Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Museum Schloß Moyland zeigt „Märchen und andere wundersame Geschichten“
 
Bedburg-Hau - „Märchen und andere wundersame Geschichten“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Museum Schloß Moyland in Bedburg-Hau

Heinrich Vogeler, Die Schlangenbraut,1894
gezeigt wird. Die bis zum 31. Januar nächsten Jahres geplante Schau steht ganz im Zeichen der Märchen, Mythen und Sagengestalten. Schon als junger Künstler hat der 1937 geborene Engländer David Hockney Märchen und Gedichte illustriert. Den Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit literarischen Texten bilden die Radierungen zu sechs Märchen der Brüder Grimm, die er 1970 mit 39 Einzelblättern herausgab. Die großformatigen Illustrationen dieses Zyklus gehören zu den bekanntesten druckgrafischen Werken von Hockney.
Die Ausstellung zeigt zudem Märchenmotive von Heinrich Vogeler (1872-1942). Von ihm sind Radierungen mit zarten Mädchengestalten sowie Illustrationen zu den Märchen von Oskar Wilde zu sehen. Die Nachtseite der Märchen thematisiert in der Schau Alfred Kubin (1877-1959) in seiner Mappe „Rauhnacht“ mit dem Eindringen des Unheimlichen und Fantastischen in die geordnete bürgerliche Welt. Und auch Werke von Joseph Beuys (1921-1986) sind zu sehen. In den frühen Zeichnungen des Schöpfers vom „erweiterten Kunstbegriff“ versinnbildlichen Zauberinnen, Nornen und Nymphen den Bezug zu alten Mythen und Märchen.
Und schließlich wird das Schloß Moyland selbst zum Ort einer Märchenhandlung. Gottfried Wiegand (1926-2005) hat die unheimlich-geheimnisvolle Stimmung in der ehemaligen Ruine in seinen Federzeichnungen zu Ingrid Bachérs Kunstmärchen „Gespenster sieht man nicht“ eingefangen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.moyland.de
Kontakt: Stiftung Museum Schloß Moyland - Am Schloß 4 - 47551 Bedburg-Hau - Tel: 02824-9510-0
 

Deutsches Märchenmuseum zeigt Bilder zu Fabeln von Äsop
 
Bad Oeynhausen - Das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum in Bad Oeynhausen zeigt eine Ausstellung mit Bildern der Künstlerin Brigitte Kranich zu den Fabeln von Äsop. Wie Museumsleiterin Hanna Dose bei der Eröffnung der bis zum 24. Januar nächsten Jahres geplanten Schau ausführte, hat Kranich dem Museum einen vollständigen Satz ihrer in den Jahren 1981 bis 2000 entstandenen 60 Fabel-Bildern geschenkt. 49 dieser Fabelbilder sind in der Ausstellung zu sehen.
Äsop gilt als Begründer der Fabeldichtung. Er war ein phrygischer Sklave und lebte im 6. Jahrhundert vor Christi Geburt. Er verfaßte hauptsächlich Tierfabeln. Ihre Form wird charakterisiert durch einen klaren Aufbau, eine anschauliche Erzählweise und einen lebendigen, ungekünstelten Vortrag. Die Spezialität der Künstlerin ist der Linoldruck mit Ölfarben. Kranich wurde 1932 in Pommern, geboren, lebte nach dem Krieg in München und zog in den 1950er Jahren in die Heide zog. Sie arbeitet als freischaffende Künstlerin in Toppenstedt im Kreis Harburg.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Arbeiten des Bielefelder Künstlers Klaus-Dieter Ennen. Er hat 26 Fabeln von Äsop in Origamitechnik gestaltet. Anläßlich der Ausstellung hat auch er seine Arbeiten dem Märchenmuseum geschenkt.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Städtische Museen - Am Kurpark 3 - 32545 Bad Oeynhausen - Tel: 05731/143410
 
Ausstellung „Wunderkammer der Meere“ in Mönchengladbach
 
Die Ausstellung behandelt das Entdecken und Erforschen der Welt
 
Mönchengladbach – “Wunderkammer der Meere“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Städtischen Museum Schloß Rheydt in Mönchengladbach zu sehen ist. Die bis zum 14. Februar kommenden Jahres geplante Schau behandelt das Entdecken und Erforschen der Welt. Die Ausstellung zeigt verschiedene Momente der Annäherung zwischen Mensch und Mensch, von der Beherrschung der Seewege durch Kartografie und astronomische Navigation bis hin zu seiner naturwissenschaftlichen Erfassung.
Die Schau changiert dabei zwischen der Betrachtung des Meeres als Ort fantastischer Wunder und seiner systematischen Untersuchung. Besonders eindrucksvoll wird die wissenschaftliche Erforschung des Meeres an den Glasmodellen der Blaschkas illustriert. Die aus Böhmen stammende Glasbläserfamilie fertigte im 19. Jahrhundert einzigartige und bis heute unerreichte wissenschaftliche Modelle von marinen Wirbellosen an, heißt es.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Städtisches Museum Schloß Rheydt - Schloßstraße 508 - 41238 Mönchengladbach - Tel: 02166-92890-0
 
