Comic-Faulpelz Franz Gans wird 80 Jahre

Der arbeitsscheue Cousin von Donald Duck träumt beim Schlafen vom Essen und beim Essen vom Schlafen.

von Andreas Rehnolt

© Disney
Comic-Faulpelz Franz Gans
wird 80 Jahre
 
Der arbeitsscheue Cousin von Donald Duck
träumt beim Schlafen vom Essen
und beim Essen vom Schlafen.
 
Entenhausen - Franz Gans, der arbeitsscheue und stets von Appetit geplagte Gänserich auf dem Bauernhof von Oma Duck in der Nähe von Entenhausen feiert am 6. April seinen 80. Geburtstag. Vor acht Jahrzehnten war er erstmals auf einem Porträtbild in Donald Ducks Wohnzimmer zu sehen. Am 9. Mai 1938 dann hatte er seinen ersten Auftritt als „Person“ in einem Comic-Strip.
Der Gänserich mit grünem Hemd, blauem Hütchen, roter Schleife und schwarzer Weste hat in all den Jahrzehnten in der Comic-Metropole stets nur eine Nebenrolle gespielt. Und er hält sich bewußt unauffällig im Hintergrund so nach dem Motto: Wer nicht gesehen wird, dem kann man auch keine Arbeiten aufhalsen. Und so geht er tagein, tagaus seinen Lieblingsbeschäftigungen nach. Und die sind schlummern und schmausen.
Egal, ob auf einen Rechen gestützt, hinter einem großen Heuhaufen liegend oder an ein Scheunentor gelehnt. Franz Gans hat mit all seiner Lethargie nirgendwo Probleme mit dem Schlafen. Kenner des Bauernhofs von Oma Duck glauben zu wissen, daß der Gänserich beim Schlafen vom Essen und beim Essen vom Schlafen träumt. Auch gerne in anderer Reihenfolge.
 
Zu seinem 80. hat Oma Duck, die Franz immer nur „Frau Großmutter“ nennt, sicherlich die ganze Sippe zum feierlichen Essen mit vielen unterschiedlichen Gängen eingeladen. Und weil so ein Geburtstagsessen anstrengend ist, hat sich der Jubilar die letzten Tage vor seinem Fest sicherlich geschont.
Franz, der im Original „Gus Goose“ heißt und vom Comic-Altmeister Carl Barks erdacht wurde, macht den Eindruck kindlicher Einfalt. Aber das kann täuschen. Dumm ist Franz Gans ganz zweifellos nicht. Auf der Suche nach Befriedigung seiner elementaren Bedürfnisse legt er seit Jahrzehnten eine geradezu gerissene Bauernschläue an den Tag.
 
In den ganz frühen Donald-Comics wurde übrigens die ländliche Herkunft von Franz aufgerollt - auch einige Seiten von ihm, die später nie wieder gezeigt wurden. So sah man ihn 1942 in mehreren Episoden etwa als Bauer auf seinem eigenen Hof und einmal sogar, wie er Donalds heiß

© Disney
geliebter Dauerfreundin Daisy nachstellte. Etwa um das Jahr 1950 heuerte Franz bei Oma Duck als Großknecht an. Im „Steckbrief“ von Franz heißt es, seine Lieblingstiere seien Vielfraß und Faultier.  
Seine Arbeitgeberin mag ihn trotz all seiner Arbeitsscheue gerne und übt ihm gegenüber eine bemerkenswerte Toleranz. Sorgt er doch schließlich mit seiner Faulheit dafür, daß die vitale Oma Duck weder rastet, noch rostet, weil sie nichts gegen Beschäftigung hat. In der Geschichte „Ländliches Treiben“ meint sie einmal „Ja, der Franz! Einen Schlaffi nennt man so was wohl heutzutage.... Auf jeden Fall ist Franz faul wie die Sünde, aber erfinderisch, wenn er sich vor einer Arbeit drücken will. Sogar sehr.“
 
Über seine verwandtschaftlichen Beziehungen zum Duck-Clan gibt es unterschiedliche Angaben von Comic-Ahnenforschern. Seine Eltern waren jedenfalls Wilhelmine Erpel und Gangolf Gans. Einer seiner Vorfahren soll Franzerich der Wohlbeleibte gewesen sein. Zumindest vom Nachnamen her könnte Franz mit Entenhausens Glückspilz Gustav Gans oder Gitta Gans, die sich nach dem reichen Dagobert verzehrt, verwandt sein. Mit Gustav gemeinsam hat er jedenfalls die Abneigung gegenüber Arbeit.
 
 
Redaktion: Frank Becker