Nobody does it better! (007 in Concert)

Gala-Show mit Nicole Berendsen, Dietmar Wunder und Christoph Spengler zur Kino-Legende

von Frank Becker

Nicole Berendsen - Foto © Frank Becker
Nobody does it better!
(007 in Concert)
 
Die große Gala-Show zur Kino-Legende
 
Arrangements und musikalische Leitung: Christoph Spengler - Gesang: Nicole Berendsen - Sprecher: Dietmar Wunder - Choreographie: Michèle Bialon

Seit 54 Jahren rettet der Leinwandheld James Bond die Welt. Von dem englischen Roman-Autor Ian Fleming 1953 erfunden hat er bisher in 24 aufwendigen Kinoproduktionen üble Schurken mit Weltmachtgelüsten unter größtem pyrotechnischem Aufwand in allen Winkeln der Erde, auf dem Meeresboden und sogar im All zur Strecke gebracht. Keinen geringen Anteil an den Erfolgen der Filme mit Sean Connery, Roger Moore, George Lazenby, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und Daniel Craig in der Titelrolle hatten neben dem Kulturgut gewordenen Main Title von John Barry stets die jeweiligen Titelsongs, für die etliche der ganz großen Stars der Musikszene ans Mikrophon traten: Matt Monro, Shirley Bassey (dreimal!), Tom Jones, Nancy Sinatra, Paul McCartney, Rita Coolidge, Tina Turner und Adele, um nur einige der besten zu nennen. Allesamt Hits für die Ewigkeit.
 
Anlaß genug für Christoph Spengler, um in bewährter Zusammenarbeit mit der holländischen Ausnahme-Sängerin Nicole Berendsen und seinem hervorragenden Orchester in einjähriger Vorbereitung das Programm „007 in Concert“ zu arrangieren, das gestern im Remscheider Teo Otto Theater die bekanntesten Songs aus James-Bond-Filmen in einer phantastischen Gala-Show bei zweimal ausverkauften Haus auf die Bühne brachte. Ein Glanzlicht der Saison, soviel schon hier, das mit dem Titel „Nobody does it better“ aus dem Film „Der Spion, der mich liebte“ auf den Punkt beschrieben ist.
Im Zentrum der Bühne und des Geschehens durch ihre unerhörte Bühnenpräsenz, ihre hinreißende Stimme und die erotische Ausstrahlung, die manches Bond-Girl gerne gehabt hätte, Nicole Berendsen im figurbetonten bodenlangen, glitzenden goldenen Kleid. Ihr zur Seite der markante Sprecher Dietmar Wunder, der das Programm äußerst liebenswert und humorvoll vom Barhocker aus mit einem Martini moderierte, interessante Fakten vermittelte und – deshalb wollten zig Leute anschließend ein Foto mit und neben dem charmanten Schauspieler – der Synchronsprecher des aktuellen James Bond, Daniel Craig ist. Sein unterhaltsamer Exkurs über die Arbeit eines Synchron-Schauspielers ließ ahnen, welcher Aufwand in der für selbstverständlich gehaltenen deutschen Fassung eines Bond-Streifens liegt. Chapeau! Seine lakonische Antwort auf die Frage „…geschüttelt oder gerührt?“ ließ – Augen zu! – Daniel Craig erscheinen: „Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert?“

Dietmar Wunder - Foto © Frank Becker

Neben der auf den i-Punkt perfekt den Originalen angeglichenen Musik (beim Schließen der Augen auch hier wieder, war man akustisch „im Kino“) mit phantastischen Bläsersätzen, hervorragendem Rhythmus von Schlagzeug und Percussion und einem einfühlsamen Streicher-Apparat hatte die Show noch ein paar Überraschungen mehr im Köcher. Da sollte man die Augen aber wieder auf gehabt haben, denn auf einer Bühne über dem Orchester gab ein von Michèle Bialon choreographiertes Ballett hinter transparenter Gaze zu einigen Titeln die dreidimensionale Leinwand-Illusion der ebenso berühmten Filmvorspanne. Eine brillante Idee, ebenso brillant umgesetzt.
 
„Goldfinger“, „Diamonds are forever“, „Live and let die“ (Gänsehaut pur!), „You only live twice“, „Golden Eye“, „Skyfall“ (wer braucht schon Adele?), „From Russia with love“, „All Time High“, „Tomorrow never dies“, „For your eyes only“ … – Nicole Berendsen, harmonisch vokal unterstützt von Anja Spengler und Alina Ziehn, konnte mit jedem Stück der 100-minütigen Show (keine Pausen-Unterbrechung) auf Augen-/Stimmbandhöhe mit den Originalen überzeugen. Eine phantastische Sängerin mit beinahe unfaßbarem stimmlichen Volumen und interpretatorischer Vielseitigkeit - und einfach eine hinreißende Frau, die man hier viel zu selten hört und sieht. Ein rundum gelungenes Programm, das ganz offensichtlich sein begeistertes Publikum gefunden hat.
 

007 in Concert - Foto © Frank Becker