„Dichter in Badehosen“

Etwas andere Portraits im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf

von Andreas Rehnolt/Red.

Herbert Eulenberg - Foto: Heinrich-Heine-Institut
Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf zeigt:
 

„Dichter in Badehosen“
 
Aufnahmen von Dichtern am heimischen Schreibtisch oder vor der Bücherwand kennt man zuhauf. Weniger bekannt sind Schnappschüsse von unterwegs. „Dichter in Badehosen“ sind derzeit im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf zu sehen. Die bis zu 11. September dauernde Treppenhausausstellung präsentiert Fotografien von Schriftstellern, Autorinnen und Autoren fernab von ihrem „Arbeitsplatz“ (wobei dieser natürlich im Kopf und folglich immer dabei ist). Manche befinden sich im „Urlaubsmodus“, wie die große Lyrikerin Mascha Kaléko auf Hiddensee oder der skandalumwitterte Hanns Heinz Ewers auf Capri.
 
Andere sollten im Auftrag aus heißen Weltecken berichten, wie der geheimnisumwitterte B. Traven in Chiapas oder der Düsseldorfer Ehrenbürger Herbert Eulenberg in Palästina. Da ist zur Abkühlung ein Bad im Meer nebst angemessener Kleidung ideal. Nicht wenige Auslandsreisen sind durch die NS-Machthaber in Deutschland erzwungen worden und gleichbedeutend mit Exil, wie die Aufenthalte von Heinrich Mann und Lion Feuchtwanger an der Côte d'Azur oder von Hilde Domin in der Dominikanischen Republik.
Die Aufnahmen stammen überwiegend aus den Nachlaßbeständen des Heinrich-Heine-Instituts, sowie aus verschiedenen privaten Sammlungen.
Ergänzt werden sie durch entsprechende Brief-, Tagebuch- oder Werkzitate. Weitere Urlaubsimpressionen stammen aus Briefen von u.a. Heinrich Heine, Franz Kafka, Thomas Mann und Franz Blei. 
 
Die Ausstellung wird von einer Vortragsreihe begleitet, in der die Referenten das Thema des reisenden Dichters auf unterhaltsame Weise beleuchten. Vorträge in der Reihe finden im August und September statt. Sie widmen sich den zahlreichen Auslandsaufenthalten des Düsseldorfer Schriftstellers und Filmpioniers Hanns Heinz Ewers, dem Stelldichein der Dadaisten in Tirol 1921/22, und der Geburtsstunde der „Feuerzangenbowle“ am Starnberger See.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. 
Kontakt: Heinrich-Heine-Institut - Bilker Str. 12-14 - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211 - 899-5571
 
Redaktion: Frank Becker