„Dahin, wo der Pfeffer wächst“

Reisende vor 500 Jahren im Kulturhistorischen Museum Duisburg

von Andreas Rehnolt/Red.

Foto: Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg

„Dahin, wo der Pfeffer wächst“
 
Kulturhistorisches Museum Duisburg zeigt
eine Ausstellung zu Reisenden vor 500 Jahren
 
 „Dahin, wo der Pfeffer wächst“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 25. Juni im Kultur- und Stadthistorischen Museum in Duisburg zu sehen sein wird. Die bis zum 5. November angesetzte Schau zeigt das Reisen und die Situation von Reisenden vor 500 Jahren. Der Ausstellungstitel meint einen unbekannten, weit entfernten Ort, an den man gemeinhin diejenigen Menschen wünscht, die man nicht mehr sehen will, so die Aussteller.
Die Schau berichtet unter anderem davon, woher der Pfeffer eigentlich kommt, wie man an solche Orte gelangt, wer dorthin gereist ist und was der Reisende dort erlebt hat. Anders als heute verbanden die Menschen vor 500 Jahren das Reisen nicht mit Erholung. Vielmehr war es ein äußerst mühseliges Unterfangen, das noch dazu mit unzähligen Gefahren verbunden war. Die gewohnte Heimat zu verlassen und sich dem Abenteuer der weiten Fremde auszusetzen, war nur für die wenigen mutigen Entdecker zu Land und zur See ein positives Wagnis.

Grundsätzlich waren auch vor fünf Jahrhunderten zu jeder Jahreszeit und überall Menschen unterwegs. Von ihren unterschiedlichen Motiven, ihrer Ausstattung, der Organisation der Reise, aber auch von „den Anderen“, jenen Menschen, die ihnen begegnet sind, haben die Reisenden individuelle Zeugnisse hinterlassen. Was berichtet ein Landsknecht aus seiner Gefangenschaft bei Kannibalen in Brasilien? Welchen Schrecken hat ein Seefahrer in seinem Tagebuch niedergeschrieben, als er den Tod seines Begleiters Ferdinand Magellan bei der ersten Weltumsegelung mit ansehen mußte? Und wer begleitet Anna von Kleve nach England, um den gefürchteten König Henry VIII. zu heiraten? Die Ausstellung gibt völlig verschiedenen Reisenden ein Gesicht und läßt sie ihre spannenden Geschichten erzählen.
So soll der Besucher mit allen Sinnen in eine Zeit entführt werden, in der in Europa noch Urwälder zu passieren waren und das Durchqueren eines friedlichen Bächleins auch durchaus noch mit dem Tod enden konnte. Historische Objekte werden dabei durch „Exponate zum Anfassen“ in den Kontext ihrer Zeit gesetzt.
Übrigens profitierte auch der Kartograf Gerhard Mercator, dessen Heimat seit 1552 Duisburg war und der nur höchst ungerne selbst verreiste, von der Entdeckungslust seiner Zeitgenossen. In seinen Karten von der Welt verschmolzen die neuen Erkenntnisse mit den Mysterien, Ungeheuern und Geheimnissen, die man in der fremden Ferne vermutete.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg - Johannes-Corputius-Platz 1 - 47051 Duisburg - Tel: 0203 - 283-2640
Weitere Informationen: www.stadtmuseum-duisburg.de