 
Krefelder Museen zeigen Grafiken aus eigenen Sammlungen  
 
Krefeld - Unter dem Titel „Show & Tell“ präsentieren die Museen Haus Lange und Haus Esters in Krefeld Grafik aus den Sammlungsbeständen der Kunstmuseen in Krefeld. Die grafische Sammlung der Kunstmuseen umfaßt einen Bestand von rund 12.000 Zeichnungen, druckgrafischen Blättern, Mappenwerken und Künstlerbüchern. Die bis zum 21. Februar geplante Schau beschränkt sich erstmals nicht auf eine bestimmte zeitliche Periode oder Technik. Vielmehr spannt die Ausstellung einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und zeigt exemplarisch den Reichtum der grafischen Bestände.
Die Werkauswahl folgt chronologischen Linien, die immer wieder durch thematische Bezüge aufgebrochen werden. Der Fokus der ausgewählten Werke liegt dabei vorrangig auf Künstlern und Künstlerinnen, die die spezifischen Möglichkeiten und Eigenschaften von Zeichnung und Druckgrafik in besonderer Weise genutzt haben. Die Ästhetik japanischer Farbholzschnitte und Färbeschablonen etwa läßt sich über den Jugendstil bis zu Henri Matisse' Pochoirdrucken verfolgen. Max Klingers druckgrafische Visionen finden ihr Echo in apokalyptischen Zeichnungen der Nachkriegszeit. Die Linie wird als sensibles Instrument der Formulierung konkreter wie auch utopischer Raumvorstellungen erfahrbar, etwa in Blättern von Constant, Richard Long und Bruce Nauman. Zeitgenössische Künstler wie Christian Boltanski und Luc Tuymans greifen alte Drucktechniken mit einer spezifisch inhaltlichen Wendung auf.
Grafiken von Richard Hamilton, Robert Rauschenberg, Sigmar Polke, Andy Warhol und anderen führen die Relevanz der gestalterischen und gesellschaftlichen Veränderungen durch die medialen Entwicklungen seit den 1960er Jahren vor Augen. Die Holzschnitte von László Moholy-Nagy aus den 1920er Jahren und die um 1990 entstandenen Sonnenlichtarbeiten von Ernst Caramelle bilden zwei zeitliche Pole einer Auseinandersetzung mit konstruktiven Gestaltungsprinzipien. Diese wenigen Beispiele können bereits eine Vorstellung davon vermitteln, wie sich gerade in den so ungemein produktiven und beredten Arbeiten auf Papier vielfältige Erzählungen fortspinnen lassen. Im Kölner Wienand-Verlag ist aus Anlaß der Ausstellung ein umfangreicher Katalog erschienen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museen Haus Lange/Haus Esters - Wilhelmshofallee 91-97 - 47800 Krefeld - Tel: 02151-97558-0
 
 
Ausstellung schafft Verbindung zwischen steinzeitlichen Funden und der Gegenwart  
 
Ratingen - „Ausstrahlung - Stichprobe Steinzeit. Bild und Ton“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Museum für Kunst und Stadtgeschichte in

Foto: Museum Ratingen
Ratingen zu sehen ist. Die bis zum 31. Januar nächsten Jahres geplante Schau schafft eine Verbindung zwischen steinzeitlichen Funden und der Gegenwart. Derselbe Boden, auf dem heute Häuser stehen und Menschen leben, wo Autos fahren und Bäume wachsen bot schon vor mehreren Tausend Jahren einen Lebensraum für Menschen.
In Ratingen belegen steinzeitliche Funde die Existenz einer solch frühen Besiedelung. Über Gegenstände und Bilder ist es uns möglich, eine Verbindung zwischen früheren Epochen und der Gegenwart herzustellen und unsere Vorstellungskraft in Gang zu setzen. Mit künstlerischen Mitteln geht die Künstlerin Birgit Jensen der immateriellen Aura der Artefakte und der Orte ihrer Entstehung nach. Soundarbeiten des Audio- und Performancekünstlers Jörg Steinmann ergänzen die Präsentation, die ihren Nukleus in prähistorischen Originalen findet. Die Ausstellung lädt ein, sich des Veränderungspotentials der Dinge über die künstlerische Reflexion bewusst zu werden und sich der Kunstwerke wie der Zeitläufe zu nähern.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum für Kunst und Stadtgeschichte - Peter-Brüning-Platz 1/Grabenstraße 21 - 40878 Ratingen - Tel: 02102-550-4181
 
 
Wünschen für die Welt, die sie in 1.200 Wunschflaschen sammelten.
 
