Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Picasso-Museum Münster zeigt Werke von Antoni Clavé
 
Die am 7. Februar startende Ausstellung präsentiert rund 70 Kunstwerke des katalanischen Künstlers
 
Münster - Unter dem Titel "Ein Spanier in Paris" präsentiert das Picasso-Museum Münster ab dem 7. Februar eine Ausstellung zum Werk des katalanischen Künstlers Antoni Clavé. Der 2005 in Saint Tropez verstorbene Clavé gilt als Großmeister der Collage und der Grafik. Bis zum 3. Mai sind nun 70 seiner Arbeiten zu sehen. Monumentale Diptychen, Collagen, Gemälde, Skulpturen und Radierungen werden mit Druckplatten kombiniert, die nach Clavés Bearbeitung zu eigenen Kunstwerken wurden.
Der 1913 in Barcelona geborene Clavé sah sich Zeit seines Lebens eher als Handwerker denn als Künstler und tatsächlich begann seine kreative Laufbahn im Jahre 1927 handwerklich, nämlich mit einer Ausbildung als Fassadenmaler. In den 1930er-Jahren trat seine künstlerische Ader erstmalig auch beruflich in den Vordergrund. Damals fing er an, Kino- und Werbeplakate zu entwerfen und als Zeichner für die republikanische Regierung tätig zu werden.
Auf der Flucht vor dem faschistischen Franco-Regime zog es den Katalanen 1939 nach Paris, dessen Kunstwelt bald auf seine Bühnen- und Kostümgestaltungen, aber auch auf seine Lithografien und Radierungen aufmerksam wird. Hier traf Clavé 1944 auch auf Pablo Picasso. Diese Begegnung war für ihn nach eigenen Worten "eine fantastische Offenbarung." Bis dahin habe er nicht begriffen, was ich in der Malerei machen sollte, sondern ich habe begriffen, was ich nicht machen sollte. Aus dem künstlerischen und prvaten Kontakt mit Picasso sei er "vollkommen verwandelt hervor gegangen", schwärmte Clavé.
Der Künstler war vielseitig tätig. Erste Erfolge hatte er als Buchillustrator und gefragter Bühnenbildner in Paris. Ab 1946 entstanden zahlreiche Entwürfe für Ballett- und Theateraufführungen in der französischen Metropole, in München, London und New York. 1954 gab Clavé diese Arbeiten auf, um sich ganz der Malerei zu widmen. internationale Erfolge erzielte er mit seinen Gemälden vor allem in Europa und Asien. 1959 und 1964 stellte er auf der Documenta in Kassel aus. 1984 bespielte er den spanischen Pavillon auf der Biennale in Venedig.
Die Ausstellung in Münster zeigt Werke aus Privatbesitz, die in dieser Qualität und Dichte seit Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland zu sehen waren. Parallel zur Clavé-Schau zeigt das Museum auch Werke aus seinem Picasso-Bestand: Die Ausstellung spürt dem "Mythos Carmen" im Werk von Picasso nach und spannt damit den thematischen Bogen zu seinem spanischen Künstlerkollegen Antoni Clavé, dessen Kostüm- und Bühnenentwürfe zu "Carmen" Weltruhm erlangten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über "Heimaten" im Klinikum Dortmund
 
Dortmund - "Heimat 132" ist der Titel einer Ausstellung, die am Freitag im Klinikum Dortmund eröffnet wird. Die bis zum 30. April geplante Schau zeigt Aufnahmen des Fotografen Peyman Azhari, der in der Dortmunder Nordstadt mit seiner Kamera "Heimaten" gefunden und festgehalten hat. Die Zahl 132 steht nach Angaben der Aussteller für die Anzahl der Nationalitäten in der Nordstadt der Reviermetropole. Die Schau soll künftig als Wanderausstellung auf die Reise gehen.
Der 30 Jahre alte Azhari kam im Alter von vier Jahren mit seiner Familie während des ersten Golfkrieges aus dem Iran nach Deutschland. Die Frage nach Heimat gehört zu seiner Familiengeschichte. In der Nordstadt hat er viele Antworten auf die Frage nach der Heimat erhalten. Aber auch Menschen getroffen, die heimatlos sind. Neben der Ausstellung ist auch ein Buch erschienen. Das zeigt im ersten Teil Momentaufnahmen vom Leben in dem Stadtteil. Die zweite Hälfte enthält 48 sehr persönlichen Porträts und Kurzreportagen über die Heimaterfahrungen der Porträtierten.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt im Klinikum Dortmund, Beurhausstrasse 40 in 44139 Dortmund zu sehen. 
 
