Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



„Glanz und Grauen“
 
Industriemuseum Bocholt zeigt ab 29. März Ausstellung zur Mode im „Dritten Reich“
 
Bocholt - “Glanz und Grauen“ ist der Titel einer Ausstellung im Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Bocholt, die ab dem 29. März Mode im „Dritten Reich“ präsentiert. Die Schau geht mit über 200 originalen Kleidungsstücken - vom eleganten Abendkleid über das Dirndl bis hin zu Kostümen und Uniformen - und mehreren hundert weiteren Exponaten auch den Fragen nach, was Kleidung mit dem damaligen Regime des Nationalsozialismus zu tun hatte und wie politisch Kleidung in dieser Zeit war, hieß es in einer Ankündigung des Museums.
Neben Appellen zur äußersten Sparsamkeit im Umgang mit Kleidung griff das nationalsozialistische Regime ab 1939 mit Bezugsscheinsystem und Reichskleiderkarte direkt in den Kleiderkonsum ein. Die Steuerung der Textilwirtschaft und des privaten Verbrauchs von Kleidung war eine Maßnahme der Nationalsozialisten auf dem Weg zu ihrem Ziel, der Errichtung des „Tausendjährigen Reichs“.
Kleidung diente nach Angaben der Aussteller darüber hinaus auch der Ideologie von „Volksgemeinschaft“ und Rassismus. Die Uniformen für Parteiorganisationen und Wehrmacht schufen „eine sichtbare Einheit.“ Die Regierung diktierte andererseits „Judensterne“ als textile Kennzeichen für eine ganze Bevölkerungsgruppe, die sie zunächst ausgrenzte und später zu Millionen umbrachte. Die Schau zeigt auf der einen Seite moderne Kleider, die sich am Stil der internationalen Mode orientierten, auf der anderen Seite einfache Alltagskleidung bis hin zu den dürftigen Kleidern aus den letzten Kriegsjahren.
Stoffe und Schuhe aus Ersatzmaterialien, Kleiderkarten, Modezeitschriften sowie eine große Zahl von Zeitzeugen-Fotos vervollständigen das Bild der Mode und des Kleidungsverhaltens der Deutschen in dieser braunen Zeit. Die Ausstellung „Glanz und Grauen - Mode im Dritten Reich“ entstand in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg, Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft und dem LVR-Industriemuseum Ratingen im Rahmen eines Forschungsprojektes Kleidung und Kleidungsverhalten in den 1930er und 40er Jahren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.lwl.org
Kontakt: LWL-Industriemuseum TextilWerk - 46397 Bocholt - Industriestraße 5 - Tel: 02871-21611-0
 
 
Ausstellung „Wunder des Lichts“ im Ikonen-Museum Recklinghausen
 
Recklinghausen - Unter dem Titel „Wunder des Lichts“ zeigt das Ikonen-Museum Recklinghausen seit Sonntag erstmals Ikonenschätze aus dem bulgarischen Varna am Schwarzen Meer. Die bis zum 14. Juni geplante Schau präsentiert 40 teils sehr großformatige und farbenprächtige Ikonen des 17. bis 19. Jahrhunderts, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Die für Bulgarien typischen Ikonen zeigen Darstellungen von Christus, der Muttergottes, von Kirchenfesten und Heiligen sowie etliche selten zu findende Motive.
Bulgarien war das erste slawische Land, das christianisiert wurde und in dem schon im 9./10. Jahrhundert wichtige Zentren der Malerei entstanden. Während des Mittelalters folgten die bulgarischen Ikonenmaler der byzantinischen Tradition. Ab 1393 brachte die 500 Jahre währende osmanische Fremdherrschaft die christlich-orthodoxen Traditionen fast ganz zum Erliegen. Erst in der so genannten Wiedergeburtszeit setzte ab der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Aufschwung der Ikonenmalerei und des Kirchenbaus ein. Die Schau entstand anläßlich des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Recklinghausen und Varna sowie dem niederländischen Dordrecht.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Ikonenmuseum Recklinghausen - Kirchplatz 2a - 45657 Recklinghausen - 02361-501941
 
