dies teilte Intendant und Generalmusikdirektor Stefan Soltesz am Freitag mit. Bei der Präsentation des Spielplans für die Saison 2008/2009 kündigte Soltesz  23 Werke mit 175 Vorstellungen an. Unter anderem sind fünf Musiktheaterpremieren und vier neue Ballettabende geplant. Hinzu kommt mit einer speziell konzipierten „Dornröschen“-Version erstmals ein Ballett für Kinder in das Essener Haus. Der von Hans Neuenfels in der laufenden Spielzeit inszenierte "Tannhäuser" erreichte eine Auslastung von 99 Prozent, weitere "Renner" im Aalto-Programm waren Tilman Knabes "Turandot"-Interpretation mit 98prozentiger und "Das Feuerwerk" zum dreißigsten Todestag des Komponisten Paul Burkhard von James de Groots und Paul Kribbe mit bislang 97 Prozent Auslastung.

In der kommenden Spielzeit wird Soltesz  Wagners Weltendrama, den „Ring des Nibelungen“ auf die Bühne bringen. Die einzelnen Teile werden in vier unterschiedlichen Regiehandschriften präsentiert, so der Intendant.  Den Anfang macht zur Saisoneröffnung Tilman Knabe mit „Das Rheingold“, Dietrich Hilsdorf erarbeitet mit der „Walküre“ sein fünfzehntes Werk für das Aalto-Theater. Auch die  erfolgreiche Reihe der Musical- und Rockopern-Produktionen wird fortgesetzt mit  „Chess – Das Musical“, das durch Hits wie „One Night in Bangkok“ seit den 1980er Jahren weltbekannt ist. Der russischen Oper widmet sich das Aalto-Theater mit dem Ende des 19. Jahrhunderts uraufgeführten „Fürst Igor“ von Alexander Borodin. Der Chefregisseur des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen Andreas Baesler kehrt nach seiner pfiffigen „L’italiana in Algeri“ für die Inszenierung von Giuseppe Verdis „Nabucco“ mit dem berühmten Gefangenenchor ans Aalto-Theater zurück. 

2008/09 übernimmt Ben Van Cauwenbergh die Leitung des Aalto Ballett Theaters. Der auch als Choreograph international arbeitende Belgier hat zuvor 15 Jahre lang das Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden geleitet. In seiner ersten Essener Spielzeit präsentiert er drei große Tanzwerke, von denen zwei seine eigene choreographische Handschrift vorstellen. 


Ausstellung "Kavalierstart" zeigt Aufbruch in Kunst der 80er Jahre

Museum Morsbroich präsentiert ab 20. April 140 epochemachende Werke international renommierter Künstler

Leverkusen - Unter dem Titel "Kavalierstart" zeigt das Museum Morsbroich in Leverkusen vom 20. April bis zum 20. Juli frühe Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die einen Wandel im System der Kunst einleiteten. Im Fokus dieser Schau stehen nach Museumsangaben vom Mittwoch kulturelle Veränderungen, die in der bildenden Kunst einen frühen und sensibel aufgespürten Ausdruck finden. Die Ausstellung thematisiert mit insgesamt rund 140 Exponaten deutscher, kanadischer und US-amerikanischer Künstler einen Zeitabschnitt, der eine enorme geopolitische und kulturelle Veränderung beinhaltete, deren Auswirkungen noch heute grundlegend das gesellschaftliche Handeln und Denken bestimmen.
Der Blick der Schau richtet sich nach Angaben von Kuratorin Stefanie Kreuzer auf einen konzentrierten Abschnitt, nämlich auf die Anfänge des kulturellen "Bruchs" in den Jahren 1978-1982. Anhand der Frühwerke von insgesamt 28 Künstlerinnen und Künstlern blickt die Ausstellung auf die gesellschaftlichen Veränderungen am Ende der 1970er Jahre und betrachtet die Veränderung der Machtstrukturen im Ost-West-Verhältnis ebenso wie die Digitalisierung der Lebenswelten und die Globalisierung. Im Zentrum stehe das Bild in vielfältigsten Ausdrucksformen - als Malerei oder Installation, als Foto oder Film, als Skulptur oder Dekoration, hieß es im Vorfeld weiter.
Gezeigt werden unter anderem Werke von Katharina Fritsch, Rodney Graham, Martin Kippenberger, Jeff Koons, Allan McCollum, Richard Prince, Thomas Ruff, Cindy Sherman, Thomas Schütte, Thomas Struth, Rosemarie Trockel und Jeff Wall.

Öffnungszeiten: Di: 11-21 Uhr, Mi-So: 11-17 Uhr
Internet: www.museum-morsbroich.de


Werke von Anna Luisa Ribeiro im Kölner Museum Ludwig


Köln - Unter dem Titel "Books of Ours" präsentiert das Kölner Museum Ludwig ab dem 18. April eine Ausstellung mit Werken von Ana Luísa Ribeiro in der Kunst- und Museumsbibliothek. Nach Angaben einer Museumssprecherin hat die Künstlerin das Projekt speziell für den Ausstellungsort konzipiert. Die 1962 in der portugisischen Hauptstadt Lissabon geborene Künstlerin seit rund zehn Jahren in der Domstadt und arbeitet zum Thema "Bücher". Sie stellt aber keine "Kunstbücher" im klassischen Sinne her, sondern nimmt Bücher als Grundlage für ihre gemalten Bilder, die Darstellungen von Bücherseiten sind. Vor allem verwendet Ribeiro Fragmente von Kunstbüchern - wie von den Kölner Verlagen Taschen oder DuMont - und "verwandelt" diese in ihre eigenen Bilder. Für ihr bis zum 31. Mai andauerndes Projekt hat Ribeiro Bücher der Kunst- und Museumsbibliothek als Basis genommen und diese in Seiten von "Stundenbüchern" oder "Books of Hours" gleich im doppelten Wortsinn umgestaltet, so die Bibliotheksdirektorin Elke Purpus.

Öffnungszeiten: Di–So: 10–18 Uhr, jeden 1. Freitag im Monat: 10–22 Uhr
Internet: www.museenkoeln.de


Ökumenische Kunstvesper am 19. April im Duisburger Lehmbruck-Museum

Duisburg - Die Stiftung Wilhelm Lehmbruck-Museum und die evangelische und katholische Kirche in Duisburg haben am Mittwoch zur diesjährigen Ökumenischen Kunstvesper für den 19. April eingeladen. Wortbeiträge treffen auf Chorgesang der Choralschola des Bonner Albertinums und auf Kunstwerke unter anderem von Lehmbruck und Klaus Staeck, teilte Allissa Krusch von der Stiftung Wilhelm Lehmbruck-Museum mit. Die inzwischen bereits zehnte Ökumenische Kunstvesper steht unter dem Motto "Ora et labora" - bete und arbeite, hieß es in der Mitteilung weiter. Neben diversen Dialogen wird die Veranstaltung musikalisch mit Gregorianischen Gesängen gestaltet. Werke von Richard Wagner, Olivier Messiaen, Franz Schubert, Philip Glass und Arvo Pärt treten hinzu, hieß es in der Vorankündigung weiter. Zu den Schlägen einer eigens von der Abtei Hamborn ins Museum gebrachten Glocke werden außerdem Passagen aus Schillers Werk "Die Glocke" zitiert.
Internet: www.lehmbruckmuseum.de

Redaktion: Frank Becker