Studenten- und Hochschulgeschichte - Ein bio-bibliographisches Verzeichnis

Friedhelm Golücke - „Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte“

von Frank Becker

Das „Who is Who“ der Verfasser zur
Studenten- und Hochschulgeschichte
 
Wohl in keiner gut sortierten Verbindungs- und Altherren-Bibliothek fehlt das Standardwerk von Friedhelm Golücke: „Studentenwörterbuch – Das akademische Leben von A-Z“, das mit kompakten Auskünften Fragen der Fuchsenstunde kompetent beantwortet und Aufschlüsse über historische Bezüge und Zusammenhänge bei täglich aufkommenden Fragen über das Verbindungs- und Hochschulleben gibt – eben „der Golücke“. Im Auftrag der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte e.V. hat der Historiker als Band 13 der „Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen“ ein Nachschlagewerk erarbeitet, das sich als unverzichtbar für die Präsenzbibliothek eines Verbindungshauses erwiesen hat.
Das „Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte“ versammelt annähernd 400 zu einem großen Teil bislang unveröffentlichte Biographien von Autoren seit dem Barock, die sich im deutschsprachigen Raum entweder sachlich oder belletristisch mit dem Studententum und der Hochschulgeschichte, insbesondere Fragen des Verbindungswesens beschäftigt haben. Das geht von Christian Reuter und Johann Christian Günther über Paul Grabein, Dr. Paul Ssymank und natürlich Walter Bloem, Peter Krause und Paulgerhard Gladen bis Dr. Hermann Haupt (um nur einige wenige zu nennen).
 
Daß Romanciers wie Gregor Samarow, Erich Wieprecht, Paul Schreckenbach, Rudolf Herzog und Rudolf Haas in der ersten Auflage 2004 fehlten, ist läßlich, denn das Gebiet ist weit, und man muß eine Auswahl treffen. Doch z. B. Friedrich Kluge („Deutsche Studentensprache“), Prof. Dr. Theobald Ziegler („Der deutsche Student“), Werner Klose („Freiheit schreibt auf eure Fahnen“), Walter Jens („Eine deutsche Universität“) und Horst Grimm/Leo Besser-Walzel („Die Corporationen“) sollten bei späteren Auflagen neben einigen anderen schon berücksichtigt worden sein. Aber das weiß Friedhelm Golücke, schreibt er doch in seinem Nachwort, daß ein Nachschlagewerk erst in der dritten oder vierten Auflage einigermaßen fehlerlos sei. Hinweise, Ergänzungen und Korrekturen sind daher erwünscht und erbeten an: GDS-Institut im Stadtarchiv Paderborn, Pontanusstraße 55, D-33095 Paderborn, E-Post: Stadtarchiv@Paderborn.de.
 
Dem Vorhandenen – und das ist viel – liegt ausführliche Recherche zugrunde, die Werk- und Literaturverzeichnisse sind umfangreich und die biographischen Daten sind gewiß bis auf kleinere Mängel (das Corps von Dr. Rudolf Wohlleben z.B. hat seinen Sitz in Köln und nicht in
Kaiserslautern) gut recherchiert und aufschlußreich. Das Lexikon ist damit neben seiner Bestimmung als Auskunftsquelle auch hochinteressante Lektüre „nur so zum Schmökern“ und wird seine bislang einzigartige Position mit ihren bisher unzugänglichen Auskünften sicher noch ausbauen. Zu hoffen ist auch, daß sich bei einer Folgeauflage die ursprünglich geplante Bebilderung finanzieren läßt.
 
Friedhelm Golücke - „Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte“
(Ein bio-bibliographisches Verzeichnis)“
© 2004, SH-Verlag Köln, 368 Seiten, gebunden
29,80 Euro
 
Ebenfalls unverzichtbar in einer Verbindungs-Präsenzbibliothek:
Friedhelm Golücke – „Studentenwörterbuch“
(Das akademische Leben von A-Z)
© 1987 Verlag Styria, 513 Seiten, gebunden