 
Ausstellung „Angenehmer Aufenthalt“ im Museum Ostwall in Dortmund
 
Dortmund - Unter dem Motto „Angenehmer Aufenthalt“ zeigt das Museum Ostwall in Dortmund seit Samstag Schätze aus den 1950er bis 1970er Jahren aus der eigenen Sammlung. Zu den Exponaten der bis zum 30. August geplanten Schau gehören Werke der Lichtkunst der Gruppe Zero, Siebdrucke aus den 1960ern, Portraits von Ketty la Rocca und Andy Warhol sowie Selbstinszenierungen von HA Schult. Otto Pienes „Lichtgeist“ bringt das „Lichtrelief“ seines Zero-Künstlerkollegen Heinz Mack zum Strahlen.
Die Schau zeigt auch typische Siebdrucke der 1960er und 1970er Jahre von Roland Altmann und Viktor Vasarely. Andy Warhol und Ketty La Rocca widmen sich dem Mythos Marilyn Monroe, Milan Knizak und HA Schult inszenieren das „Künstler-Ich“. Zwischen bildender Kunst und Theater sind die „Intermedia-Werke“ von Dick Higgins einzuordnen, der aus Text, Bildern und Improvisation komplexe Performances entwickelte, bei denen das Publikum Teil des Geschehens wurde. Zwei seiner Stücke werden mit Texten, Fotografien, Projektionen und anderen Exponaten dokumentiert. Seine “Graphis“ genannten Zeichnungen wirken auf den ersten Blick wie geometrische Muster, sind jedoch Spielanweisungen für die beteiligten Schauspieler.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Ostwall - Leonie-Reygers-Terrasse - 44137 Dortmund - Tel: 0231 - 502 47 23
 
 
Wiedereröffnung des Clemens-Sels-Museum in Neuss im Mai
 
Neuss - Das Clemens-Sels-Museum im rheinischen Neuss Neuss eröffnet am 17. Mai nach einer 19-monatigen Schließung wieder seine Pforten. Grund für die lange Schließung waren dringend notwendige Sanierungsarbeiten an dem Museumsgebäude. In den vergangenen Monaten hat das Team des Hauses nach eigenen Angaben intensiv an einer qualitativ hochwertigen Neupräsentation des Mehrspartenhauses gearbeitet. 
Zum Sammlungsbestand des Museums gehören bedeutende Gemälde des Mittelalters und der niederländischen Schule. Insbesondere die Gemälde der Nazarener, der Präraffaeliten und der Symbolisten Frankreichs, Belgiens und Hollands bilden eine in Deutschland einzigartige Sammlung. Den Einfluß französischer Kunst auf Deutschland belegen vor allem die Werke der Rheinischen Expressionisten, die sowohl mit Gemälden und graphischen Arbeiten als auch mit religiöser Glasmalerei im Museum exemplarisch vertreten sind.
Weiterhin dokumentiert eine reichhaltige Sammlung moderner Primitiver Kunst die Gegenposition zur progressiven akademischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Zudem beherbergt das Museum im historischen Obertor bedeutende archäologische, stadtgeschichtliche und volkskundliche Sammlungen, um die Geschichte von Neuss, das neben Trier zu den ältesten Städten Deutschlands zählt. Im Jahr 2012 konnte das Museum seinen 100. Geburtstag feiern. Der jetzige Museumsbau entstand in den 1970er Jahren. 
 
