Männer brauchen Grenzen

Intermezzo ohne abschließende Erkenntnisse

von Tina Teubner

© Tina Teubner
Ansatzweise gehaltvolles Intermezzo
ohne abschließende Erkenntnisse
 
Sollte es Ihnen tatsächlich gelingen, Ihren Mann im Ausland als Diktator zu entsorgen, wüßte ich äußerst gerne, wie Ihnen das gelungen ist. Ansonsten muß ich davon ausgehen, Ihnen mit dieser Geschichte einen Bären aufgebunden zu haben und eigentlich etwas ganz anderes gesagt haben zu wollen. Und zwar:
 
DEN LEBENSLÜGEN SIND KEINE GRENZEN GESETZT!
 
Ist es nicht leider so? Wie oft belügen wir uns! Wie oft haben wir das Gefühl, wir hätten etwas Substanzielles begriffen und schwupp! haben wir schon wieder irgendwelche komischen Ängste über irgendwelche komischen Strukturen gepappt.
     Warum lieben wir? Warum heiraten wir? Warum setzen wir Kinder in die Welt? Was bedeutet uns mehr: Ruhm oder Zufriedenheit? Sex oder Geld? Das Leben ist so was von kompliziert. Unsere gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für rechtmäßig empfundenes Glück sind so verdammt eng gesteckt, daß man oft überhaupt nicht mehr weiß, was man wirklich will. Oder was man schon wieder zu wollen hat.
     Wenn beispielsweise eine 40jährige alleinstehende Frau ohne Kinder dreist behauptet, sie sei glücklich, dann wissen wir alle ganz genau: Das kann doch nur der Therapeut ihr eingeflüstert haben. Das kann doch gar nicht sein. Aber war um eigentlich nicht? Warum soll die denn unglücklicher sein als diese Nerzmantelgespenster, diese einsamen Industriellengattinnen, diese gelifteten Feinkostgeräte mit ihren vier gestörten Einzelkindern? Da gibt es wahrlich keinen Grund zu.
     Hüten Sie sich also davor, Ihr Glück in Frage zu stellen, nur weil die Welt (Fernsehen, Kino, Frau von der Leyen, die Gala und Ihre Cousine) Sie glauben machen möchte, für Sie hätte auch was Erfolgreicheres, Attraktiveres, Besseres dringelegen. Pustekuchen. Mag schon sein, daß Ihr Mann manchmal nervt. Aber vergessen Sie nicht:
 
DIE ANDEREN SIND ALLE GENAUSO!
 

© Tina Teubner
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