Fremdenlegion überfüllt!

Französische Regierung verordnet Aufnahmestop

Eine Meldung vom 8. Oktober 1930

Überfüllung in der Fremdenlegion

Aus Paris kommt die Kunde, daß der Bedarf der Fremdenlegion an Rekruten  - oder sagen wir lieber: an Kanonenfutter - zur Zeit vollauf gedeckt ist. Die Herren Werber haben nicht die geringste Mühe, die nötige Zahl von jungen Leuten für den harten, furchtbaren Soldatendienst unter Afrikas glühender Sonne zusammenzubringen - im Gegenteil! Die Prüfung für den Eintritt in die Légion étrangère ist so verschärft worden, daß von fünf Anwärtern gegenwärtig im Durchschnitt nur einer für "würdig" befunden wird, unter der Fahne der Legion seine Knochen zum Markt zu tragen, und das Werbegeld für den freiwilligen Eintritt von Ausländern wurde von 5000 auf 1000 Frank (170 RM.) herabgesetzt. Die Not ist der beste Werber, ihr ist es zu danken, daß die Werbebüros Anweisung erhalten haben, vorläufig keine Legionäre mehr anzunehmen.