La Serenissima

„Venezia 2017 – La Serenissima“ - ein Weingarten-Kalender

von Frank Becker

© 2016 Weingarten Verlag
La Serenissima
 
Wer je seinen Fuß auf den Boden der Serenissima gesetzt und dieses einzigartige, seit dem 6. Jahrhundert auf 117 Inseln und Inselchen und ungezählten Stelzen im Morast und Brackwasser der Bucht vor Mestre errichtete Gebilde gesehen hat, ist ihm verfallen. Das ging Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke und Thomas Mann so - dem Bann dieses wunderbaren Traumgebildes, das auf der Welt einmalig ist, konnten sich Lord Byron, Richard Wagner, Marcel Proust, William Turner, Auguste Renoir und ungezählte andere Maler und Dichter nicht entziehen. Millionen von Touristen und ungezählte Liebespaare tun es ihnen jährlich nach – überwiegend im Frühling und Sommer – und besuchen die Stadt Canalettos, Guardis und Tiepolos, Casanovas und Goldonis, um ihren Duft zu atmen. Im Dämmer der Gassen, auf den 400 Brücken über 177 Kanäle, den stillen Plätzen abseits der Piazetta und in den kleinen Bars, Bacaris und „Caffés“ lassen sie sich in ihren Zauber einhüllen, im Versuch, das unlösbare Geheimnis ihres Charmes zu ergründen.
 
In der morbiden Stimmung der kalten Jahreszeit hat Robert Browning am 12. Dezember 1889 seinen letzten Seufzer getan, Rilke hat die „Eisige Ruh“ bedichtet und Joseph Brodsky (1940-1996) reiste seit 1972 jedes Jahr nach Venedig, wohlgemerkt im Winter, wenn die Luft klar ist und nachts „König Nebel“ die Stadt einhüllt. Es ist fast eine Haßliebe, doch er wäre niemals im Sommer hingefahren, „nicht einmal, wenn man mir ein Gewehr auf die Brust setzte“. In kalten Wintern friert sogar die Lagune zu, wie es Ende des 18. Jahrhunderts ein Schüler Francesco Battagliolis auf einem Gemälde zeigt, und man kann das Festland zu Fuß erreichen. Die Zeit von Kälte und Nebel regt Autoren nicht minder an als das Flimmern der Sommerhitze. Patricia Highsmith läßt ihren Kriminalroman „Venedig kann sehr kalt sein“ in der winterlichen Lagunenstadt spielen und Donna Leon, der wir den Commissario Brunetti in ihren mittlerweile 23 Venedig-Romanen verdanken, führt auf der Suche nach den Tätern wie durch die flirrende Hitze und das „Aqua alta“ auch durch die klirrende Kälte der Calle, Rive, Ponte und Fondamente. Richard Wagner vollendet im venezianischen Winter 1858/59 den zweiten Akt seiner Oper Tristan und Isolde – 24 Jahre später kehrt er, wieder im Winter, dorthin zurück und stirbt am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin. Die Literaturen über Venedig sind ebenso Legion wie die von allen Großen der Malerei festgehaltenen Bilder der Stadt.


    Dorsoduro - Foto © Danita Delimont Stock/AWL Images

Hier nun haben wir einen wunderschönen Kalender mit hervorragenden, großformatigen Fotografien, der den Venedig-Liebhaber prachtvoll durch das Jahr 2017, durch die Calle, zur Piazetta, über die Brücken und auf dem Canal Grande begleiten wird.
 
Venezia 2017 – La Serenissima
Monats-Wandkalender
© 2016 Weingarten Verlag,14 Seiten, 49 x 68 cm, Spiralbindung ISBN: 978-3-8400-6673-3
39,99 €