Die Spielzeit 2017/18 im Remscheider Teo Otto Theater (3)

Vorgestellt

von Christian Henkelmann

Dr. Christian Henkelmann
Foto © Nico Hertgen
Die Spielzeit 2017/18 im Remscheider Teo Otto Theater (3)

In einer vierteiligen Serie stellt Ihnen Remscheids Kulturdzernent
Dr. Christian Henkelmann in dieser Woche in den Musenblättern
das kommende Programm des Remscheider Teo Otto Theaters vor.


Auch im Tanztheater hat das Geheimnisvolle, Zwielichtige, der Kontrast von Nacht und Tag, von Hell und Dunkel, nicht erst seit „Black Swan“ den Tanzboden erobert. Bestes Beispiel ist das Danish Dance Theatre Copenhagen mit seiner geheimnisvollen, erst dunklen, dann strahlend hellen Produktion „Black Diamond“ (6.10.17), einem der international erfolgreichsten Tanzstücke der letzten Jahre. Choreograph Tim Rushton sagt zu dieser Dualität von Schwarz und Weiß: „Dieses Stück beschäftigt sich mit der Struktur und der Dominanz von Macht, und wie in der Realität erweist sich der menschliche Körper als am mächtigsten. So gibt es eine Art Themenfaden, fast eine Erzählung – aber nicht wirklich. Wo wir ‚Diamond‘ getanzt haben, lesen die Besucher darin auch viele andere Geschichten aus eigener persönlicher und historischer Erfahrung.“

 
 Dansk Dansteater, Black Diamond - Foto © Henrick Stenberg

Mit „La Esmeralda“ (30.11.17) zeigt das Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan (das in der Forbes-Liste der weltweit besten klassischen Ballette auf Platz 3 geführt wird) erstmalig in Westeuropa einen großen klassischen Ballettabend, welcher in Russland und den USA zu den beliebtesten Balletten in der Vorweihnachtszeit gehört, aber in Deutschland kaum bekannt ist. Das Ballett beruht auf dem Roman „Notre-Dame de Paris“ (1831) von Victor Hugo. Es ist die Geschichte des Quasimodo, des Glöckners von Notre-Dame, und der schönen Tänzerin Esmeralda (Smaragd), die viele sicher noch aus dem Film „Der Glöckner von Notre Dame“ (1956) vor Augen haben, in dem Gina Lollobrigida die Esmeralda und Anthony Quinn den Quasimodo spielten.


Russisches Nationalballett, Nußknacker - Bildrechte: Agenda Production

Traditionell zeigen wir in der Vorweihnachtszeit ein weiteres klassisches Ballett. Diesmal ist es das Märchen
ballett „Der Nussknacker“ (21.12.17), stimmungsvoll und tänzerisch im strengen St. Petersburger Ballett-Stil dargeboten vom Russischen Nationalballett. Des Weiteren darf „Schwanensee“ (6.2.18) in diesem klassischen Dreiklang natürlich nicht fehlen. Diesmal als klassisch-zeitgenössisches ‚Märchenballett‘, geliefert von der Dance Factory Johannesburg. Aus afrikanischer Sicht erleben weißer Schwan und ‚schwarzer‘ Schwan eine ‚Verkehrung‘. Dada Masilo, Shootingstar der südafrikanischen Tanzszene, hat mit einem herausragenden Ensemble von 14 Tänzern eine gewagte Neuinterpretation geschaffen, einen Balanceakt zwischen Hommage und Satire. „Dass klassisches Ballett und afrikanischer Tanz so getrennt sind, habe ich nie verstanden“, sagt sie. „Also wollte ich ein Stück kreieren, in dem ich beides zusammenbringen, mit den Traditionen und Kulturen spielen kann. Ich wollte schauen, welche neue Dynamik daraus entsteht.“ Masilo mixt Tanzund Musikstile und führt mit diesen Verknüpfungen Klischees ad absurdum. Mutig, außergewöhnlich, zeitgemäß.


Dada Masilo, Swan Lake - Foto © John Hogg

Außergewöhnlich ist auch eine Ballettproduktion, die aus Österreich kommt und sich mit Mode befasst. Peter Breuer, ehemals Solotänzer des London Festival Ballet, jetzt Direktor des Salzburg Balletts und in Remscheid seit seinen Beatlesund Rolling StonesTanzabenden wohlbekannt, wagt sich diesmal in einem spannenden Handlungsballett an den Mode-„Mythos Coco“ [Chanel] (26.1.18) Die aus Buffalo/USA kommende Dance Company von Jon Lehrer zeigt ein erzählendes, heiteres, athletisch-dynamisches Tanzwerk, das alles bisher Dagewesene im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellt: ein Schatten-Tanz-Format namens „Shadows in Motion“ (18.3.18), zu dem sich Jon Lehrer von der Kultur der indigenen Tschuktschen Russlands inspirieren ließ. Die hochkarätige Tanztruppe des Odyssey Dance Theatre aus Saltlake City erweist sich durch technisches Können und Vielseitigkeit des Tanzvokabulars (u.a. Choreographie der Madonna-Shows) als Visitenkarte der USA und erinnert in „JUMP!“ (17.4.18) an PRINCE und den unvergessenen King of Pop Michael Jackson. Fast schon traditionell klingt die Tanz-Saison am Teo Otto Theater aus mit dem von John Neumeier gegründeten „BUNDESJUGENDBALLETT“ (3.6.18) aus Hamburg mit acht herausragenden deutschen Tanztalenten und den Bergischen Symphonikern.


Bundesjugendballett - Foto © Silvano Ballone

Lesen Sie morgen und den abschließenden Teil dieser informativen Spielzeitpräsentation
Kontakt:
theaterkasse@remscheid.de  -  Bestellungen: www.teo-otto-theater.de

Redaktion: Frank Becker