 
Ludwig Forum Aachen präsentiert Arbeiten von Peter Lacroix
 
Aachen - Unter dem Titel "Pur" zeigt das Ludwig Forum Aachen für Internationale Kunst ab dem kommenden Sonntag eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Peter Lacroix. Die bis zum 19. April geplante Schau präsentiert insgesamt etwa 100 Werke des Aachener Künstlers (1924-2010). Nach einer Arbeitsphase, in der er sich mit den wichtigsten Entwicklungen abstrakter Kunst der Nachkriegszeit auseinandersetzte, präsentierte Lacroix Ende der 1960er Jahre eine eigenständige künstlerische Programmatik.
Konkrete Malerei mit formatfüllenden, geometrischen Konstruktionen in leuchtenden Primärfarben und Schwarz-Weiß-Kontrasten. Eine weitere Facette gegenstandloser Kunst entwickelte der Künstler Mitte der 1970er Jahre. Nach zuvor festgelegten Zahlen- und Farbcodes überließ er die Anordnung dem Zufallsprinzip des Würfels. Auf diese Weise entstanden mosaikartige Muster, die an QR-Codes denken lassen. Ende der 1980er Jahre schuf Lacroix seine markanten polygonalen Formen, die auf komplexen mathematischen Berechnungen persönlicher Zahlencodes basieren, so die Kuratorin der Schau, Annette Lagler.
Knorriges Original und Künstler auf internationalem Niveau: Peter Lacroix, 2010 verstorben, verkörperte beides. Jetzt haben Dr. Annette Lagler  und Nachlaßverwalter Andreas Petzold das sorgfältig geführte Archiv des Aachener Künstlers gesichtet und eine großartige Retrospektive mit fast 160 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten künstlerischen Schaffens auf die Beine gestellt. Die Ausstellung „Peter Lacroix. Pur“ ist im 2. Obergeschoss des Ludwig Forums zu sehen.
Typisch für Lacroix sind Malereien mit formatfüllenden, geometrischen Konstruktionen in leuchtenden Farben und Schwarz-Weiß-Kontrasten. Ihre signalhafte Wirkung kennt jeder Aachener von der „Farbleiter“ am Standesamt. Parallel zur Retrospektive hat Benjamin Dodenhoff  im Rahmen der „Plattform Aachen“  im 1. Obergeschoss eine Präsentation mit Dokumenten, Scribbles und anderen Realien aus dem Archiv von Peter Lacroix eingerichtet. Übrigens: Ende der 1980er Jahre „porträtierte“ Lacroix bekannte Persönlichkeiten der Aachener Kunstszene. Diese Porträts zeigen markante polygonale Formen, die auf komplexen mathematischen Berechnungen basieren. Ob Joachim Bandau, Uli Bohnen, Walter Dohmen, Horst Hambücker, Helene von der Milwe, Wolfgang Nestler, Thomas Virnich, Wolfgang Becker oder Astrid Becker darin wieder zu erkennen sind? Am Sonntag ist Ausstellungseröffnung. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 12 bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 20 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Peter Lacroix. (1924 – 2010) - Pur
01.02.2015 – 19.04.2015
Eröffnung:
Sonntag, 01. Februar 2015, um 12.00 Uhr
 
Parallel dazu:
Plattform Aachen - Peter Lacroix
01.02. – 19.04.2015
Ludwig Forum für Internationale Kunst, Jülicher Str.  97-109, 52070 Aachen
 
