Theatermuseum Düsseldorf präsentierte Bühnenbilder von Christof Heyduck

Szenograph an fast 30 Theatern

von Andreas Rehnolt
La création du monde - Berlin 1965
Szenograph an fast 30 Theatern

Theatermuseum Düsseldorf präsentiert Bühnenbilder
von Christof Heyduck

Düsseldorf. Das Theatermuseum in Düsseldorf präsentierte zur Jahreswende in seiner Dauerausstellung "Museum für Zuschaukunst – Theater: an art to go" eine Studioausstellung mit Arbeiten des Bühnenbildners Christof Heyduck. Anlaß war der 80. Geburtstag des Künstlers. Die Schau bot einen Überblick über sein Schaffen von den 50er - bis in die 90er-Jahre.

Heyduck begann als Schüler von Teo Otto – einem der bedeutendsten Szenographen des 20. Jahrhunderts – an der Staatlichen Werkakademie in Kassel. Mit seinen Arbeiten für große wie kleine Bühnen wollte er "geistige Räume" schaffen. Dem Publikum den Zugang zum Stück erleichtern – das war und blieb sein erklärtes Ziel.

Die Studioausstellung zeigte 15 Entwürfe seiner wichtigsten Produktionen. Heyducks Fassung von "Gluck, der Sternenfischer", ein SF-Märchen für alle Altersgruppen, wurde im Videofilm präsentiert. Der bühnenkünstlerische Vorlaß Heyducks befindet sich heute im Besitz der Stadt Düsseldorf. Herausragend waren seine Arbeiten nicht nur für die Region NRW, wo er einige Jahre als 1. Bühnenbildner und Ausstattungsleiter in Bielefeld und Münster gearbeitet hatte. Auch die Arbeiten aus seinen Anfängen am Landestheater in Salzburg, in Basel, am Deutschen Theater in Göttingen unter Heinz Hilpert, in Wien und Stuttgart sowie am Musiktheater in Gelsenkirchen vermitteln einen Einblick in die hohen Standards bühnenbildnerischer Möglichkeiten dieser Zeit, die längst

Die Zauberflöte - Gelsenkirchen 1961
Vergangenheit ist.

Daß Heyduck immer wieder aus den Zwängen eines festen Engagement ausbrach und sich als freier Szenograph an fast dreißig Bühnen im In- und Ausland gegenüber einer starken Konkurrenz behaupten konnte, spricht nach Darstellung des Theatermuseums auch für das Selbstvertrauen in seine kreative Fähigkeiten. Seine Arbeiten lassen sich nicht auf einen Stil festlegen. Einfühlsam gegenüber den Herausforderungen des jeweiligen Stückes und den Wünschen des Regisseurs, nutzte er die ganze Bandbreite des technisch verfügbaren Repertoires. Bisweilen zeitgleich stehen aufwändige experimentelle Lösungen neben fast konventionell wirkenden Ausstattungen von Gesellschaftsstücken, die aber die naturalistische Nachahmung oder das rein Dekorative stilsicher vermeiden. "Erkennbar ist ein fast poetischer Umgang mit den Dingen, Präzision, Liebe zum Detail und zum Material, ohne sich darin zu verlieren", hieß es zum Auftakt der Schau.


Wozzek - Gelsenkirchen 1960

Die Ausstellung endete am 27.1.2008.


Veröffentlichung der Illustrationen mit freundlicher Genehmigung des Theatermuseums Düsseldorf

Weitere Informationen über das Theatermuseum unter: www.theaterforschung.de

Redaktion: Frank Becker