Edgar Degas und Auguste Rodin Wettlauf der Giganten zur Moderne
25. Oktober 2016 – 26. Februar 2017 im Von der Heydt-Museum Wuppertal Bis zum 26. Februar 2017 zeigt das Von der Heydt-Museum in Wuppertal mit der Gegenüberstellung von Werken des Malers Edgar Degas und des Bildhauers Auguste Rodin die erste Ausstellung dieser Art überhaupt. Der Museumsdirektor und Kurator Dr. Gerhard Finkh führt mit kurzen Kapiteln in die Chronologie der Ausstellung ein. Kapitel 5 / Raum 5
Edgar Degas und Auguste Rodin
Pferde und Reiter
Edgar Degas war ein begeisterter Besucher der Pferderennbahn, - hier entstanden nicht nur seine meisterhaften Gemälde und Pastelle mit den Jockeys in ihren farbigen Anzügen und den hohen und schnellen Pferden, hier ließ er sich auch zu den Plastiken von Pferden in vielerlei Bewegungsrhythmen inspirieren. Dabei spielte für ihn seit den 1880er Jahren auch die Kenntnis der fotografischen Bewegungsstudien von Eadweard Muybridge eine wesentliche Rolle – erstmals konnten nun auch Pferde in schnellem Lauf anatomisch korrekt wiedergegeben werden.
Während Degas sich für die eleganten Rennpferde begeisterte, erfuhren die wenigen Pferdeausstellungen im Werk von Rodin eine andere Ausprägung: Pferde und Pferdeköpfe spielten für ihn im Zusammenhang mit Denkmalsentwürfen eine Rolle, so etwa im Reiterstandbild für General Lynch oder in den Pferdeköpfen am Sockel des Denkmals für Claude Lorrain. Hierfür suchte Rodin einen eher „heroischen“ Ausdruck zu erreichen. Daneben gibt es in seinem Oeuvre auch ein kleines Gemälde, das ein Pferd auf dem Pferdemarkt von Saint-Marcel zeigt und diverse anatomische Studien, etwa zu Pferdebeinen. Überraschend sind seine Skizzen zu Pferderennen, die unglaublich modern anmuten. Vermutlich wurde er dazu bei seiner Italienreise 1875 inspiriert, wo er möglicherweise den Palio in Siena miterlebte.
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