Adeste fideles, laeti triumphantes...

Juliacum Brassers – „Blechfunkeln“

von Frank Becker

Cover: kh krauskopf
Morgen kommt der Weihnachtsmann…
 
Bläserklang zum Fest
 
Wie wunderbar pures Blech klingen kann, haben das Melton Tuba Quartett, das Posauenquartett OPUS 4 und Ludwig Nuss mit der Two Bone Bigband ein um das andere Mal zum Vergnügen unserer Ohren bewiesen. Es gibt noch eine weitere höchst produktive Formation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, mit dem einst alttestamentarisch besetzten Klang der Posaunen Freude zu machen anstatt Mauern einstürzen zu lassen: Die Juliacum Brassers.
Gerade noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest legen die vier Blechbläser Klaus Luft (Trompete), Johannes Meures (Posaune), Andreas Trinkaus (Horn) und Martin Schädlich (Trompete) ein Album vor, das ebenso vergnüglich wie feierlich mit strahlendem Klang das Fest der Feste feiert: „Blechfunkeln“.

Der hervorragend gemixte und arrangierte Cocktail „.5.6.5.3“ aus köstlichen Schnipselchen bekannter Weihnachtsmelodien – Medley wird dem nicht ganz gerecht - eröffnet mit dem frechen Einschub von Bizets „Auf in den Kampf…“ einen gut einstündigen Reigen von Melodien, die zu einer musikalischen Reise vom Barock bis ins 20. Jahrhundert einladen. Das wäre ein schöner Spaß für die Familie unter dem Weihnachtsbaum, all die mit raffinierten Übergängen, oft nur mit kurzen Akkorden aneinander geknüpften Titel zu erraten. Leroy Anderson ist dabei, Franz Xaver Gruber, Johnny Marks, Michael Praetorius, Böhmisches u.v.a.m.  Ich habe mir beim Anhören in einer romantischen Anwandlung vorgestellt, die Vier am Weihnachtsabend auf einem beschaulichen Kleinstadt-Marktplatz oder oben auf einer alten Stadtmauer zu erleben, wie Hans Stubenrauch (1875-1941) es auf einem seiner Bilder gezeigt hat.


  Hans Stubenrauch pinx.

In weiteren feinen Arrangements, überwiegend von Johannes Meures und in schönen Harmonien, zeigt das Quartett, wie weich und sanft Blechbläsersätze klingen können – und daß man bei so vielem keine weiteren Instrumente braucht. „Adeste Fideles“, „Tochter Zion“, „Der Messias“, Gustav Holsts „Christmas Day“ aber auch Willi Ostermanns „Och wat wor dat fröher schön doch en Colonia“ bekommen neuen Glanz. Mit Engelbert Humperdincks „Abendsegen“ schließt sich ein klangvoller Kreis. Wer noch nicht die richtige Musik zum Fest gefunden hat, ist mit diesem auch aufnahmetechnisch hochwertigen Album gut beraten.


Juliacum Brassers – „Blechfunkeln“
© 2017 Fitschgetau Studio / Juliacum Brassers
Klaus Luft (Trompete) – Johannes Meures (Posaune) – Andreas Trinkaus (Horn) – Martin Schädlich (Trompete)
Gesamtzeit:  1:02:35

Nota: Die Juliacum Brassers treten am Donnerstag, 21.12.2017 in der Ev. Kirche in Lüttringhausen mit ihrem Weihnachtskonzert auf und einen Tag später, also Freitag, den 22.12. in der CityKirche Wuppertal-Elberfeld (jeweils um 20 Uhr).
Weitere Informationen: www.juliacumbrassers.de