Forschungsflugzeug HALO mißt die Emissionen von asiatischen Mega-Cities

Welche Auswirkungen hat die Luftverschmutzung von Ballungszentren auf die Erdatmosphäre?

Red.

HALO im Hangar am Flughafen in Tainan, Südtaiwan - Foto: John Burrows

Forschungsflugzeug HALO mißt die Emissionen
von asiatischen Mega-Cities
 
Welche Auswirkungen hat die Luftverschmutzung von Ballungszentren
auf die Erdatmosphäre?
 
Um Antworten auf diese Frage zu finden, mißt das Forschungsflugzeug HALO einen Monat lang die Luftqualität asiatischer Großstädte wie Manila, Seoul, Beijing und Shanghai. Mit an Bord: Wissenschaftler des Instituts für Atmosphären- und Umweltforschung der Bergischen Universität Wuppertal.
 
Insgesamt sind rund hundert Stunden für die Messflüge geplant, die von Tainan in Taiwan aus starten. Gemessen werden die verschiedenen Gas- und Partikelemissionen der Großstädte und ihre Reaktionsprodukte. Dazu ist HALO – kurz für High Altitude and Long Range Research Aircraft – mit 20 verschiedenen Instrumenten ausgestattet. Eines davon ist der von den Wuppertaler Wissenschaftlern entwickelte Luftprobensammler MIRAH. „Wir wollen im Detail nachvollziehen, wie sich die Emissionen bei unterschiedlichen Wetterlagen ausbreiten und umwandeln“, erläutert Prof. Dr. Ralf Koppmann vom Institut für Atmosphären- und Umweltforschung. „In Asien spielen hierbei insbesondere die hohen Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung sowie die Häufigkeit von Gewittern eine große Rolle.“
 
Die Flüge finden statt im Rahmen des internationalen Projektes „EMeRGe – Effect of Megacities on the Transport and Transformation of Pollutants on the Regional and Global Scales“, das mit rund sechs Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Max-Planck-Gesellschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert wird. Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Darüber hinaus sind zusammen mit den deutschen Institutionen (das DLR-Institut für Physik der Atmosphäre, das Max-Planck-Institut für Chemie, die Universitäten Mainz, Heidelberg und Wuppertal, das Karlsruher Institut für Technologie und das Forschungszentrum Jülich) mehr als 50 Partner aus 16 verschiedenen Ländern eingebunden. Darunter sind 27 aus Asien. Eine besondere Rolle spielen die Wissenschaftler der taiwanischen Gastgeber: die Academia Sinica und die National Taiwan University.
 
Das Forschungsflugzeug HALO ist eine Gemeinschaftsinitiative deutscher Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen. Es wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft beschafft. Der Betrieb von HALO wird von der DFG, der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR, dem Forschungszentrum Jülich, dem Karlsruher Institut für Technologie, dem Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam und dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig (TROPOS) getragen. Das DLR ist zugleich Eigner und Betreiber des Flugzeugs.