Vom großbürgerlichen Landschaftsgarten zum Bürgerpark

Antonia Dinnebier / Brigitte Alexander – „Stadtpark De Werth Garten“

von Frank Becker

© Edition Köndgen
Vom  großbürgerlichen Landschaftsgarten
zum Bürgerpark
 
Die Geschichte des De Weerth´schen Gartens
in Elberfeld
 
In ihrer Reihe „Wuppertals grüne Anlagen“ hat die um die Lokalgeschichte Wuppertals bemühte Edition Köndgen bereits sechs der öffentlich zugängigen Grünanlagen der wegen ihres vielen Grün geschätzte Bergischen Stadt beschrieben. Der jüngste Band, der am vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, befaßt sich mit der ab 1802 angelegten privaten Parkanlage des sogenannten De Weerth´schen Gartens am ehemals westlichen Ausläufer der Stadt Elberfeld, damals weit außerhalb der aufstrebenden Kaufmannsstadt. Längst hat die demographische und städtebauliche Entwicklung die damaligen Grenzen gesprengt, die Stadt hat den Park, den Peter de Weerth als Refugium der Ruhe vor ihren Toren unweit der Wupper anlegen ließ, „umarmt“ – heute liegt er am westlichen Rand des Elberfelder Zentrums.
Im Karree zwischen Briller Straße, Luisenstraße, Sophienstraße und Friedrich-Ebert-Straße ist der De Weerth´sche Garten heute ein viel genutzter öffentlicher Park mit Sitz-, Spiel- und Sportgelegenheiten, mit Zugang zu benachbarten Bistros und mit ihn nur noch umrandendem Baumbestand. An die mit dem Park verbundene architektonische Geschichte erinnern am westlichen Rand noch die ehemalige Villa Frowein, die lange die Musikhochschule beherbergte und am nördlichen Rand die ebenfalls denkmalgeschützte Villa Schmits, in der heute eine Privatschule untergebracht ist. Teile des ursprünglichen Geländes wurden durch Erbfolgen und Straßenbau abgetrennt, sein Gesicht mehrfach verändert. An die Stelle des einstigen Reiterstandbilds Kaiser Wilhelms I. ist ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus getreten.
In informativen, überschaubaren und unterhaltsamen Kapiteln erzählen diverse Autoren in Streiflichtern die Geschichte des Parks durch zwei Jahrhunderte, die seiner Gründer und Besitzer, seines Wandels und der urbanen Umgebung. Erstaunlich viele brillante Bilddokumente aus Privat- und öffentlichem Besitz konnten die Herausgeberinnen zur Ergänzung der Texte zusammentragen, dazu Kartenskizzen, die Planung, Entwicklung und Historie des De Weerth´schen Gartens.

 
Antonia Dinnebier / Brigitte Alexander – „Stadtpark De Werth Garten“
Die Autoren: Antonia Dinnebier, Brigitte Alexander, Martin Lücke, Jennifer Gechter-Jones, Michael Okroy, Reinhard Lutum, Claus Lange, Gertrude Cepl-Kaufmann, Gisela Schniewind, Manfred Wichelhaus, Dirk Norpoth, Johannes Nattland, Detlef Schmitz, Elke Brychta, Anna-Maria Reinhold
© 2015 Edition Köndgen, 77 Seiten, Broschur, mit vielen Abbildungen und Kartenskizzen
ISBN 978-3-939843-55-9
9,95 €
 
Weitere Informationen:  www.edition-koendgen.de