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„Der deutsche Papst“ von Peter Seewald

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Wir sind nicht Papst - wir sind Gott!
 
„Der deutsche Papst“
von Peter Seewald
 
Liebe Leser!
Peter Seewald, Jahrgang 1954, war mal ein gottloser Linker und wurde dann nacheinander Redak­teur bei Spiegel, stern und der Süddeutschen Zeitung. Heute ist er Herausgeber der „Bibliothek der Mönche“.
Wie sagt selbst Margot Käßmann? „Du kannst nicht tiefer fallen als in die Arme Gottes.“ Und so schreibt der arme:
„Es ist eine frostige Nacht mit Eis und Schnee, als in dem kleinen Weiler Marktl am Inn Joseph Aloysius Ratzinger um 4.15 Uhr das Licht der Welt erblickt. Seine Eltern heißen Maria und Joseph.“
Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?
Nein? Okay. Dann noch ein Satz:
„Und weil Karsamstag ist – der 16. April des Jahres 1927 – wird der Bub nach seiner Geburt auch gleich getauft: Geboren in der Osternacht.“
Halleluja, wer sagt’s denn!
Der neue Messias!
Da isser!
„’Schon in Freising war der Sepp gleich so auffällig durch seinen scharfen Verstand und seine Formulie­rungsgabe’, erzählt der Heimatdichter und Studien­freund Georg Lohmeier. ‚Ich hab mir schon damals gedacht, vielleicht wird der Sepp ein Kirchenlehrer.’“
Jo mei! Der Sepp. Der alte Kirchenlehrer!

Und, komischerweise relativ ähnlich, plaudert's Pfäfflein Elmar Gruber – auch so’n Großtheologe für an den Haaren herbeigezogene Heiligen­geschichte – über den Seppen, den frühreifen Wunderkerzenknaben Ratzifatzi:
„Der Dom war überfüllt, als er die Kanzel betrat und alle in atemberaubender Stille seinen Worten lausch­ten. (Bei Gott! Bei diesen Brüdern is et aber auch immer dermaßen spannend!)
Ich beobachtete, wie manche Pro­fessoren (sprich: Pharisäer) vom Seiteneingang in den Dom schlichen, als hätten sie Hemmungen, als Hörer des jungen Kollegen erkannt zu werden. Er war damals ja noch keine 30 Jahre alt.“
Voila!
Das Original hing seinerzeit drei Jahre später am Kreuz! Verhökert und verraten von den Söhnen des Satans! Und Ratze lebt! So ändern sich die Zeiten. Da kannse ma sehn!
Shalom!

Nachtrag -  dpa meldet:
„Ein Stern namens Ratzinger!
Weil Kardinal Ratzinger als Chef der Glaubens­kongregation die Archive der Heiligen Inquisition für die Wissenschaft öffnete, tauften Astronomen den Asteroiden Nummer 8661 Ratzinger zu Ehren auf den Namen Ratzinger. Die Entfernung des Asteroiden zur Erde beträgt 149.597.871 Kilometer. Das ist 1460mal die Strecke Erde – Mond.“

Ein 10 Kilometer breiter, sinn- und formlos und mutterseelenallein durchs Weltall kreisender Ballermann aus Geröll oder Sonstwat - paßt doch. Aber über 149 Millionen Kilometer entfernt! So weit von seinen Schafen weg war bisher noch keiner dieser Stellvertreter!
Egal.

Jun. 2005