Theater!

Der Spielplan 2015/16 des Schauspiel der Wuppertaler Bühnen

Red./Bec.

Spielplan 2015/16
Schauspiel der Wuppertaler Bühnen

 
Die zweite Spielzeit des Schauspiels der Wuppertaler Bühnen unter der Intendanz von Susanne Abbrederis wird am 19. September 2015 eröffnet. Susanne Abbrederis, Dr. Cordula Fink-Schürmann und Theaterpädagogin Sylvia Martin stellten den Spielpan am Dienstag der Presse vor. „Es geht um den Zustand der Welt“ umreißt die Intendantin die übergeordnete Thematik des Plans. Mit der Uraufführung „Engels & Friends“, eine Auftragsarbeit der Bühnen, geht es los. In dem Schauspiel mit Musik stellt Autor und Regisseur Michael Wallner den berühmten Sohn der Stadt, Friedrich Engels, mit

Susanne Abbrederis - Foto © Frank Becker
allen Mitteln der Bühne vor.

Am 24. Oktober 2015 folgt die Premiere des Familienstückes „Peter Pan“ nach Motiven des Märchens von James Matthew Barrie (ab 7 Jahren). Die Inszenierung übernimmt Peter Raffalt, der bereits in der letzten Spielzeit mit großem Erfolg „Der gestiefelte Kater“ auf die Bühne brachte. Raffalt leitet seit 2009 die Junge Burg des Burgtheaters in Wien. Wenn auch die Kinder des Stücks wegen fehlender technischer Möglichkeiten nicht werden fliegen können, verspricht das Theater doch Ausgleich durch die Trickkiste der Bühnen.

Patrick Schlösser inszeniert am 21. November 2015 den Roman „Hiob“ von Joseph Roth in der Theaterfassung von Koen Tachelet. Das Stück erzählt den Lebens- und Leidensweg des Juden Mendel Singer. Die im vorrevolutionären Rußland angesiedelte, dennoch zeitlose Geschichte erzählt von der Auflösung familiärer Bindungen, von Fragen des Exils und vom Hadern mit Gott. Wie übersteht ein Mann, dem alles genommen wird, die Anfechtungen des Schicksals?

Zurück am Schauspiel der Wuppertaler Bühnen ist der niederländische Regisseur Jos van Kan. Er inszeniert am 19. Februar 2016 das Stück „Gift. Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans. „Gift. Eine Ehegeschichte“ handelt von zwei Menschen, die sich nach Jahren der Trennung am Grab des

Cordula Fink - Foto © Frank Becker
gemeinsamen Kindes wiedertreffen, auf der Suche nach Wahrheit, nach sich selbst, nach dem anderen – mit der Erkenntnis, daß nichts mehr zu sagen ist.

Am 9. April 2016 öffnet sich der Vorhang im großen Haus (der nebenan gelegenen Oper) für Molières „Tartuffe“ von 1667 unter der Regie von Maik Priebe. Es ist eine politische Komödie, mit der Molière die scheinheiligen Konventionen vor Augen führt und eine Gesellschaft zeigt, die mehr Furcht vor dem Skandal hat, als vor dem Bösen. Mit dieser Produktion spielt dieses Schauspielensemble der (neuen) Wuppertaler Bühnen (das vorige unter Christian von Treskow hat dort einige sehr gute Inszenierungen gezeigt) erstmalig im Opernhaus. „Das Stück hat noch sehr viel zu sagen“, so Susanne Abbrederis. Wie wahr.

Als letzte neue Inszenierung der Spielzeit 2015/16 zeigt das Schauspiel der Wuppertaler Bühnen am 3. Juni 2016 „Kinder der Sonne“ von Maxim Gorkij unter der Regie von Helene Vogel. Gorkij zeichnet das düster-komische Bild einer Gesellschaft, die bemüht ist, eine bessere Welt zu schaffen und auf die sich abzeichnende soziale Katastrophe zu reagieren. „Ein Traum von der Humanität – im luftleeren Raum“. Helene Vogel ist Hausregisseurin am Schauspiel der Wuppertaler Bühnen und u.a. für die Soloabende der Damen und Herren, die Visitenkarten, verantwortlich. In der Spielzeit 2014/15 setzte sie „Minna von Barnhelm“ in Szene.

Dorothea Renckhoff - Foto © Frank Becker
 
Tinka Fürst („Das kunstseidene Mädchen“), Philippine Pachl (Texte von Sibylle Berg), Alexander Peiler, neu im Ensemble (Somon Stephens „Steilwand“) und Konstantin Shklyar („Theater!“ von Daniil Charms werden ihre Visitenkarten präsentieren.
Wieder aufgenommen werden das Drama „Supergute Tage“, die Komödie „Mondlicht und Magnolien“ und die Visitenkarten von Uwe Dreysel („Kaffee & Vodka“), Stefan Walz (Nightradio“) und Thomas Braus (Gogols „Tagebuch eines Wahnsinnigen“).
 
Unter den vielen „Extras“ der Theateraktivitäten ist das von dem Schriftsteller Hermann Schulz, der übrigens einmal den Peter Pan Preis (s.o.) bekommen hat und Helge Lindth geleitete Projekt „In unserer Mitte – Syrische Flüchtlinge erzählen ihr Leben“ ein wichtiger Beitrag zur Integration derer, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Die von der Dramaturgin Dorothea Renckhoff initiierten „Engelsgartentexte“ werden sich mit Dichtern und Dichtung, Autoren und Texten aus, um und über Wuppertal bzw. seine Vorläufer Barmen und Elberfeld  befassen. Paul Zech und Anton Wilhelm von Zuccalmaglio werden dabei sein, Reiseberichte über das „Muckertal“ und einiges andere mehr.
 
Das neue Spielzeitheft ist gedruckt und beim Theater zu bekommen.
 
Weitere Informationen: www.wuppertaler-buehnen.de