Ovid entstaubt

„Die Kunst der Liebe“ und „Ovid zum Vergnügen“

von Frank Becker

Vor 2000 Jahren starb Ovid
 
Seine „Metamorphosen“, „Amores“ und die
„Ars amatoria“ aber haben ihn überdauert
 
Publius Ovidius Naso, der vor 2074 Jahren geborene römische Dichter und feinsinnige Moralist, der unter seinem schlichten Kürzel Ovid durch sein Hauptwerk „Metamorphosen“ und als herzhafter wie ironischer Liebesdichter und -ratgeber durch seine „Amores“ und „Ars amatoria“ bis auf den Tag bekannt ist und geschätzt wird, ist vor 2000 Jahren gestorben. Sein genaues Sterbedatum im Jahr 17 unserer Zeitrechnung ist nicht überliefert. Sein Werk aber lebt in herausragenden Übertragungen fort - als Beispiele seien die der „Ars amatoria“ von Konrad Beikircher (in den Musenblättern veröffentlicht), sowie die von Carl Brinitzer und von Otto M. Mittler genannt – und inspiriert auch weiterhin.
 
Zum Gedenkjahr erscheinen im Reclam Verlag unter dem Titel „Ovid zum Vergnügen“ ein handlicher Querschnitt durch sein populäres Werk, übertragen von Markus Janka, sowie ein humorvoller Kommentar zu Ovids Liebesdichtung, das Wendebuch „Die Kunst der Liebe“ von Karl-Wilhelm Weeber. Es sind beides Bücher, die der Kurzweil dienen und Ovid ein wenig entstauben sollen - und dieses vortrefflich einhalten. Nichtsdestoweniger bieten sie auch Informationen, ein jedes Buch seinem Zweck entsprechend. So führt Karl-Wilhelm Weeber in seinen Prosa-Erläuterungen zu Ovids pikanten Ratschlägen auf historischem Boden mit viel Humor und Sachkunde analytisch in die Tricks und Kniffe ein, die laut Ovid sowohl Männern wie auch Frauen hilfreich sein sollen, das jeweils andere Geschlecht zu verführen, zu erobern, zum gemeinsamen Genuß der körperlichen Liebe zu führen. Markus Janka hingegen versorgt seine Neuübersetzung einer Textauswahl aus den „Ars amatoria“, den „Amores“, den „Metamorphosen“, der „Tristitia“ und den „Fasti“ in einem nützlichen Appendix mit einer Zeittafel, umfangreichen Informationen zu Namen und mit Textbelegen.
Die beiden lesenswerten Bücher ergänzen sich, ohne sich gegenseitig das Wasser abzugraben. Zum besseren Verständnis Ovids von den Musenblättern empfohlen.
 
Ovid (Publius Ovidius Naso) - *20. März 43 v.u.Z,  † vermutlich im Jahr 17 u.Z.
 
Karl-Wilhelm Weeber – „Die Kunst der Liebe“
Ovids Tips für Männer und Frauen
© 2017 Reclam Verlag, 82 + 60 Seiten (Wendebuch), Broschur – ISBN: 978-3-15-011141-3
9,95 €
 
„Ovid zum Vergnügen“ – hrsg. u. übersetzt von Markus Janka
© 2017 Reclam Verlag, RUB 19327, 160 Seiten, Broschur – ISBN: 978-3-15-019327-3
6,-
 
Weitere Informationen: www.reclam.de
 
Hörtip:
Ovid „Liebeskunst“ – Neu gelesen von Konrad Beikircher
19 Stücke - Gesamtzeit 56:44
Musik von Manfred Schoof
© 2011 Roof Music / tacheles!
ISBN-10: 3941168797  -  ISBN-13: 9783941168794