Ausstellung „Traumboot“ in Dortmund mit 1.200 Wunschflaschen zum Thema Reisen
 
Dortmund - „Traumboot“ ist der Titel einer Ausstellung im Museum Ostwall im Dortmunder U, die seit Freitag zu sehen ist. Die bis zum 1. November geplante Schau zeigt die Gedanken, Träume und Wünsche zum Thema Reisen von insgesamt 1.200 Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit der kleinen Künstler ist als gemeinschaftliche Installation „1.200 Wunschflaschen“ zu sehen. Die Begegnung mit Kunstwerken von Milan Knížák, Günther Uecker, Alison Knowles, Wolf Vostell, Nam June Paik und Adrian Paci veranlaßte die Teilnehmer, sich mit den verschiedensten Aspekten des Reisens, seinen schönen, aber auch mit seinen traurigen Seiten, zu beschäftigen.
Das Kunstobjekt „A Boat for my Dreams“ von Milan Knížák etwa stellte für die Kinder und Jugendlichen einerseits eine Verbindung zur aktuellen Situation von Flüchtlingen her, andererseits war es für sie Sinnbild ihrer Wünsche und Träume. Die Idee der Flaschenpost als eine ganz individuelle - aber auch ins Ungewisse geschickte Nachricht - wurde bei der künstlerisch-praktischen Umsetzung aufgegriffen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Ostwall im Dortmunder U - Leonie-Reygers-Terasse - 44137 Dortmund - Tel: 0231-5024723
 
 
Kunstmuseum Mülheim/Ruhr zeigt Kunst im Deutschland der Jahre 1945-1949
 
Die Ausstellung „Befreite Moderne“ wird am Samstag eröffnet
 
Mülheim/Ruhr - „Befreite Moderne - Kunst in Deutschland 1945-1949“  ist der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Kunstmuseum Mülheim/Ruhr gezeigt wird. Die bis zum 10. Januar kommenden Jahres geplante Schau widmet sich der Kunst der unmittelbaren Nachkriegsjahre. Im Zuge der Entnazifizierungs- und Umerziehungspolitik leiteten die Siegermächte auch die Rückkehr der von den Nationalsozialisten als „entartet“ verfemten modernen Kunst ein. Die Künstler erhielten so auch ihren freien künstlerischen Gestaltungsraum zurück.
Die Ausstellung in Mülheim/Ruhr präsentiert über hundert Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Fotografien aus dieser Zeit. Erstmals seit vielen Jahren traten nach 1945 verschiedene Künstlergenerationen an die Öffentlichkeit. Gegenständliche und surreale Tendenzen sowie verschiedene Spielarten der Abstraktion entfalteten sich zunächst zeitgleich im einvernehmlichen Nebeneinander. Überschattet wurde die neue Freiheit dann aber schon bald von den beginnenden Spannungen zwischen den Westalliierten und der ehemaligen Sowjetunion.
Zu sehen sind Werke vonCarl Barth, Heinz Battke, Willi Baumeister, Max Beckmann, Hubert Berke, Julius Bissier, Constant, Joseph Fassbender, Gerhard Fietz, Adolf Richard Fleischmann, Edvard Frank, Werner Gilles, K. O. Götz, Bruno Goller, Thomas Grochowiak, Hans Hartung, Werner Heldt, Peter Herkenrath, Hannah Höch, Marta Hoepffner, Karl Hofer, Otto Hofmann, Jeanne Mammen, Georg Meistermann, Oskar Moll, Erich Mueller-Kraus, Rolf Müller-Landau, Ernst Wilhelm Nay, Emil Nolde, Petra Petitpierre, Marie-Louise von Rogister, Ludwig Gabriel Schrieber, Bernard Schultze, Heinrich Siepmann, Elsa und Hans Thiemann, Hann Trier, Heinz Trökes, Theodor Werner, Fritz Winter und Wols. Nach dem Ende der Ausstellung in Mülheim/Ruhr wird sie  vom 14. Februar bis 8. Mai nächsten Jahres auch im Stadtmuseum Hofheim am Taunus zu sehen sein. Zur Ausstellung ist im Deutschen Kunstverlag ein 208seitiger Katalog mit 143 überwiegend farbigen Abbildungen erschienen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr - Synagogenplatz 1 - 45468 Mülheim/Ruhr - Tel: 0208-4554138
 
Redaktion: Frank Becker