Los Alamos vor 70 Jahren

Die USA zünden die erste Atombombe

von Andreas Rehnolt und Frank Becker

Trinity, Los Alamos, 16. Juli 1945
Am 16. Juli vor 70 Jahren zündeten die USA
in Los Alamos die erste Atombombe
 
Der Tag, an dem Sonne zweimal aufging. So beschreiben Augenzeugen den 16. Juli 1945. An diesem Tag vor 70 Jahren zündeten die Vereinigten Staaten von Amerika in den White Sands Proving Grounds von Los Alamos/New Mexico die erste Atombombe mit 21 Kilotonnen Sprengkraft. Trinity“ - so war die Bombe getauft worden - tauchte das Versuchsgelände im meilenweiten Umkreis in gleißend weißes Licht, und im gleichen Moment brannte eine enorme Hitze wie von der Mittagssonne in der Wüste auf der Haut. Danach kamen verheerende Druck- und Schallwellen herangerast, die in ihrer Vorwärts- und Rückbewegung die Testaufbauten völlig zerstörten. Doch die USA waren froh über ihren ersten erfolgreichen Test des sogenannten Manhattan Project, das schließlich zur Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki und in der Folge zum Ende des Zweiten Weltkriegs führte.
 
Hatte man doch befürchtet, daß die Deutschen ihnen mit der ersten einsatzfähigen Atombombe zuvorkommen könnten, mit der sie möglicherweise dem Weltkrieg dann noch eine Wende geben und ihn womöglich hätten gewinnen können. Projektleiter J. Robert Oppenheimer zitierte nach der gelungenen Aktion den Hindu-Gott Vishnu. „Nun bin ich zum Tod geworden, der Zerstörer der Welt“. Der Westdeutsche Rundfunk erinnert heute um  in seinen Hörfunk-Sendungen „Zeitzeichen“ und „Stichtag“ an die Zündung dieser ersten Atombombe.