Schauspielhaus Düsseldorf - Spielzeit 2017/2018

Elf Deutsche Erstaufführungen sowie Uraufführungen

von Andreas Rehnolt

Schauspielhaus Düsseldorf
will im Herbst 2018 in
Hauptspielstätte am
Gründgens-Platz zurückkehren
 
Das Programm für die Spielzeit 2017/2018 bringt
elf Deutsche Erstaufführungen
sowie Uraufführungen auf die Bühne
 
Düsseldorf - Das Schauspielhaus Düsseldorf will im Herbst nächsten Jahres in das denkmalgeschützte Gebäude am Gustav-Gründgens-Platz als Hauptspielstätte zurückkehren. Dies erklärte Generalintendant Wilfried Schulz am Dienstag bei der Vorstellung des künstlerischen Programms für die kommende Spielzeit vor der Presse. „Dann wird es rund um das Theater noch doll mit Bauarbeiten und im Haus mit der Sanierung toben“, meinte Schulz.
Zugleich betonte der Generalintendant, er hoffe, „daß wir bis zum kommenden Sommer einen Plan auch für die weitere Finanzierung“ des von der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Land NRW gemeinsam getragenen Theaters haben. Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Georg Lohe nickte am Dienstag zu den Erwartungen von Schulze und erklärte, eine entsprechende Zusage zur Finanzierung sei am (vergangenen) Freitag in der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates des Schauspielhauses gefallen.
 
Mit der endgültigen, kompletten Sanierung und Wiederinbetriebnahme des Schauspielhauses rechnet Schulz nach eigenen Worten im Frühjahr 2020. Dann werde auch der 50. Jahrestag der Einweihung des Theaters gefeiert und hoffentlich auch „das Ende der Krise“ rund um das kulturelle Aushängeschild der Stadt, so der Generalintendant weiter. Das Schauspielhaus spielt seit Januar 2016 in der Übergangs-Spielstätte „Central“ unmittelbar am Hauptbahnhof in Düsseldorf.
Laut Schulz ist das Theater unter seiner Führung und mit einem weit überwiegend neuen Ensemble in seiner ersten Spielzeit trotz aller widrigen Umstände „sehr gut in der Stadt angekommen“. Auch die Übergangsspielstätten im „Central“ sowie die Inszenierungs-Ausflüge in die Lebensräume der Bürger in der Stadt würden „extrem gut“ angenommen, so der Generalintendant weiter. Zahlen zur Auslastung und zur Finanzierung machte Schulz nicht. Dies solle am 7. Juli in einer weiteren Pressekonferenz mitgeteilt werden.
 
Die neue Spielzeit 2017/2018 wird am 14. September mit der Premiere von „Die Orestie“, einer Tragödie von Aischylos begonnen. Angesichts der derzeit an vielen Ecken unserer Welt „gefährdeten Demokratie“ wertete Schulz das Auftaktstück als Appell, „für die Verfaßtheit des Gemeinwesens zu kämpfen“. Die „Orestie“ wurde im Jahr 458 vor unserer Zeitrechnung im griechischen Athen uraufgeführt.
Sie gilt als eines der bedeutendsten Dramen der Weltliteratur und erzählt davon, wie die Götter das Recht in die Hände der Menschen gaben. Aischylos selbst erlebte in seiner Jugend den Untergang der Tyrannis und die Geburt der Demokratie in Griechenland. Unter den zu erwartenden Glanzlichtern des Düsseldorfer Schauspielhauses in der neuen Theatersaison sind zudem eine Shakespeare-Komödie um das Theaterspielen sowie eine mobile Inszenierung „Nathan (to go)“ von Gotthold Ephraim Lessing an vielen Orten in der Stadt.
Weitere Höhepunkte sind sicherlich das Musical „Lazarus“ von David Bowie/Enda Walsh als deutschsprachige Erstaufführung in der Regie von Matthias Hartmann, die Uraufführung von Lutz Hübner mit dem Titel „Paradies“, in dem es um Islamisierung und Radikalisierung sowie um die Frage geht, welche Form zum Glücklichsein man als junger Mensch heute finden kann und das Projekt „Göttliche Komödie“ nach Dante Alighieri des bundesweit bekannten Bühnenbildners Johannes Schütz, das rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof eingerichtet werden soll.
 
Internet: www.dhaus.de