Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Zentrum für verfolgte Künste präsentiert Werke von George Grosz
 
Die Ausstellung „Alltag und Bühne - Berlin 1914 - 1931“ ist die erste Sonderschau im Solinger Zentrum
 
Solingen - „Alltag und Bühne - Berlin 1914 - 1931“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Zentrum für verfolgte Künste in Solingen zu sehen ist. Die bis zum 14. Juni geplante Schau präsentiert für wenige Wochen selten gezeigte Exponate aus dem Nachlaß des Malers George Grosz sowie aus Privatbesitz. Gastkurator Ralph Jentsch setzt die Werke von Grosz zu Alltag, Bühne und Buch der Jahre 1914 bis 1931 zueinander in Beziehung. Dem Besucher eröffnet sich durch die Gleichzeitigkeit der Entstehung dieser Werke ein neuer Blick auf das Gesamtwerk des großen Dadaisten Grosz (1893-1959).
Grosz ist nach Angaben des erst zum Jahresanfang gestarteten Zentrums für verfolgte Künste vor allem wegen seiner gesellschaftskritischen Gemälde und Zeichnungen der 1920er Jahre einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit. Für ihn typische Sujets sind die Großstadtszenerien mit all ihren menschlichen Irrungen wie Standesdünkel, Prostitution, Verelendung, Gewalt bis hin zu Mord und Krieg. Er beschreibt Klassengegensätze und bezieht dabei klar Stellung. Er verspottet mit seinen Bildern die herrschenden Kreise der Weimarer Republik: Politik, Wirtschaft, Militär, Justiz und Klerus.
Grosz war zudem wesentlicher Teil der Berliner Dada-Szene. Unter anderem organisierte er 1920 die Erste Internationale Dada-Messe in Berlin mit und stellte dort aus. 1920, 1922 und 1928 mußte er sich vor Gericht für die Mappenwerke „Gott mit uns“, „Ecce Homo“ und „Hintergrund“ verantworten. Letztere erschien zur Aufführung „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ und enthält die bekannte kleine Zeichnung „Maul halten und weiter dienen“, die auch unter dem Titel „Christus mit der Gasmaske“ bekannt wurde und zu einem der längsten Prozesse der Weimarer Republik führte. Alle diese Mappenwerke werden in der Ausstellung gezeigt.
In den ausgestellten Bühnenbild- und Kostümentwürfen von Grosz konnte der Künstler seiner Phantasie Raum geben. In den Aquarellen zeigt sich zudem seine ausdrucksstarke Farbwahl. Der skandalumwitterte Grosz arbeitete dabei mit den Großen der Literatur- und Theaterwelt zusammen. Für Stücke von Yvan Goll, Georg Kaiser, George Bernhard Shaw, Arnold Zweig und Jaroslav Hašek – und für legendäre Bühnen wie die Volksbühne und das Theater am Nollendorfplatz in Berlin von Erwin Piscator. 1932 erhielt Grosz einen Lehrauftrag an der New Yorker Art Students League. Am 12. Januar 1933 emigrierte er in die USA. Viele seiner Bilder wurden anschließend im Dritten Reich als „Entartete Kunst“ diffamiert. Zur Ausstellung erscheint ein Ausstellungskatalog mit 160 Seiten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen - Wuppertaler Str. 160 - 42653 Solingen - Tel: 0212-258140
 
