Des Deutschen liebstes Kind Des Mannes heißbegehrtes Spielzeug
Sie ist schon sprichwörtlich, die Liebe des Mannes, zumal des deutschen, zu seinem begehrtesten Spielzeug, seinem Auto, die Hingabe, mit der er es hegt und pflegt und eifersüchtig bewacht. Sicher nicht grundlos spricht man ja auch vom „liebsten Kind“ des Deutschen – und meint damit
Doch bald schaute man bald auch hierzulande mit verständlicher Neugier über den Tellerrand auf die Auto-Produktionen zunächst des
Die wachsende Menge an Automarken, -modellen und Baureihen machte es Autofreunden zunehmend schwer, die Übersicht über die weltweit wachsende Produktion zu behalten. Abhilfe schafften die begehrten Jahrbücher (Kataloge) der Schweizer „Automobil Revue“, die ab 1947, zusammengestellt von einem mit Fachleuten besetzten internationalen Redaktionsstab, den jeweils aktuellen Stand der internationalen Pkw-Autoproduktion beobachteten und mit den wichtigsten technischen Daten sowie Fotos zusammenfaßten. Man konnte so wenigstens im heimischen Lehnstuhl in Augenschein nehmen, was sich Designer und Utopisten, Praktiker und Spinner weltweit an Beförderungsmitteln auf Pneus, an gemütlichen Familienkutschen und PS-starken Luxuskarossen, schnittigen Sportflitzern und erschwinglichen Blechkisten für den kleinen Geldbeutel anboten. Man bewunderte die stilistisch wie technisch ausgereiften Serienmodelle mitteleuropäischer Hersteller, bestaunte den Protz, der aus Amerika herüberkam, ebenso wie die robuste Schlichtheit von Ostblock-Autos wie Moskwitsch, Lada, Skoda, Trabant, amüsierte sich über Kuriositäten, z.B. den Hindustan aus Indien (aber das ist ja auch heute mit dem Tata Nano noch so), den Wiima aus Finnland oder die deutschen Brütsch, Spatz, Fuldamobil und Kleinschnittger und staunte über die nahezu unerschöpfliche Phantasie der Karosseriegestaltung, die oft genug von einander abgekupfert war. Der Protz hörte auf, als die Benzinpreise in in den 70ern die Höhe schossen und es nicht mehr egal war, ob ein Auto 20 Liter auf 100 km oder nur 7 Liter verbrauchte - und die Design-Vielfalt fand in den späten 80er und 90er Jahren ein Ende, als nahezu alle Autobauer, der Wirtschaftlichkeit geschuldet, auf Eleganz zu verzichten begannen. Zeitweise sahen sich die Serienmodelle nahezu aller Länder allzu ähnlich. Das Blech wurde dünner und das „Gesicht“ eines Autos, sein Makeup durch Chrom, Heckflossen, Grill und Kühlerfigur wich praktischen und Sicherheitsanforderungen.
Roger Gloor, 39 Jahre lang Redakteur der „Automobil Revue“, hat 1980 für den Hallwag Verlag erstmals die 1950er Jahrgänge der Kataloge zu einem umfangreichen Dezenniums-Band exzerpiert: „Alle Autos der 50er Jahre (1945-1960)“. 1984 legte er analog den Band „Alle Autos der 60er Jahre“ vor. Erst 2005 setzte Gloor die Reihe fort, jetzt für den Motorbuch Verlag: „Alle Autos der 70er Jahre“. Der Motorbuch Verlag übernahm schließlich die überarbeitete und erweiterte Neuauflage der beiden Vorgänger-Bände, sodaß, ergänzt durch den Band „Alle Autos der 80er Jahre“ jetzt eine kompakte Übersicht über die globale Autoproduktion von 1945-1990 vorliegt.
Wir können Ihnen natürlich nur an wenigen aus der ungeheuren Menge gegriffenen, nach unserer Auffassung wichtigen Beispielen und auch nur am äußeren Bild des Designs die Entwicklung des Automobilbaus dieser kreativen Epoche zeigen. Wir haben uns u.a. für die Legende Borgward, das Design- und Motorwunder Ro 80, den unverwüstlichen VW Käfer, die deutschen Ford Taunus-Modelle, das Flaggschiff der Opel-Baureihe und den charmanten Franzosen Renault 4 entschieden.Auf den Buchtiteln sehen Sie den Mercedes 300 SL (50er), einen Aston Martin und einen Ferrari 250 GT (60er) sowie das Heck eines Porsche Turbo, einen BMW M 1 und einen Mercedes Benz 450 SEL (70er).
Die 80er Jahre sind dabei nicht berücksichtigt. Daß wir uns überwiegend auf deutsche Automarken verlegt haben, sei uns verziehen – es ist der persönlichen Geschichte der Autoren geschuldet. Schwelgen Sie mit uns in Erinnerungen an Autos die Sie und wir mal hatten oder gerne gehabt hätten, an Ikonen des Design, an Träumen in Lack und Chrom.
Roger Gloor hat in seinen Sammelbänden nicht alle Automarken weltweit abgebildet und beschrieben, das hätte die lexikalische Handlichkeit gesprengt. Er hat aber alles wirklich wichtige, einschließlich der damaligen Preise übersichtlich zusammengefaßt. Uns gefällt das als herrliches Nachschlagewerk, sicher auch allen anderen Autofreunden, weshalb wir die drei hier vorgestellten Bände mit unserem Prädikat auszeichnen, dem Musenkuß.
Roger Gloor – „Alle Autos der 50er Jahre“ - 275 PKW-Marken aus 32 Ländern mit 1000 zeitgenössischen Fotos
© 2007 Motorbuch Verlag, 400 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, 22 cm x 29 cm, 1070 s/w Bilder - ISBN: 978-3-613-02808-1 49.90 € / 69.90 CHF Roger Gloor – „Alle Autos der 60er Jahre“ - 230 PKW-Marken aus 30 Ländern mit über 850 Fotos
© 2006 Motorbuch Verlag, 408 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, 22 cm x 29 cm, 900 s/w Bilder & 13 Zeichnungen - ISBN: 978-3-613-02649-0 Preis: 49.90 € / 69.90 CHF Roger Gloor – „Alle Autos der 70er Jahre“ - 231 PKW-Marken aus 34 Ländern in über 950 Fotos
© 2005 Motorbuch Verlag, 424 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, 22 cm x 29 cm, 952 s/w Bilder & 13 Zeichnungen - ISBN: 978-3-613-02440-3 Preis: 49.90 € / 69.90 CHF Weitere Informationen: www.paul-pietsch-verlage.de Redaktion: Frank Becker
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