Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Rundgang durch Düsseldorfer Kunstakademie startet am 4. Februar
 
Düsseldorf - Der von Kunstfreunden hoch geschätzte Rundgang durch die Düsseldorfer Kunstakademie findet in diesem Jahr nach Angaben der Akademie vom 4. bis zum 8. Februar statt. Bei der Schau zum Abschluß des Wintersemesters präsentieren die Studentinnen und Studenten der auch international renommierten Akademie eine Auswahl ihrer neuesten Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Bühnenbild, Freie Kunst, Architektur und Film/Video. Der 1972 eingeführte Akademie-Rundgang zählt bei Kunstfreunden, Sammlern, Galeristen und Museumsexperten zu den beliebtesten Terminen.
In den vergangenen Jahren wurden jeweils gut 30.000 Besucher gezählt. Die Akademie bietet öffentliche Führungen zum Rundgang an. Anfragen für individuelle Gruppenführungen und Buchungen für Einzelpersonen sind über die Internetseite der Kunstakademie möglich. Werktags ist der Rundgang von 9 bis 20 Uhr und samstags/sonntags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
 
Archäologischer Park Xanten rekonstruiert römische Handwerkerhäuser
 
Xanten - Im Archäol­o­gis­chen Park im niederrheinischen Xan­ten werden derzeit römische Handwerkerhäuser rekonstruiert. Während der Park bislang mit prachtvollen Nach­bauten von Hafen­tem­pel, Amphithe­ater und Therme begeisterte, will er nun auch anschaulich zeigen, wie die einfachen Menschen in der Stadt auf niederrheinischem Boden gelebt und gearbeitet haben, hieß es jetzt in einer Mitteilung. Zu diesem Zweck wurde eine Reihe von Lehmhäusern nachgebaut, in denen einst römis­che Handw­erker gelebt haben kön­nten. Bis zur feier­lichen Eröff­nung Anfang Mai fehlt zwar noch die Innenein­rich­tung – von außen betra­chtet bieten die Häuser jedoch schon jetzt einen real­is­tis­chen Blick auf dama­lige Bau– und Lebensweise.
Genau wie viele Fam­i­lien heute lebten auch die ein­fachen römis­chen Fam­i­lien häu­fig in zweistöck­i­gen Rei­hen­häusern, die jedoch zu Zeiten des alten Roms über Werkstät­ten im Erdgeschoß ver­fügten. In diesen nachge­bauten Werk­stät­ten wer­den ab dem kommenden Früh­jahr regelmäßig handw­erk­liche Vor­führun­gen stat­tfinden. Der Auf­takt findet am ersten lan­gen Mai­woch­enende statt. Beim großen Handw­erk­er­fest führen „römis­che“ Handw­erker wie Schmiede, Schuh­macher und Knochen­schnitzer ihre Kün­ste vor. 
 
Inter­net: www.apx.lvr.de
 
 
Shakespeare-Festival im Neusser Globe-Theater feiert 25jähriges Bestehen
 
Neuss - Das bundesweit bekannte Shakespeare-Festival im rheinischen Neuss feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. Das diesjährige Festival findet vom 28. Mai bis zum 27. Juni wiederum im Nachbau des Londoner Globe-Theaters an der Rennbahn statt. Seit 1991 steht dort der hölzerne Theaterbau mit seinen 500 Plätzen, in dem jedes Jahr im Sommer die Stücke des elisabethanischen Meisters zum Leben erweckt werden. Eingeladen werden auch diesmal wieder Inszenierungen aus aller Welt, vor allem aber natürlich Aufführungen in Shakespeares Originalsprache.
Den Machern um den künstlerischen Leiter des Festivals, Rainer Wiertz geht es vor allem darum, Theater authentisch und hautnah erleben zu lassen. Originale und originelle Inszenierungen internationaler Compagnien stehen auch in der 25. Ausgabe des stets gut besuchten Festivals auf dem Programm. Neben Komödien, Tragödien und Historien gibt es auch wieder musikalische Erlebnisse. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 13.800 Besucher zum Shakespeare-Festival nach Neuss. Die Auslastung lag bei 93 Prozent. Das genaue Programm der 25. Ausgabe wird im Februar mitgeteilt.
 
 
 
Blick auf Julias Balkon in Verona soll künftig Gebühr kosten
 
Verona - Bislang können Shakespeare-Fans und Freunde seines 1597 veröffentlichten Dramas „Romeo und Julia“ in Verona vor dem Balkon der Liebenden kostenlos schmachten. Doch das wird bald vorbei sein, weil die italienische Stadt nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa künftig eine Gebühr in Höhe von 2,50 Euro für den Blick auf den legendären Vorbau im Innenhof der Casa di Giulietta erheben will. Gemäß der berühmtesten Liebesgeschichte der Weltliteratur soll Julia dort auf ihren Romeo gewartet haben. 
Bislang drängen sich Menschenmassen durch den Torbogen in den Innenhof und bewundern und fotografieren den Balkon der Casa di Giulietta. Auf unzähligen kleinen Zettelchen an den Wänden des Platzes frönen Paare dem Mythos, indem sie ihre Liebesschwüre dort hinterlassen. Der Volksglaube will es zumindest so, daß sie zeitlebens treu und glücklich sein werden. In dem Innenhof befindet sich auch die berühmte Bronzestatue der Julia von Nereo Constantini. Wenn man die rechte Brust der Statue berührt, soll das Liebesglück bringen.
„Romeo und Julia“ ist die klassische Geschichte der Liebenden, die nicht zueinander dürfen, weil ihre Familien verfeindet sind. Mehr noch als Tristan und Isolde, Antonius und Kleopatra, als Prinzessin und Froschkönig gelten Romeo und Julia weltweit als das Liebespaar schlechthin. Die wahrhaft Liebenden wird die Gebühr vermutlich nicht davon abhalten, auch weiter den an diesen Ort zu kommen und darauf zu lauschen, ob denn nun die Nachtigall oder doch die Lerche zwitschert.
 