 
Kölner Museum für Ostasiatische Kunst zeigt Porzellan aus China
 
Köln - „Weißes Gold“ istder Titel einer Ausstellung, die im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln zu sehen ist. Die bis zum 2. August geplante Schau zeigt Porzellan aus China, das in den Jahren 1400 bis 1900 hergestellt wurde. Porzellan fand nicht nur im Reich der Mitte hohe Wertschätzung, auch in Europa und im Vorderen Orient war die Nachfrage nach dem „weißen Gold“ aus China groß. In Verbindung mit den Dauerleihgaben der Peter und Irene Ludwig Stiftung präsentiert das Museum erstmals eine Auswahl der rund 100 kostbarsten und ungewöhnlichsten Porzellane seiner Sammlung.
Neben herausragendem Blauweiß-Porzellan des 15. bis 19. Jahrhunderts umfaßt die Schau eine Vielzahl reich mit Überglasurfarben dekorierter Stücke, außerdem Porzellan mit eleganten monochromen Glasuren, rein weißes Blanc des Chine und verschiedene Typen von glasiertem Steinzeug. Ein besonderes Highlight stellt die in leuchtenden Farben glasierte Baukeramik aus Palästen und Tempeln des 15. bis 19. Jahrhunderts dar, die auch großformatige figürliche Darstellungen umfaßt und von den Museumsgründern Anfang des 20. Jahrhundert in China erworben wurde. Der letzte Teil der Ausstellung widmet sich dem chinesischen Exportporzellan.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag im Monat von 11 bis 22 Uhr geöffnet
Kontakt: Museum für Ostasiatische Kunst Köln - Universitätsstraße 100 - 50674 Köln - Tel: 0221-221-27380
 
 
Ausstellung „Mangel - Überfluß - Nachhaltigkeit“ in Kommern
 
Kommern - „Mangel  - Überfluß - Nachhaltigkeit“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem kommenden Sonntag im Freilichtmuseum Kommern des Landschaftsverbandes Rheinland zu sehen ist. Die bis zum 10. Januar kommenden Jahres geplante Schau zeige einen Blick zurück auf den vielfältigen Wandel, den die Landwirtschaft und Ernährung in den vergangenen 100 Jahren durchlebt habe, hieß es in einer Ankündigung des Museums. 
Galt es in Kriegs- und Nachkriegszeiten, die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, schwappte in den 1960er- und 1970er-Jahren die „Fresswelle“ über Deutschland, so die Aussteller. Heutzutage wollen wir uns gesund und vielfältig ernähren. Die Herkunft der Lebensmittel und ihre Produktion rücken vermehrt in das Blickfeld der Konsumenten. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat mit ihren Vorgängerinstitutionen diesen Wandel begleitet.
Die Ausstellung als Zeitreise durch 100 Jahre Geschichte zeige auch auf, wie der technische Fortschritt und die Entwicklung der EU-Agrarpolitik die Landwirtschaft beeinflußt haben, so die Aussteller weiter. Dabei werde auch gezeigt, welche Spuren Butterberge und Milchseen oder auch die BSE-Krise hinterlassen haben. Zudem zeige die Schau auch, wie die Landwirtschaft nachhaltiger werden könne. Die Ausstellung mit Blick in die Zukunft wurde in Kooperation mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung erstellt.
 
Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
Kontakt: LVR-Freilichtmuseum Kommern - Eickser Straße - 53894 Mechernich - Tel: 02443 - 9980-0
 