Kontakt: Stadt Neuss - Tel: 02131-904303
 
 
Hetjens-Museum zeigt Ausstellung „Pink-Porcelain“
 
Düsseldorf - Unter dem Titel „Pink-Porcelain“ zeigt das Hetjens-Museum in Düsseldorf eine Ausstellung mit Porzellanmalerei von Rosa bis Purpur. In der bis zum 14. Juni geplanten Schau sind die großen Manufakturen Meissen, KPM Berlin, Nymphenburg und Sèvres mit Arbeiten ihrer besten Künstler vertreten. Für die Mischfarbe aus einem bläulichen Rot und Weiß gibt es in ihren unterschiedlichen Nuancen zahlreiche Bezeichnungen: Rosa, Rosé, Pink, Fuchsia und Magenta, so die Aussteller.
In der Porzellankunst werden diese Farbtöne meist als Purpur, lichter Purpur und dunkler Purpur bezeichnet. Anhand ausgewählter Exponate zeigt die Ausstellung die verschiedenartige Verwendung der Farbtöne und richtet das Augenmerk auf die künstlerische Könnerschaft der Maler und auf die chemisch-technischen Herausforderungen, die sich den frühen Manufakturen stellten. Die Exponate setzen sich aus der eigenen Sammlung und aus Leihgaben namhafter Museen zusammen. Zeitlich umfassen diese Objekte drei Jahrhunderte von den Anfängen der Meissener Aufglasurmalerei um das Jahr 1730 bis hin zu Plastiken des Art Déco.
Einige von denen werden erstmalig vorgeführt. Die goldhaltigen Purpurfarben zählen zu den anspruchsvollsten und teuersten Farben der Porzellanmalerei und verlangen beim Einbrennen größte Sorgfalt. Über die beliebte Blumenmalerei hinaus sind diese Farben die Grundlage zahlreicher Dekore. Eine eingedeckte Tafel mit einem rosa Sèvres-Service aus der Zeit Kaiser Napoleons III. bildet den glanzvollen Mittelpunkt der Ausstellung. Neben aufwendig dekorierten Servicen werden auch meisterhaft staffierte Figuren und kunstvoll bemalte Vasen präsentiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Kontakt: Hetjens-Museum - Schulstraße 4 - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211-899-4210
 
 
Ausstellung in Köln zeigt Leporellos und Künstlerbücher von Ellen Keusen
 
Köln - Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln zeigt seit Samstag Leporellos und Künstlerbücher von Ellen Keusen. Die Bücher stellen auf der einen Seite den Grundstock für Keusens zeichnerische Arbeiten dar und bilden auf der anderen Seite einen ganz eigenen Werkkomplex, hieß es vor der Eröffnung der bis zum 17. Mai geplanten Schau. Das Thema der Kölner Künstlerin ist nach Angaben der Aussteller der Zwischenraum. In dreidimensionalen Raumarbeiten und Zeichnungen auf Papier oder Leinwand beschäftigt sie sich mit der Wechselwirkung zwischen mehreren Elementen, die figurativ und abstrakt sein können. In den Heften, Büchern und Leporellos hat Keusen das Repertoire zusammengetragen, das den Grundstock für ihre zeichnerischen Arbeiten bildet. Wie auf einer Probebühne werden Ideen erprobt und variiert, die Qualitäten zeichnerischer und malerischer Techniken ausgelotet. Parallel dazu entstanden Bücher und Leporellos, mit bisher weniger bekannten Techniken und Themen. So versammelt das Unikatbuch „Leerstand“ aus Auktionskatalogen von kurz nach der Wende ausgeschnittene Ansichten verkommener DDR-Architektur, die ursprünglich als Werbefotos für Häuserverkäufe gedacht waren.
Mit „Berta, ich“ hat die Künstlerin zudem ein Gedenkbuch für die ermordeten jüdischen Kinder aus Köln geschaffen. Jedem Kind widmete sie ein Versprechen, etwas zu tun. Die auf jeder Seite isoliert stehenden einzelnen Sätzen summieren sich in in dem Buch zu einem Gesamtbild von vorenthaltener Kindheit. Leporellos zeigen unter anderem Zeichnungsgruppen zu Gedichten oder zu Dichtern. Skizzenbücher machen den handwerklichen Ausgangspunkt von Keusens Arbeit sichtbar: Die stetige Beobachtung von Menschen in alltäglichen Situationen, beim Lesen, Spielen, Musizieren, Tanzen, Zuhören.
 
