Large Hadron Collider

aus philosophischer, historischer und soziologischer Sicht

Red.

Large Hadron Collider
aus philosophischer, historischer und soziologischer Sicht:
DFG-Forschergruppe nimmt Arbeit auf
 
Mit einem Treffen aller Mitglieder hat an der Bergischen Universität Wuppertal im Dezember die Arbeit der Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „The Epistemology of the Large Hadron Collider“ offiziell begonnen. Ziel des internationalen Teams aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung der Bergischen Universität ist es, die Forschungen an der „größten Forschungsmaschine der Welt“, dem Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf, aus philosophischer, historischer und soziologischer Sicht zu untersuchen.
 
Für Prof. Dr. Gregor Schiemann, Sprecher der Forschergruppe und Professor für die Geschichte und Theorie der Wissenschaften an der Bergischen Universität, finden die Forschungen „in einer vielleicht wegweisenden Phase der Teilchenphysik statt. Es könnte in den nächsten Jahren ein Durchbruch zu einem neuen Verständnis der Grundlagen der Materie stattfinden. Das andere Extrem wäre, daß das Standard Modell trotz höherer Energie und Genauigkeit bestätigt würde. Vor diesem Hintergrund werden wir Forschung im Spannungsfeld von Normalwissenschaft und wissenschaftlicher Revolution in Echtzeit analysieren.“ Dies würde es ermöglichen, wichtige Beiträge zu einigen aktuellen Fragen der Wissenschaftsphilosophie zu liefern.

In der Forschergruppe arbeiten Expertinnen und Experten aus der Wissenschaftsphilosophie, -soziologie, -geschichte und aus der Physik aus Deutschland, Österreich und den USA zusammen. Die sechs Projekte der Forschergruppe werden geleitet von Prof. Dr. Robert Harlander (Theoretische Physik, RWTH Aachen), Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand (Philosophie, KIT Karlsruhe), Prof. Dr. Michael Krämer (Theoretische Physik, RWTH Aachen), Prof. Dr. Dennis Lehmkuhl (Philosophie, Caltech/USA), Prof. Dr. Peter Mättig (Experimentelle Physik, Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Martina Merz (Wissenschaftssoziologie, AAU Klagenfurt/Österreich), Prof. Dr. Gregor Schiemann (Philosophie, Bergische Universität Wuppertal), em. Prof. Dr. Erhard Scholz (Wissenschaftsgeschichte, Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Friedrich Steinle (Wissenschaftsgeschichte, TU Berlin), Prof. Dr. Michael Stöltzner (Philosophie, Universität South Carolina/USA), Dr. Adrian Wüthrich (Wissenschaftsgeschichte, TU Berlin) und Prof. Dr. Christian Zeitnitz (Experimentelle Physik, Bergische Universität Wuppertal).
Die DFG hat dafür insgesamt rund 2,5 Millionen Euro für drei Jahre bewilligt. Die Wuppertaler Professoren erhalten davon rund 1,2 Millionen Euro Fördergelder. Es konnten hochqualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Australien, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Niederlanden und den USA gewonnen werden. Vier von ihnen forschen an der Bergischen Universität. Die Wuppertaler Hochschule unterstützt die Forschergruppe vielfältig, insbesondere durch eine Juniorprofessur für die Philosophie der Physik.


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Kontakt:
Prof. Dr. Gregor Schiemann
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/ 439-2358