 
Stadtbibliothek Bielefeld zeigt Collagen von Wislawa Szymborska
 
Bielefeld - Die Stadtbibliothek Bielefeld zeigt Collagen der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Wislawa Szymborska. Die im Jahr 2012 verstorbene Künstlerin produzierte über Jahrzehnte hinweg ihre eigenartigen und witzigen Collagen in Postkartenform, die sie an enge Freunde verschickte, hieß es zum Start der bis zum 27. Februar geplanten Schau. Die Arbeit an den Reißbildern, wie sie sie nannte, gehörte zur Lieblingsbeschäftigung von Szymborska. Sie bereitete sie mit größter Sorgfalt und Liebe zum Detail. Ähnlich wir ihre Poesie sind die Collagen treffend pointiert und voll vom surrealen Humor, so die Aussteller.
Die 1923 geborene Szymborska zählt zu den bedeutendsten Lyrikern ihrer Generation in Polen, wo ihre Gedichte zur Nationalliteratur gerechnet werden. Im deutschen Sprachraum wurde sie bereits früh durch die Übersetzungen von Karl Dedecius bekannt und erhielt mehrere bedeutende Auszeichnungen, so etwa im Jahr 1991 den  Goethepreis. 1996 wurde ihr der Nobelpreis für Literatur verliehen. Ihr Werk ist international stark verbreitet und in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Begleitend zur Ausstellung wird der Film "Manchmal ist das Leben erträglich" von der Regisseurin Katarzyna Kolenda-Zaleska gezeigt.
 
Die Ausstellung ist montags von 14 bis 18 Uhr, dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Düsseldorf zeigt die "neue Fotografie in Italien 1932-1960"
 
Düsseldorf - Das NRW-Forum in Düsseldorf präsentiert seit Samstag die Ausstellung "Neorealismo - Die neue Fotografie in Italien 1932 - 1960". Die bis zum 19. April geplante Schau analysiert die bestehende Beziehung zwischen Fotografie und anderen Bereichen der Kunst, des Kinos und der Literatur. Die Ziele und Gründe, die die verschiedenen Autoren angetrieben haben, wurden gegenübergestellt um die Art und Weise ihrer Arbeit zu zeigen. Die Wurzeln des Neorealismus seien in der Zeit des Faschismus in Italien zu finden, hieß es.
Die Fotografien lösten sich vom Mythos der "Bella Italia" ab und stellten in eindrucksvollen Dokumentarbildern "ein realistisches, karges, manchmal hartes Italien vor, das vor Leben zu strotzen scheint", so die Aussteller. Zu sehen sind rund 300 Arbeiten verschiedener Typologien. Neben den Aufnahmen gibt es Medien wie illustrierte Zeitschriften, Foto-Bücher und Ausstellungs-Kataloge, die die Entwicklung des fotografischen Ausdrucks tief beeinflusst haben. Ein kleiner Teil der Schau ist deshalb auch der Literatur dieser Zeit gewidmet, mit Profilen ihrer wichtigsten Autoren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 20 Uhr sowie freitags von 11 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstpalast Düsseldorf zeigt Arbeiten von Maren Heyne
 
Düsseldorf - Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt seit Samstag bis zum 22. Februar Künstlerportraits der Fotografin Maren Heyne. Die 1941 in München geborene Heyne studierte zunächst Architektur, entschied sich dann jedoch für Fotografie. Freischaffend sowie in Folge von Aufträgen schuf sie eindrucksvolle Serien im Bereich Landschaft, Architektur und Kunst. Ihre bei Atelierbesuchen entstandenen schwarzweißen Aufnahmen porträtieren die Künstler in ihrem jeweiligen individuellen Lebensumfeld und zeigen auch die besondere Atmosphäre dieser Orte. Von Düsseldorf aus reiste Heine immer wieder auch für Reportagen um die Welt, wo sie zahlreiche englische Künstler traf wie etwa Lynn Chadwick und Henry Moore.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs sowie freitags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Internet: www.smkp.de
 