Die Ausstellung im Lesesaal im Museum für Angewandte Kunst ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln - In der Rechtschule - 50667 Köln - Tel: 0221 - 221 - 2 67 29
 
 
Ausstellung zur Kulturgeschichte des Nutzgartens
 
In der bis zum Dezember geplanten Schau kann das Wachsen und Reifen von Obst und Gemüse im Lauf des Gartenjahres verfolgt werden
 
Bergisch Gladbach - „Stadt, Land, Garten“ ist der Titel einer Ausstellung, die am Sonntag in der Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach eröffnet wurde. Die bis zum 20. Dezember geplante Schau widmet sich der Kulturgeschichte des Nutzgartens. Der war - anders als heute - früher oftmals überlebenswichtig. Ohne das selbstangebaute Obst und Gemüse kamen viele Familien vor der Industrialisierung nur schwer durch den Winter, so die Aussteller.
Dem Bedeutungswandel, den die Nutzgärten im Laufe dieser Entwicklung erfahren haben, und den Mühen und Freuden der Gärtner im Jahreslauf geht es in der Ausstellung. Säen und anbauen, gießen und jäten, schneiden und umgraben, ernten, einlagern und konservieren - lange bestimmten Nutzgärten die Ernährung und das Alltagsleben zahlreicher Menschen. Insbesondere in Notzeiten war die Selbstversorgung aus dem Garten unerlässlich. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg förderte der Staat das Gärtnern sogar.
Mit dem Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit wurde die Notwendigkeit, einen Nutzgarten zu bewirtschaften, immer geringer. Gemüsegärten wichen Rasenflächen und Blumenbeeten, die Kleingartenvereine wurden zu Rentnerparadiesen. Heute allerdings suchen viele junge Familien und Menschen im Gärtnern und im eigenen Anbau von Obst und Gemüse einen Gegenpol zum Alltag in der globalisierten und arbeitsteiligen Gesellschaft und wieder natürliche Geschmackserlebnisse.
Die Schau zeigt unter anderem mit historischen Arbeitsgeräten, Grafiken und Fotos die Mühen und die Freuden des Gärtnerns. Alte und moderne Nutzpflanzen werden vorgestellt und die Besucher können das Wachsen und Reifen von Bohne, Himbeere und Kartoffel im Laufe eines Gartenjahres verfolgen. Die Ausstellung geht zudem den Motiven nach, die zu verschiedenen Zeiten hinter der Tätigkeit im Garten standen. Und wie Gärtner heute ihr Tun zwischen Last und Lust erleben, schildern sie selbst in prägnanten Worten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: LVR-Industriemuseum - Papiermühle Alte Dombach - Alte Dombach - 51465 Bergisch Gladbach
 
 
Cubus Kunsthalle in Duisburg zeigt Werke des Künstlers Udo Scheel
 
Duisburg - Die Cubus Kunsthalle in Duisburg zeigt seit Samstag eine Ausstellung mit neuen, großformatigen Arbeiten des Künstlers Udo Scheel. Der 1940 in Wismar geborene Scheel wurde vom Informel beeinflußt, hieß es vor dem Start der bis zum 3. Mai geplanten Schau. Der Künstler war als Gründungsleiter, Prorektor und Rektor wesentlich an der Entwicklung der Kunstakademie Münster beteiligt. Inspiriert wurde Scheel neben dem Informel auch von figürlicher Malerei. Seine Bilder widerstehen klaren Einordnungen in Strömungen oder Schulen. Der Künstler habe viele große Verdienste um das kulturelle Leben sowie die Förderung des Nachwuchses erworben, hieß es weiter.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Cubus Kunsthalle Duisburg - Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark) - 47051 Duisburg - Tel: 0203-26236
 
