Bravi für junge Talente

Sechs Preisträgerinnen von „Jugend musiziert“ sorgten für Hörgenuß

von Daniel Diekhans

Serafina Jaffé - Foto: Junge Philharmonie Brandenburg

Bravi für junge Talente
 
Sechs Preisträgerinnen von „Jugend musiziert“
sorgten für Hörgenuß
 
Was macht musikalisches Talent aus? Und was macht aus jungen, talentierten Musikern Preisträger? Eva-Susanne Rohlfing, selber Profi-Musikerin und neue Moderatorin von „Jugend brilliert“, nannte als notwendige Eigenschaften Ehrgeiz und Willensstärke, sprach aber auch von der Freude, die beim Musikmachen mit dabei sein muss. All das haben die sechs Musikerinnen, die am vergangenen Samstag bei „Jugend brilliert“ mit den Bergischen Symphonikern spielten. Mit dem 24-jährigen Ungarn Gábor Hontvári stand ebenfalls ein mehrfacher Preisträger am Dirigentenpult.
 
Als Serafina Jaffé zwölf Jahre alt war, entschied sie sich für die Harfe. Von ihrem Talent war die „Jugend musiziert“-Jury 2017 so beeindruckt, daß sie Serafina außer dem 1. Platz vier Sonderpreise verlieh. In Remscheid zog sie die Zuhörer mit dem Harfenkonzert von François-Adrien Boieldieu (1775-1834) in den Bann. So schwer die Läufe des „Allegro brillante“ auch waren – die 19jährige gestaltete sie wunderbar flüssig und stimmungsvoll. Im Mittelteil meinte man eine Gitarre zu hören – so klangvoll waren die Griffe, mit denen Serafina ihr Solo spielte. Doppeltes Tempo schlug sie beim Finale an und selbst bei dieser Tour de force huschte ein gewinnendes Lächeln über ihr Gesicht.
 
Begeistert reagierte das Publikum auch auf die taiwanische Pianistin Wei-Ting Chou. Nach dem 1. Preis bei „Jugend musiziert“ studiert die 17jährige inzwischen Musik in Berlin. Schumanns Klavierkonzert interpretierte sie mit fein nuanciertem Anschlag und klug gesetzten Figuren. Auch beim schnellen Wechselspiel mit dem Orchester behielt sie den Überblick.
 
Das ungewöhnlichste Stück hatten Nastasja Link (1. Violine), Carolin Grün (2. Violine), Pauline Schulte-Beckhausen (Viola) und Noémie Maria Klages (Cello) mitgebracht: Bohuslav Martinůs Konzert für Streichquartett und Orchester. Doch die Herausforderung – angefangen mit dem rhythmisch vertrackten Auftakt – beflügelte die Vier. Im „Adagio“ glänzten Nastasja und Noémie mit farbenreichem Solo-Spiel und der schwungvoll-tänzerische Schluß erntete zu Recht Bravo-Rufe.
 
Daniel Diekhans