Die fürchterlichen Fünf

Ein Stück nach dem Bilderbuch von Wolf Erlbruch

von Martin Hagemeyer

© Wolf Erlbruch

Die fürchterlichen Fünf
 
Für das aktuelle Stück hat sich das Wuppertaler Schauspiel einen erfahrenen Akteur aus der freien Szene ins Boot geholt: Das Kinder- und Jugendtheater spielt seit dem 7. März „Die fürchterlichen Fünf“ nach dem Bilderbuch von Wolf Erlbruch. Der bekannte Künstler aus dem Tal komplettiert die „Wuppertaler Produktion“, wie Regisseur Lars Emrich die Zusammenarbeit nennt – das Kooperieren von Stadttheater und freier Szene ist dabei auch Vorgabe der Politik.
 
Es verspricht ein sehenswertes Stück zu werden. Die Geschichte von fünf ungeliebten Tieren unter der Brücke, die irgendwann doch noch die Kurve kriegen: Für Emrich geht es hier im Grunde um „archetypische Gefühle“. Wie umgehen mit einer tristen Situation wie hier? Ratte, Fledermaus und Spinne lassen sich von der Hyäne anstecken, sich als Musiker zu versuchen – und die Kröte offenbart schließlich unverhofft ihr Back-Talent.
 
Viel hängt vom Blickwinkel ab – um diese Botschaft sichtbar zu machen, bricht man heute mit einer Tradition: Laurentiu Tuturuga, Urgestein und langjähriger Bühnenbildner des Kindertheaters, entwirft gewöhnlich Szenerien, die aus mobilen Einzel-Elementen auf Rädern bestehen. Hinter den Kulissen kursieren dann beim laufenden Spiel regelrechte Schlachtpläne pro Szene – der Verfasser, einst klar überforderter Statist und Schieber der Truppe, erinnert sich mit leichtem Unwohlsein. Freilich aus anderen Gründen verzichtet man diesmal auf diese „Bühnenbild-Choreographie“, wie Emrich selbst es nennt: Punktuell und Stück für Stück, kündigt er an, soll die Szene sich verändern; denn das Entscheidende dieser Geschichte ist eben nicht der äußerliche Umbruch, sondern die Wahrnehmung. Auf die ganz unverwechselbare Optik von Tuturugas Bühnenbildern wird man sich dennoch freuen dürfen. Die Figuren, so der Ausstatter, sollen die Kinder dabei möglichst so wiedererkennen, wie sie sie aus dem Buch lieben: „Es ging nicht darum, die Welt neu zu erfinden, sondern um Erlbruchs Welt.“

 
Spielort ist bis zur Aufführung am 14.3. das Theater am Engelsgarten, ab 18.3. das Theater im Berufskolleg. Die Premiere und einige Folgetermine sind bereits ausverkauft.
Weitere Termine unter www.wuppertaler-buehnen.de bzw. www.kinder-jugendtheater.de .