 
Ausstellung des Bergischen Künstlerbundes im Oberschlesischen Landesmuseum
 
Ratingen - Das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen zeigt seit Samstag Arbeiten von Künstlern des Bergischen Künstlerbundes. Zu sehen bis zum 1. März Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Digigrafien, Objekte, Schmuck, Plastiken und Figuren. Der Künstlerbund existiert bereits seit dem Jahr 1967. Nun präsentiert er die Werke seiner Mitglieder erstmals im Landesmuseum.
Bis heute ist der Verein laut Museum "hauslos" und zugleich in allen neun Städten des Kreisgebietes und darüber hinaus beheimatet. Aktuell arbeiten derzeit 25 aktive Künstlerinnen und Künstler aller Sparten im Bergischen Künstlerbund zusammen, assoziiert sind Musiker und Theaterleute.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Jugend interpretiert Kunst" seit Freitag in Duisburg 
 
Duisburg - Die diesjährige Ausstellung "Jugend interpretiert Kunst" findet seit Freitag bis zum 8. Februar im Museum Küppersmühle für moderne Kunst in Duisburg statt. Zuvor zeichnete die Jury das Albert Einstein Gymnasium aus Frankenthal mit dem mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis aus. Die Schülerinnen und Schüler hätten bei der Arbeit "Anpassung und Wagnis" – bei aller Komplexität und Vielfalt der Perspektiven – eine bemerkenswert geschlossene Gesamtkomposition geschaffen, die malerische Antworten auf einen erlebten Raum gebe, hieß es bei der Preisvergabe.
Den zweiten, mit 2.000 Euro dotierten Preis erhielt das Andreae Gymnasium aus Herrenberg. Die Installation "Mefac" (kurz für "Mediaface") der Schülerinnen und Schüler bringe das Beziehungsgeflecht zwischen Medienmacht und Individuum, Wahrheit und Wirklichkeit auf den Punkt. Der mit 1.000 Euro dotierte dritte Preis ging an das Angela Merici Gymnasium aus Trier für den Wettbewerbsbeitrag "Zeit", in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Herkunft aus einer geschichtsträchtigen Stadt mit der Jetzt-Zeit zu einer inhaltlichen und formalen Spurensuche verbunden hätten, so die Jury. 
Von rund 500 Bewerbungen von Schulen aus ganz Deutschland wurden 20 Teilnehmer ausgelost und nach Duisburg eingeladen, mit ihren eigenen Arbeiten die Werke von Künstlern wie Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und vielen anderen zu reflektieren. Unabhängig vom Wettbewerbsergebnis werden alle 20 Beiträge mit einer eigenen Museumsschau bis zum 8. Februar 2015 belohnt. 
 
Die Ausstellung ist mittwochs von 14 bis 18 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. 
 
 
Ausstellung in Münster zeigt Alliierte Flugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg
 
Münster - Das Stadtmuseum Münster zeigt seit Samstag die Ausstellung "Luftpost - Alliierte Flugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg". Im April 1945 endete mit dem Einzug der alliierten Truppen in der westfälischen Metropole der Zweite Weltkrieg, der dort seit 1941 mit über 100 Luftangriffen seitens der Amerikaner und Briten gewütet hatte, hieß es zum Auftakt der bis zum 7. Juni geplanten Schau. Heute weniger bekannt ist der sogenannte "Papierkrieg" der Alliierten über Deutschland, so die Aussteller weiter.
Die Schau zeigt die ungewöhnliche Sammlung von Flugblättern von Heinrich Hesener (1928–1973) aus Horstmar, die dieser in den Jahren von 1940 bis 1945 in und um Horstmar, Coesfeld und Münster aufgesammelt hatte. Die Alliiertenflugblätter sollten die Bevölkerung über die Geschehnisse an den Kriegsschauplätzen und im Deutschen Reich informieren, in der Hoffnung, daß sie sich vom Terrorregime der Nationalsozialisten abwendet. In Münster landeten die ersten dieser "Luftpostsendungen" bereits am 4. September 1939. Bis zum März 1945 sollten viele weitere folgen. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl verschiedener britischer und amerikanischer Originalflugblätter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker