Lyrisch, gefühlvoll

Johnny Coles Quartet - „The Warm Sound“

von Frank Becker

Lyrisch, gefühlvoll
 
Der autodidaktische Trompeter und Flügelhornspieler Johnny Coles (1926-1997) hat zwischen 1951 und 1996, überwiegend aber in den 50ern und 60ern, als Sideman mit vielen hervorragenden Kollegen und in einer großen Zahl von namhaften Ensembles und Orchestern gespielt, darunter James Moody, Miles Davis, das Gil Evans Orchestra, die Charles Mingus Band, die Bigbands von Ray Charles, Duke Ellington und Count Basie. Seine eigene Dicographie blieb sehr schmal:
„The Warm Sound“ mit Kenny Drew, Randy Weston, Peck Morrison, Charlie Persip (Epic 1961)
„Little Johnny C“ mit Joe Henderson, Pete LaRoca, Duke Pearson, Walter Perkins, Leo Wright, Bob Cranshaw (Blue Note, 1964)
 „Mingus At Town Hall“ With Eric Dolphy, The Great Concert, Paris 1964 mit der Charles Mingus Band, 1964
„Katumbo Dance“ mit Bruce Ditmas, Gregory Herbert, Astley Fennell, Howard Johnson, Cedar Walton, Reggie Workman, (1972 Mainstream)
„New Morning“ mit Billy Hart, Horace Parlan, Reggie Johnson, (Criss Cross 1982)
„Two at The Top“ mit Frank Wess (Uptown 1983).

Sein 1961 für Epic eingespieltes brillantes Solo-Debüt „The Warm Sound“ mit dem Quartett Kenny Drew/Randy Weston (p), Peck Morrison (b) und Charlie Persip (dr) wurde von PHONO digital remastert. Die sechs Titel der Original-LP (drei davon schrieb Randy Weston, einen Johnny Cole) wurden durch zwei Takes* der selben Aufnahme-Session („Babe´s Blues“ und einen längeren Alternativ-Take von „Hi-Fly“), sowie drei weitere** mit anderen Besetzungen in Aufnahmen der Jahre 1957 und 1962 ergänzt. Johnny Coles gehörte zwar 45 Jahre lang zur US-Jazzszene, aber auch zu den Künstlern, die unterschätzt wurden. „The Warm Sound“ ist der schlagende Beweis dafür. So lyrisch, so gefühlvoll wie er sein Instrument behandelt, hätte man sich von Coles mehr Schallplatten gewünscht.
Anspieltips: die beiden Versionen von „Hi-Fly“, „Where“ und „Friday´s Child“. Eine Empfehlung der Musenblätter.

 
Johnny Coles Quartet - „The Warm Sound“ + 3 bonus tracks
© + (P) 2015 PHONO
Johnny Coles (tp) - Kenny Drew, Randy Weston, Duke Pearson, Jack Wilson (p) - Peck Morrison, Bob Cranshaw, Richard Evans (b) - Charlie Persip, Walter Perkins (dr) - Julian Priester (tb) - Eddie Chamblee (ts) - Charles Davis (bs)
 
The Warm Sound: 1. Room - 2. Where - 3. Come Rain Or Come Shine - 4. Hi-Fly - 5. Pretty Strange - 6. If I Should Lose You
Bonus: 7. Babe's Blues* - 8. Hi-Fly (Alt. Take)* - 9. Friday's Child** - 10. Chamblee Special** - 11. Whisper Not**
Gesamtzeit:  1:04:33
 
Weitere Informationen:  www.in-akustik.com