 
Picasso-Museum Münster präsentiert „Paris im Blick“
 
Die Fotoausstellung wird am Samstag eröffnet
 
Münster - „Paris im Blick – Eine Stadt und ihre Fotografen“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Picasso-Museum Münster zu sehen ist. Die bis zum 12. Juli geplante Schau zeigt, wie internationale Fotografen Paris gesehen, erlebt und sich die Stadt mit ihrer Kamera angeeignet haben. Dabei wandelt ihr Blick zwischen dokumentarischem Interesse und subjektiver Wahrnehmung, Chronistenpflicht und der Projektion persönlicher Befindlichkeiten.
Zeitlich spannt die Ausstellung im Picasso-Museum einen Bogen von 1900 bis heute mit Arbeiten von rund 50 Fotografen. Unter ihnen Eugène Atget, Brassai, René Burri, Robert Doisneau, André Kertész, Bettina Rheims, Wills Ronis und vielen anderen. “Paris im Blick“ thematisiert Aspekte der Fotografie-, Kunst-, Kultur- und Stadtgeschichte, hieß es zum Start der Schau weiter. Die Originalabzüge aus internationalen Sammlungen werden ergänzt durch bedeutende, zum Teil seltene Fotobücher, Alben oder Mappenwerke.
Paris gilt nach Angaben der Ausstellungsmacher nicht zufällig als „Welthauptstadt der Fotografie“. Hier wurde 1839 das neue, revolutionäre Medium der Öffentlichkeit vorgestellt und sogleich der Menschheit zum Geschenk gemacht. In Paris wirkten bedeutende Chemiker, Optiker, Bastler und Erfinder, ohne die der rasche fototechnische Fortschritt speziell während der Pionierzeit nicht zu denken wäre. Wichtige Fotografen – Franzosen wie Immigranten – lebten und leben in Paris. Vor allem war und ist die Stadt selbst Gegenstand reger künstlerischer Auseinandersetzung.
Der in Münster präsentierte virtuelle Gang durch die Metropole folgt weniger topografischen oder chronologischen Geboten, sondern zeigt vielmehr unterschiedliche Ansätze, Konzepte, Perspektiven bedeutender, aber auch vergessener oder übersehener Kamerakünstler. Die Präsentation ist in acht Kapitel gegliedert, darunter „Der imperiale Blick“, „Der erotische Blick“, „Der politische Blick“ und „Der postmoderne Blick“. Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Bildband erschienen, der an der Museumskasse erhältlich ist. Parallel zur Foto-Ausstellung präsentiert das Museum unter dem Titel „Picasso - Mapping Paris“ Werke aus seinem Picasso-Bestand. Besucher werden an Orte geführt, die Picassos künstlerisches Schaffen inspiriert und nachhaltig beeinflußt haben.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kunstmuseum Pablo Picasso Münster - Picassoplatz 1 - 48143 Münster - Tel: 0251-41447-13 
 
 
Bilderbuchmuseum Troisdorf zeigt Künstlerbücher von Manfred Förster
 
Troisdorf - Das Bilderbuchmuseum Burg Wissem der Stadt Troisdorf zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit Künstlerbüchern des Fotografen Manfred Förster. Försters Arbeiten, die seit Anfang der 1990er Jahre entstanden sind und sich verschiedenen zeitgenössischen Künstlern widmen, sind eine Art fotografische Annäherung an die Arbeitsweisen beziehungsweise eine Reflexion über das Werk seiner Künstlerkollegen aus unterschiedlichen Bereichen, hieß es zum Auftakt der bis zum 14. Juni geplanten Schau.
Kombiniert werden die 20 Bücher Försters mit einer überraschenden Vielfalt an sonstigen künstlerischen Arbeiten von Kunstschaffenden, die Förster zum Thema seiner Bücher gemacht hat und die jeweils in Bezug zu seinen Künstlerbüchern stehen. Zur Ausstellung erscheint als Katalog ein weiteres Künstlerbuch Försters mit Abbildungen aller bisher erschienen Bücher sowie mit Texten von Jens Peter Koerver und der leitenden Kuratorin des Museums, Maria Linsmann-Dege.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Burg Wissem Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf - Burgallee 1 - 53840 Troisdorf - Tel: 02241-8841-427
 
 
Museum Morsbroich zeigt Werke von Gert und Uwe Tobias
 
Die aus Rumänien stammenden Zwillingsbrüder sind durch ihre großformatigen surrealen Kunstwerke bekannt geworden
 
Leverkusen - Das Museum Morsbroich in Leverkusen präsentiert seit Sonntag bis zum 23. August Kunstwerke der Zwillingsbrüder Gert und Uwe Tobias. Die 1973 in Rumänien geborenen und in Köln arbeitenden Künstler wurden mit ihren großformatigen surrealen und skurrilen Werken bekannt, hieß es zum Auftakt der Schau. Ihr vielfältiges Figurenrepertoire verbindet Funde aus Magazinen oder Details aus Büchern zur Volkskunst ihrer siebenbürgischen Heimat mit freien Übersetzungen aus der Kunstgeschichte.
In Leverkusen sind Zeichnungen, Gouachen und Holzschnitte, Schreibmaschinen-Arbeiten, Collagen und Keramik-Skulpturen des Duos zu sehen, das seine Kunst als Teamwork versteht. In dem Maß, in dem ihre Ideen zusammenfließen, wird die Collage zu ihrem medienübergreifenden Werkprinzip. Die beiden kombinieren verschiedenste Bildelemente aus dem Bereich des Folkloristischen oder Archaischen und schicken diese durch die Filter der modernen Avantgarden, um sie in ihre eigene Bildsprache zu überführen.
Wandmalereien verbinden die in unterschiedlichen Medien ausgeführten Arbeiten in der Ausstellung nach Angaben des Museums zu einer Art Gesamtkunstwerk. Dadurch treten inhaltliche und formale Verbindungen zwischen den Einzelwerken wie rote Fäden hervor: „Die Faszination der Brüder für das Groteske wie für das Ambivalente, für Doppelwesen zwischen Mensch und Tier, Leben und Tod, mit Anteilen der alten wie der neuen Heimat, mit verführerisch-bunten Oberflächen und unheimlichen Abgründen“, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs sowie freitags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Morsbroich - Gustav-Heinemann-Str. 80 - 51377 Leverkusen - Tel: 0214 - 85556-0
 