 
Helmut-Käutner-Preis für Ulrich Tukur
 
Der Düsseldorfer Filmpreis ist mit 10.000 Euro dotiert
 
Düsseldorf - Der Schauspieler Ulrich Tukor erhält den diesjährigen Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum 14. Mal verliehen, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Der 1957 geborene Tukur gehöre zu den herausragenden Schauspielern Deutschlands, so die Jury in ihrer Begründung. “Seit den achtziger Jahren verkörpert er überzeugend oftmals widersprüchliche Männerfiguren in deutschen und internationalen Filmproduktionen. In seiner Zusammenarbeit mit wichtigen Regisseurinnen und Regisseuren gelingen ihm immer wieder Charakterdarstellungen von bleibender Wirkung“, so die Jury weiter.
Der Schauspieler habe mit großer Präsenz und Vitalität das deutsche Kino, Theater und Fernsehen geprägt. „Er liebt das schauspielerische Risiko, ganz besonders in historischen Rollen, und setzt sich damit bewußt in Beziehung zum Werk von Helmut Käutner“, hieß es in der Begründung zur Preisvergabe. Über die Entscheidung telefonisch informiert habe Tukor erklärt: „Das ist ja großartig, Ich bin ein glühender Verehrer von Helmut Käutner, habe alle Filme von ihm gesehen und freue mich sehr. Ich habe nie verstanden, warum Käutner in der Öffentlichkeit heute nicht mehr so bekannt ist.“
 
Ulrich Tukur begann 1980 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart eine Ausbildung in Schauspiel. Nach Beendigung des Studiums wurde er 1983 von den Städtischen Bühnen Heidelberg engagiert. Noch zu Studienzeiten ermöglichte ihm Michael Verhoeven erstmals in einem Film mitzuwirken. Es handelte sich um den Film „Die weiße Rose“. Lange Zeit spielte Tukur unter Regisseur Peter Zadek Theater in Berlin und Hamburg. Von 1995 bis 2003 leitete er zusammen mit Ulrich Waller als Intendant die Hamburger Kammerspiele. Der Mime gründete zudem 1995 die Tanzkapelle „Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys“.
Zu den bisherigen Käutner-Preisträgern zählten unter anderem der Regisseur Christoph Schlingensief, der Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Dieter Koslik, die Schauspielerinnen Hildegard Knef und Hannelore Hoger sowie der Regisseur Bernhard Wicki. Der an „Persönlichkeiten mit herausragender Bedeutung für den deutschen Film“ vergebene Preis erinnert an den 1908 in Düsseldorf geborenen Regisseur Helmut Käutner.
 
 
Klavierfestival Ruhr präsentiert Programm mit nordischem Schwerpunkt
 
Essen - Schwerpunkt des diesjährigen Klavier-Festivals Ruhr vom 17. April bis zum 4. Juli ist Skandinavien. Das renommierte Pianistentreffen feiert in Essen unter anderem den 150. Geburtstag des finnischen Komponisten Jean Sibelius und verbindet dies mit einer Hommage an den Norweger Edvard Grieg. Daneben setzt das Festival mit Konzerten zum 100. Todestag Alexander Skrjabins Akzente. Insgesamt sind 64 Konzerte in 20 Städten des Ruhrgebiets geplant. 86 Pianisten aus 21 Nationen greifen für das Klavierfestival in die Tasten, zehn Orchester und Ensembles sind zu hören. Eröffnet wird das Festival am 17. April mit einem Konzert des Duos Yaara Tal & Andreas Groethuysen im Landschaftspark Duisburg-Nord. Es endet am 4. Juli mit einem Konzert von Igor Levit und dem WDR Sinfonieorchester Köln in der Philharmonie Essen.
Zu den Höhepunkten außerhalb des nordischen Programmthemas zählen nach Veranstalterangaben unter anderem ein Schubert-Gipfel mit Daniel Barenboim, Marc-André Hamelin und Arcadi Volodos sowie das deutschlandweit einzige Konzert von Chick Corea und Herbie Hancock im Rahmen der JazzLine-Konzerte während des Klavier-Festivals Ruhr. Der Kartenvorverkauf für das traditionsreiche Festival startete am Samstag.
 
 
 
NSU-Morde jetzt Thema eines Projekts am Theater Münster

Münster - Mit seinem Projekt „Auch Deutsche unter den Opfern“ spürt der Theatermacher Tugsal Mogul am Theater Münster den gesellschaftlichen Hintergründen der NSU-Morde nach. Der Sohn türkischer Einwanderer untersucht nach Angaben der Bühne nach erfolgreichen Theaterproduktionen zum Medizinbetrieb und zur Migration nun den Komplex der rechtsextremen Verbrechen. Dafür besuchte Mogul regelmäßig den NSU-Prozess in München, recherchierte umfangreiches Material und führte Gespräche, um die Auswirkungen der Morde zu erfassen.
Mit seinem Theaterprojekt will er das das gesellschaftliche Problem hinter den rechtsextremistischen Morden auf der Bühne verhandeln und das „in seinem ganzen tragischen Ausmaß mit allen gebotenen Emotionen“, hieß es in der Mitteilung zum Stück, das am Wochenende Premiere hatte.
 
 
Redaktion: Frank Becker