 
Kunstmuseen Krefeld zeigen Arbeiten des US-Künstlers David Reed
 
Krefeld - „The Mirror and the Pool“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Museum Haus Lange in Krefeld zu sehen ist. Die bis zum 23. August geplante Schau zeigt Arbeiten des Künstlers David Reed. Der 1946 in San Diego geborene Reed lebt und arbeitet in New York und gehört zu den einflußreichsten Künstlern in den Vereinigten Staaten. Reed hat im Lauf der Jahre ein vielschichtiges System des Farbauftrags entwickelt, bei dem illusionistische Tiefenräumlichkeit und malerische Flächigkeit auf prekäre Weise interagieren.
Für das Museum Haus Lange hat der Künstler eine völlig neue, ortsspezifische Arbeit in Form eines einzigen Gemäldes konzipiert. Es zieht sich durch alle Ausstellungsräume hindurch und vermittelt sich dem Betrachter als bewegtes, „schwimmendes“ Bild, das ihn zu einer Art kinematografischer Betrachtung auffordert. Zum ersten Mal in seiner Arbeit benutzt Reed Schablonen, mit denen er teilweise malerische Gesten aus Gemälden der 1970er Jahre in sein aktuelles Werk integriert, teilweise Repetitionen neuer abstrakter Bildmotive inszeniert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kunstmuseum Haus Lange - Wilhelmshofallee 91-97 - 47800 Krefeld - Tel: 02151-97558 0
 
 
Kunstmuseen Krefeld würdigen das Werk von Imi Knoebel
 
Die eigens für das Haus Esters konzipierte Ausstellung zeigt 21 neu produzierte Arbeiten des Künstlers
 
Krefeld - Unter dem Titel „Kernstücke“ ist seit Sonntag in den Museen Haus Lange und Haus Esders in Krefeld eine Ausstellung mit Werken von Imi Knoebel zu sehen. Der 1940 geborene ehemalige Schüler von Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf stellt in den Krefelder Kunstmuseen erstmals aus, hieß es zum Start der bis zum 23. August geplanten Schau. Für den Künstler sei die Ausstellung „die Erfüllung eines langen Traumes“ gewesen, erklärte Museumsleiter Martin Henschel, der die Schau auch selbst kuratiert hat.
Zu sehen sind insgesamt 21 Werke, die aus der Sicht Knoebels entscheidende Wendepunkte in seiner Arbeit bedeuten. Alle diese zwischen 1966 und 2015 entstandenen Arbeiten produzierte der Künstler eigens für die Krefelder Ausstellung neu. Der in Dessau geborene Knoebel lebt und arbeitet seit Jahren in Düsseldorf und zählt zu den wichtigsten europäischen Künstlern, die sich um eine Weiterentwicklung gegenstandsloser Kunst verdient gemacht haben. Am Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit war er nach eigenen Angaben sowohl von Beuys, als auch vom Werk von Kasimir Malewitsch beeinflußt.
Die Ausstellung besteht aus einem einzigen zusammenhängenden Werkkomplex aus Bildern, Skulpturen und Environments, die auf frühere Arbeiten zurückgehen. Im Unterschied zur Retrospektive im Kunstmuseum Wolfsburg (2014/15) konzentriert sich die Krefelder Schau vor allem auf frühe Arbeiten, die ihren Ausgangspunkt in dem zentralen Werk „Raum 19“ aus dem Jahr 1968 haben. Benannt nach dem gleichnamigen Raum der Klasse Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, entstanden dort zwischen 1966 und 1968 eine Reihe von Arbeiten, die bis heute Knoebels Werk prägen.
Hier finden sich elementare bildnerische Werke wie Winkel und Keilrahmen, die den traditionellen Bildbegriff umstülpen. Mit der Entdeckung der Hartfaser, die für Knoebel eine „wunderbare Farbigkeit und Wärme“ ausstrahlt, schafft er eine Reihe von raumplastischen Werken, die sich durch Strenge und Hermetik auszeichnen und in der Ausstellung mit den Exponaten „Schichtung“ (1969/2015) und „Vision Ordinaire“ (1985/2015) vertreten sind. Werke wie „Weiße Farbe“ oder „Licht“ thematisieren das Immaterielle. Seit 1980 bezieht Knoebel auch Fundstücke in seine Werke mit ein. In Krefeld stehen für diese Phase seiner künstlerischen Entwicklung Exponate wie „Buffet“ oder „Etzi Ketzi“. Auch Kunstwerke mit dem Aspekt Farbe sind zu sehen, etwa „Ort“ oder das fast schwarze Gemälde mit dem Titel „Alle Farben“.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. An Feiertagen gelten Sonderöffnungszeiten.
Kontakt: Museen Haus Lange/Haus Esders - Wilhelmshofallee 91-97 - 47800 Krefeld - Tel: 02151 - 97558-0
 