 
Ausstellung zeigt Kunst und Kultur in Palästina
 
Düsseldorf - Der Kulturbahnhof Düsseldorf-Eller zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit dem Titel „Über das Leben jetzt“. Die bis zum 21. Juni geplante Schau präsentiert Fotografien über Kunst und Kultur in Palästina. Der Münchener Schriftsteller und Fotograf Wolfgang Stréter dokumentiert Schicksale von Menschen, deren Lebensbedingungen und Entwicklungschancen durch gesellschaftliche und soziale Widrigkeiten auf ein Minimum reduziert sind. Mehrfach hat er das Westjordanland und Gaza besucht.
Dabei entstanden Fotografien von jungen Palästinenserinnen und Palästinensern, die auf der Suche nach einer eigenen kulturellen Identität mit Musik- Theater- und Tanzprojekten innere und äußere Grenzen überwinden möchten. Sie leben jetzt, wollen ihre Stärken ausdrücken und ihre künstlerischen Vorstellungen umsetzen. Inmitten einer seit 1967 andauernden Besatzung und ständigen Hoffnung  auf Verhandlungen ist eine blühende Kulturszene nicht möglich.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
NRW-Forum Düsseldorf präsentiert zeitgenössische Kunst aus China
 
Düsseldorf - Im Rahmen des Projekts „China 8 - zeitgenössische Kunst aus China“ zeigt das NRW-Forum Düsseldorf ab heute „Blicke auf China“. Zu sehen sind in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt bis zum 30. August Werke von rund 35 der insgesamt 120 an diesem städteübergreifenden Ausstellungsprojekt beteiligten Künstler. Vertreten sind dabei die Kunstsparten Malerei, Skulptur, Installation, Objektkunst, Fotografie, Video, Tuschemalerei und Kalligrafie.
Die Präsentation im NRW-Forum Düsseldorf macht Lust auf eine Rundreise durch das Ruhrgebiet, um den Künstlern und ihren Werken noch intensiver zu begegnen. „China 8“ läßt den Betrachter nach Angaben der Aussteller die unterschiedlichen Ansätze, Dimensionen und Besonderheiten der aktuellen Kunstszene im Reich der Mitte erleben. Wer ins NRW-Forum Düsseldorf kommt, dem öffnet sich die Tür zu einem kleinen, intensiven Einblick.
Der Künstler Shen Fan beispielsweise zeigt in Düsseldorf eine monumentale Lichtinstallation, eine 3-dimensionale Hommage an die chinesische Tuschemalerei. Zang Huan präsentiert in Düsseldorf zwei Gemälde aus geweihter Asche – weitere Arbeiten gibt es im MKM Museum Küppersmühle in Duisburg zu entdecken. Von Zhang Din ist im NRW-Forum Düsseldorf eine Skulptur zum Thema Stabilität und Balance zu sehen – im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl ist eine Soundinstallation des Künstlers zu erleben.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 20 Uhr sowie freitags von 11 bis 22 Uhr geöffnet.
Kontakt: NRW-Forum Düsseldorf - Ehrenhof 2 - 40479 Düsseldorf - Tel: 0211-89266-81
 
