Die Unbegreiflichkeit des Seins

Dieter Nuhr – „Nuhr hier, nur heute“

von Frank Becker

Die Unbegreiflichkeit des Seins
 
Dieter Nuhr hat die Welt begriffen.
 
Dieter Nuhr hat die Welt begriffen. Er teilt diese Gabe mit nur wenigen Berufs- und Zeitgenossen, so zumindest muß es scheinen, wirft man einen aufmerksamen Blick auf die aktuelle Tages- und Integrationspolitik, die Digitalisierung und die Globalisierung, auf das soziale „Miteinander“ in unserer verstörten Gesellschaft und die zunehmende Machtergreifung durch mediale Systeme und Konzerne. Daß ich hier das schreckliche Wort einsetze, das synonym für das gleichgeschaltete System des Nationalsozialismus steht, geschieht mit Bedacht. Denn was derzeit gesellschaftlich akzeptiert und politisch völlig ungehindert geschieht, ist nichts anderes als das an sich reißen der völligen Kontrolle über alles und jeden durch Internet-Konzerne. Smartphone, Facebook, Alexa, Payback und wie die Leimruten sonst noch so heißen. Dieter Nuhr legt den Finger in die Wunde – und nicht nur in diese. Wußten Sie, daß Ihr Auto Kraftstoff verbraucht? Hatten Sie eine Ahnung davon daß die deutschen Autohersteller bescheißen? Tun die aber…
 
Daß die sensationshungrige Berichterstattung über Terror und AfD im Fernsehen diesen häßlichen Zeiterscheinungen in die Karten spielt, liegt auf der Hand – aber das Fernsehen suhlt sich darin: Quote. Haben Sie übrigens schon mal einen, irgendeinen Sender gesehen, der nicht mindestens einen Terrorismus-Experten aus dem Hut zieht? Es ist lächerlich. Aber: Auch wir Zuschauer haben daran Schuld, weil wir es einschalten.
Dieter Nuhr beschwört übrigens den Nutzen der Burka – jedenfalls bei bestimmten Menschen (da gibt es übrigens eine feine Schnittstelle zum Thema Tatoo…). Und: Wissen Sie immer, wer unter so einer Burka steckt? Vielleicht ein afghanischer Transvestit… Schön wäre es ja, am Strand öfter den Burkini zu sehen, schon als Schutz vor gewissen Anblicken.
Kann man eigentlich heute noch Witze machen, ohne daß irgendwer beleidigt ist? Wohl nicht, Er hält uns den Spiegel der Satire vor. Mit Humor. Und mit Wahrheitsliebe. Über das Parshippen, den Religionsirrsinn, den Genderwahn, Helikopter-Mütter, Handy-Porno, das Rauchen nebst seinen grausigen Warnhinweisen auf Schachteln und den Neoliberalismus. Daß die Welt nie fertig wird, nicht perfekt ist, nicht sein kann, belegt allein die Wahl eines Trump zum US-Präsidenten, wobei Nuhr nachvollziehbar Hitler, Erdogan und Trump in einem Atemzug nennt.
 
Unbedingt anhören! Wir schätzen seine gradlinige Aufrichtigkeit und bewundern seine Haltung – deshalb geben wir dem Künstler und seinem Programm unsere Auszeichnung, den Musenkuß. Was haben wir gelernt? Es wird wieder Zeit für sprechende Dornbüsche.
 
Dieter Nuhr – „Nuhr hier, nur heute“
© 2017 WortArt / Random House Audio
Gesamtzeit: 1:14:26
ca. 13,99 €
 
Weitere Informationen:  www.wortart.de  -  www.nuhr.de