Ein Highlight nach dem anderen

Das Melton Tuba Quartett feierte den 30. Geburtstag am Ort seines ersten Konzerts.

von Daniel Diekhans

Foto © Melton Tuba Quartett

Ein Highlight nach dem anderen
 
Das Melton Tuba Quartett feierte den 30. Geburtstag
am Ort seines allerersten Konzerts.
 
Die große Ausnahme ist das Melton Tuba Quartett auch dreißig Jahre nach seiner Gründung. Bis heute bilden Hartmut Müller und seine Musikerkollegen Ulrich Haas, Heiko Triebener und Jörg Wachsmuth die einzige reine Tuba-Formation Deutschlands. Jetzt, nach drei Jahrzehnten erfolgreicher Partnerschaft, sechs aufgenommenen CDs und unzähligen Konzerten weltweit, kehrten Müller & Co. an den Ort ihres allerersten Konzerts zurück – in die Klosterkirche Lennep.
 
Hier feierten die Experten für tiefe Bläserklänge ihr Bandjubiläum mit einem Konzert, das ein Highlight nach dem anderen auf die Bühne zauberte. Im voll besetzten Saal ging der Abend so los, wie Fans des Quartetts es kennen und lieben. Mit dem „Washington Post March“ zogen die Musiker mitten durch die Zuschauerreihen auf die Bühne. Gespielt auf Baß- und Kontrabaßtuben ging das Stück von John Philipp Souza wohl jedem im Saal durch und durch. Ein kraftvoller Auftakt für einen Abend, bei dem es ein Wiederhören mit 30 Jahren Bandgeschichte gab. Von Anfang bis Ende war es ein schillernd bunter Mix aus Klassik, Jazz, Pop – und Film-Ohrwürmern wie Henry Mancinis „Baby Elephant Walk“, die bestens auf Hörnern, Euphonium und Tuben klingen.
Die erfahrenen Musiker, die allesamt in renommierten klassischen Orchestern spielen, suchten aber auch immer wieder die Herausforderung. Die Tuba sei eben „viel leichtfüßiger und liebenswürdiger, als ihr nachgesagt wird“, erklärte Bandsprecher Müller. Also stürzte sich das Quartett mit Lust auf das „Küken-Ballett“ aus den „Bildern einer Ausstellung“ – ein Stück, das eigentlich auf Piccoloflöten und anderen Leichtgewichten gespielt wird. Über dieses originelle Tuben-Ballett wurde herzhaft gelacht.
 
Mit ihren Showeinlagen trieben die Meltons die gute Laune auf die Spitze. Kaum hatten sie auf der Bühne einen schwindelerregenden „Hummelflug“ (aus Rimski-Korsakows Oper „Das Märchen vom Zaren Saltan“) hingelegt, tauchten sie über den Köpfen auf der Galerie wieder auf. Wie Peter Sellers alias Inspektor Clouseau trugen sie Trenchcoats und Schlapphüte und spielten dazu das lässig swingende Thema aus den „Pink Panther“-Filmen. Als es auf musikalische Weltreise ging, war Publikumsbeteiligung angesagt. Für seine Samba-Nummer wünschten sich die Musiker eine passende Begleitung. „Sie müssen mitmachen“, erklärte Müller – und verteilte Maracas, Rasseln und weitere Perkussionsinstrumente, die die Zuschauer denn auch bereitwillig und ausdauernd spielten.
Umso besinnlicher fiel das Konzertfinale aus. Waren sie vorher munter über die Bühne getollt, spielten die Musiker ihr Sinatra-Medley entspannt im Sitzen. Wobei Moderator Müller anmerkte, daß der Evergreen „New York New York“ genauso gut auch „Lennep Lennep“ heißen könne. Mit ihrem Applaus erklatschte das Publikum sich noch ein paar virtuose Zugaben. Nach knapp drei Stunden war das gut romantische Sahnehäubchen eine volltönende Version von Brahmsʹ „Guten Abend, gute Nacht“. 
 
Weitere Informationen unter www.meltontubaquartett.com