 
Ausstellung „Blickpunkt Stadt“ zeigt Duisburger Familien
 
Duisburg - Im Rahmen der 36. Duisburger Akzente mit dem Generalthema „Heimat“ ist am Sonntag im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg eine Fotoausstellung unter dem Titel „Blickpunkt Stadt“ eröffnet worden. Die bis zum 21. Juni geplante Schau zeigt Aufnahmen von Familien aus der Reviermetropole. Die aus Solingen stammende Fotografin Astrid Heups hat auf ihren Bildern drei oder mehr Generationen einer Familie portraitiert. Die Foto-Ausstellung zeigt die Vielfalt der Menschen, die Duisburg ausmachen, und dokumentiert ihre Meinungen zum Thema Heimat und Familie.
Darunter sind Menschen, die schon seit vielen Jahrzehnten ihre Wurzeln in Duisburg haben. Andere wiederum sind in den 1970er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei gekommen und hier geblieben. Eine Frau ist sogar wegen der Liebe aus Mexiko City nach Duisburg gezogen, um hier eine Familie zu gründen, hieß es zum Auftakt der Ausstellung. Auch Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien haben in der Ruhrgebietsstadt eine neue Heimat gefunden. Die älteste Teilnehmerin an der Fotoausstellung ist im Jahr 1924 geboren, die jüngste war bei der Aufnahme drei Monate alt.

Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Stadthistorisches Museum - Johannes-Corputius-Platz 1 - 47051 Duisburg
 
 
Ausstellung zum Werk von Ignacio Uriarte in Bergisch Gladbach eröffnet
 
Bergisch Gladbach - Das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach zeigt bis zum 7. Juni eine Ausstellung zum Werk des in Berlin lebenden Künstlers Ignacio Uriarte. Der 1972 in Krefeld geborene Künstler betrachtet die Welt des Büros mit dem Blick von außen, hieß es zum Auftakt der geplanten Schau mit dem Titel „Bürozeit“. Aus allgegenwärtigen Materialien der Bürokommunikation und der Ablage von Informationen läßt Uriarte Kunstwerke zumeist aus Papier entstehen, die alltägliche Rituale und Handlungen in Büros in einen anderen Zusammenhang setzen.
Die teils ironischen, oft witzigen, aber immer präzise ausgeloteten Kunstwerke operieren mit Elementen, die man aus Büro und Verwaltung bestens kennt wie etwa Lineale, Kästchen-, Kopier- oder Millimeterpapier, Aktenordner oder Kugelschreiber, die aufgrund der digitalen Revolution mehr und mehr verschwinden. Nach seiner Tätigkeit in verschiedenen Großunternehmen studierte Uriarte in Mexiko Audiovisuelle Kunst. Seine Papierarbeiten, Zeichnungen, Installationen und Videos beziehen sich formal und inhaltlich auf die Minimal Art und Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 - 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
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Kontakt: Kunstmuseum Villa Zanders - Konrad-Adenauer-Platz 8 - 51465 Bergisch Gladbach - Tel: 02202-142356
 
 
Ausstellung mit Werken von Jan Albers in der Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal
 
Wuppertal - Unter dem kurios anmutenden Titel „cOlOnycOIOr“ zeigt die Von der Heydt-Kunsthalle im Wuppertal-Barmen seit Sonntag Werke des Künstlers Jan Albers. Der 1971 in der bergischen Metropole geborene Albers ist vor allem für seine Reliefplastiken und Zeichnungen bekannt. Die bis zum 28. Juni geplante Schau zeigt überwiegend aktuelle Werke aus den vergangenen drei Jahren, in denen die Arbeiten mehr und mehr die Fläche verlassen, raumgreifend und dreidimensional werden, hieß es zum Auftakt.  
Albers gehört zu einer jüngeren Generation konzeptuell arbeitender Künstler. Bewußt arbeitet er an der Peripherie, an den Rändern der Malerei und befragt künstlerische Strategien und tradierte Methoden, um diese - wenn nötig - zu verändern oder zu verwerfen. Albers wuchs in Namibia auf und studierte von 1992 bis 1998 an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf unter anderem bei Jan Dibbets.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Von der Heydt-Kunsthalle - Geschwister-Scholl-Platz 4-6 - 42275 Wuppertal-Barmen - 0202-563-6571
 
