Schere im Kopf

Ein Kommentar

von Ludwig Lenis

© Festkomitee Kölner Karneval

Schere im Kopf
 
Wie einst vor den Nationalsozialisten und ihren braunen Terrorhorden, denen man sogar noch zugejubelt hat, als längst klar war, was auf das deutsche Volk, seine jüdischen Mitbürger und die Welt zukam, knickt heute die Mehrheit der Deutschen in vorauseilendem Gehorsam schon vor noch nicht einmal expressis verbis ausgesprochenen angeblichen Drohungen islamischer Terroristen ein. Diese unter dem Deckmantel einer Religion agierenden Verbrecher organisieren sich in unserem Land ebenso wie in Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweden oder England durch eine Vielzahl von „Schläfern“, während die Geheimdienste und die Polizei wegen der völligen Unfähigkeit und Entschlußlosigkeit der wie gelähmt wirkenden Politik nur hilflos zusehen dürfen.
Satiriker, Polizisten und jüdische Bürger werden in Frankreich von Islamisten ermordet, Soldaten in England auf offener Straße abgeschlachtet, Polizeibeamte in Belgien und nach Informationen aus glaubhaften Quellen auch im Bergischen Land werden konkret bedroht, hohe Würdenträger des Islam sprechen „Fatwa“ genannte Mordaufrufe aus, ohne belangt zu werden, Schriftsteller und Zeichner fürchten deshalb und nach tatsächlichen Anschlägen weltweit um ihr Leben, Kabarettisten werden in Deutschland von fanatischen Moslems vor Gericht gezerrt, weil sie es wagen, mit Satire Kritik an dieser hegemonialen, keineswegs nur friedfertigen Religion zu äußern. Bei organisierten Aufständen in islamischen Ländern folgen Zehntausende gläubige Moslems den Hetzparolen gegen liberale westliche Länder, verbrennen Fahnen, werfen Steine gegen diplomatische Vertretungen. Da handelt es sich gewiß nicht um eine verschwindende Minderheit, das ist eine unberechenbare fanatisierte Vielzahl. Der Islam zeigt dort seine nicht einmal latent gefährliche Seite.
 

©  Harm Bengen

Als in Paris islamische Terroristen ihre unfaßbaren Morde begingen, schrie die Welt auf, alle vergossen Krokodilstränen und schworen
Nie wieder. Jetzt kneift das Festkomitee Kölner Karneval und zieht seinen erst vor acht Tagen mit geschwellter Brust und (nur scheinbarem) Selbstvertrauen vorgestellten Karnevalswagen zurück, der nichts weiter zeigen sollte, als die Entschlossenheit, mit Satire weiter gegen Mord, Menschenraub, Vergewaltigung, Meinungsunterdrückung, Entrechtung von Frauen und Religionsterror aufzustehen. Auch im Interesse der moderaten Moslems in unserem Land. Wo sind sie bloß alle geblieben, die großmäuligen „Je suis Charlie“-Twitterer? Nur 20 Tage nach der internationalen Empörung und der Solidarisierung mit den Machern von Charlie Hebdo kneifen die Kölner Großsprecher – und sicher nicht nur sie. Der Karikaturist Harm Bengen bringt es auf den Punkt: „Wer kommt zuerst“, fragt im Wartezimmer die Sprechstundenhilfe, „der Herr mit der Schere im Kopf oder der mit dem eingekniffenen Schwanz?“. Ein Klima der Angst hat sich breit gemacht. Die Islamisten haben, so scheint es, ihr Ziel bereits erreicht. 
 
Wer sich jetzt nicht wehrt, wird bald seine Meinung nicht mehr sagen dürfen. Zur begleitenden Lektüre empfohlen: „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq, „Die Rückkehr des Kalifats von Loretta Napoleoni und „Kamelle und Mimosen“ von Thomas Liessem. Einen fröhlichen Karneval noch.