 
Museum für Archäologie in Herne zeigt die Ausstellung „Aberglaube“
 
Herne - Das Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Herne zeigt ab dem kommenden Sonntag bis zum 1. November die Sonderausstellung „Aberglaube“. Das Thema Glaube sei seit jeher präsent. Die Fragen nach Diesseits und Jenseits, nach den Mächten der Natur oder dem Willen der Götter haben den Menschen von Anbeginn bewegt, beängstigt und zu entsprechenden Handlungen motiviert. In der Ausstellung trifft Kunst auf archäologische Funde. Dabei stehen Kunst und Glaube in einer engen Verbindung, so die Aussteller. Die Kölner Künstlerinnen Ines Braun und Iris Stephan präsentieren in Herne Kunstobjekte und stellen einen außergewöhnlichen Bezug zu den oft Jahrtausende alten archäologischen Funden des  Archäologie-Museums her. Im Mittelpunkt der Schau steht die Frage, ob es Glaube oder Aberglaube ist. Es geht dabei um Katzen und Hausdrachen, um Totenrituale und Hokus Pokus, Orakel und Magie, so der Leiter des Museums, Josef Mühlenbrock.
Zusätzlich bietet eine Künstlerwerkstatt die Möglichkeit, sich dem Thema kreativ zu nähern. Kommt die schwarze Katze von links, bedeutet das Pech. Zerbricht der Spiegel, gibt es gleich sieben Jahre Unglück. Diese und vergleichbare Lebensweisheiten verstehen wir unter „Aberglaube“. Doch was ist eigentlich Aberglaube, wie grenzt er sich vom „echten“ Glauben ab und ist das überall gleich? Auch diesen Fragen will die Schau nachgehen. Bis zum 13. September ist übrigens auch im Grafschafter Museum in Moers eine Ausstellung zu Aberglaube und Hexenwahn am Niederrhein zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 19 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: LWL-Museum für Archäologie - Westfälisches Landesmuseum - Europaplatz 1 - 44623 Herne - Tel: 02323-94628-0
 
 
Ausstellung „Geishas-Dirnen-Kurtisanen“ ab Samstag in Hattingen
 
Die Schau im Haus Kemnade zeigt das Leben vor rund 150 Jahren im „Weidenviertel“ von Tokio
 
Hattingen - „Geishas-Dirnen-Kurtisanen“ ist der Titel einer Ausstellung, die morgen im Haus Kemnade in Hattingen eröffnet wird. Die bis Ende September geplante Schau zeigt japanische Farbholzschnitte. Nach über 200 Jahren Isolation wurde im Jahr 1868 in Japan mit der Meiji-Restauration das politische System auf den Kopf gestellt, so die Aussteller. Es war der Anfang einer rasanten Entwicklung von einem feudalen Agrarstaat zu einer modernen Industrienation.
Trotz Einschränkungen und Repressalien versuchten Künstler immer wieder, die politische Entwicklung zu kommentieren. Die Ausstellung zeigt die politischen Umwälzungen und den Weg Japans in die Moderne im Lichte der Karikaturen, die so überhaupt zum ersten Mal zu sehen sind. In ihrem Mittelpunkt steht die Serie des Künstlers Taiso Yoshitoshi mit dem Titel „24 Stunden im neuen Weidenviertel“. Das Weidenviertel sind in Tokyo die Stadtviertel Yanagibashi und Shinbashi. Hier trafen sich um 1880 Geishas, Künstler, Schriftsteller, Studenten, Politiker und eine neue Generation von Unternehmern.
In den Bars, Restaurants und Teehäusern pulsierte großstädtisches Leben. Die Ausstellung öffnet den Einblick in eine Kunst, deren Linienführung und Farbigkeit bis heute nachwirkt. Eine Kunst, geknüpft aus einem Netz von Legenden und Sex, verwoben mit politischen Anspielungen, häufig am Rande der Legalität, mit Zitaten aus Gedichten, Symbolen und Chiffren. „Eine Kunst, geschaffen für den Augenblick, nicht für die Ewigkeit: Bilder der vergänglichen Welt“, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 Kontakt: Haus Kemnade - An der Kemnade 10 - 45527 Hattingen - Tel: 02324-30268 
 
Redaktion: Frank Becker