 
Ausstellung zur Faszination des Wassers in Troisdorf
 
Troisdorf - „Faszination des Wassers“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Fischereimuseum Troisdorf-Bergheim zu sehen ist. Die Faszination des Wassers liege für den Fotografen in der allumfassenden Gegenwart dieses Elements, so die Aussteller zum Auftakt der bis zum 21. Juni geplanten Schau. Wasser ist klar und einige Fische sind farblos, aber es zeigt sich uns in der Natur in den erstaunlichsten Farbspielen. Ein Fluß wie die Sieg bietet eine enorme Menge an „Wasserfarben“ an. Der Fotograf erlebt das Wasser je nach Tages- oder Jahreszeit blau oder grün, golden oder braun, schwarz oder bunt. In jedem Fall ist es nach seinen Worten „ein fantastisches Motiv!“
Der Fotoclub Troisdorf feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum und kann auf eine lange und erfolgreiche Arbeit zurückblicken. In diese Tradition reiht sich die neue Ausstellung ein. Zugleich richten die Mitglieder den Blick nach vorn und verbinden modernste Fototechnik mit kreativen Ideen. Die Fotografie bietet ihnen die Möglichkeit einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem, was uns Menschen heute umgibt. In dieser schnelllebigen Zeit hält das Foto den unwiederbringlichen Moment fest und erlaubt das Verweilen im Augenblick.
 
Die Ausstellung ist samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags von 12 bis 18 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung geöffnet.
 
 
Ausstellung über Jüdische Identität in globalisierter Gesellschaft
 
Düsseldorf - Unter dem Titel „Identitäts-Metamorphosen“ zeigt das Stadtmuseum Düsseldorf seit Freitag, 20.3. eine Ausstellung über Jüdische Identität in der modernen globalisierten Gesellschaft. Die bis zum 1. Juni geplante Schau wird in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde in der NRW-Landeshauptstadt präsentiert. Kuratorin Sofia Sokolov stellt die Suche nach einem anderen, realitätsbezogenen Umgang mit der jüdischen Identität dar und fragt danach, was „die Marken des Judentums“ ausmacht. Ob das etwa die klischeehaften Vorstellungen von einem orthodoxen Juden mit chassidischen Gewändern und Bart sind oder ob es derjenige ist, der als modischer, uniformierter Europäer wahrgenommen wird.
Auch jüdische Kunst wird in Deutschland nach Ansicht der Aussteller oft nur auf wenige Themen begrenzt. Meist geht es dann um einen historischen Blickwinkel oder um die Wiedergeburt des Staates Israel. Die Themen haben dabei in der Regel einen sakralen, fast schon stereotypen Charakter, hieß es vor dem Start der Ausstellung. Die zeigt zeitgenössische künstlerische Mittel, die dazu beitragen könnten, dieses Unbehagen zu durchbrechen und die festgefahrenen Stereotype von Zugehörigkeit und Angehörigkeit zu ändern.
Der Betrachter der Schau ist gefordert, sich selbst und seine eigene Identität zu reflektieren, um die Klischees zu hinterfragen und Vorurteile abzubauen. Die Ausstellung ist ein Projekt der „Mendeli Akademie“, einem Verein, der durch den Glauben an die Interkulturalität und die Liebe zur Jüdischen Kultur entstanden ist. Zu sehen sind Werke der Künstler Aleks Polonskaja, Benyamin Reich, Denise Winter, Guy Avital, Ralf Kaspers,
Marcel Odenbach, Marina Sailer und Zipora Rafaelov.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Stadtmuseum Düsseldorf - Berger Allee 2 - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211 - 899-6170

Redaktion: Frank Becker