Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung über textile Wandbilder nach 1945
 
Das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund zeigt zahlreiche Wandteppiche
 
Dortmund - Das Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte zeigt eine Ausstellung mit textilen Wandbildern nach 1945. Die Dortmunder Sammlung zur Textilkunst konnte jüngst um fünf großformatige Wandteppiche aus dem 1966 eröffneten Dortmunder Opernhaus erweitert werden. Das in den 1950er Jahren entworfene Gebäude wurde seinerzeit als die „Krönung des Wiederaufbaus“ gefeiert. Es bestach durch eine außergewöhnliche Architektur und seine baukünstlerischen Arbeiten, die durch einen eigenständigen Dialog von Architektur und Kunst gekennzeichnet sind, hieß es vor dem Start der bis zum 22. März nächsten Jahres geplanten Schau.
In der Zeit des Wiederaufbaus nach 1945 war es nicht ungewöhnlich, repräsentative Innenräume mit Wandteppichen auszustatten. Das Opernhaus-Ensemble, von denen zwei Tapisserien mit über sechs Metern Breite ein außerordentliches Maß erreichten, ist in Anzahl, Dimensionen wie künstlerischer Qualität wohl einzigartig. Die fünf erhaltenen Wandteppiche konnten mit Unterstützung des Landes NRW, der Stiftung des Museums sowie des Theaters Dortmund fachgerecht in einer Kölner Werkstatt restauriert werden.
Sie ergänzen hervorragend die textilkünstlerische Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, in der Namen wie Lotte Hofmann, Franz und Inge Vahle, Liselotte Engelhardt, Hedwig Klöckner-Triebe, Karl Wollermann und Alen Müller-Hellwig vertreten sind. Die 1941 von Irma Goecke begründete Nürnberger Gobelin-Manufaktur war ursprünglich zur Ausstattung von nationalsozialistischen Repräsentationsbauten konzipiert, erhielt aber ihre eigentliche Bedeutung in der Nachkriegszeit durch die Herstellung moderner Tapisserien.
Dabei orientierte sie sich stark am französischen Vorbild in Aubusson. Die neue Wertschätzung textiler Bildkunst gab auch deutschen Kunstschaffenden auf diesem Gebiet einen wichtigen Impetus. Bis zur Schließung im Jahre 2004 war die Gobelin-Maufaktur in Nürnberg die wichtigste deutsche Manufaktur für großformatige textile Wandbilder. Namhafte Künstler waren Ernst Wilhelm Nay, Fritz Winter, Georg Meistermann und nicht zuletzt die renommierte Textilkünstlerin Elisabeth Kadow, die die Entwicklung der deutschen Textilkunst maßgeblich beeinflusst hat. Die Schau zeigt auch Leihgaben aus Museen und Archiven in Nürnberg, Köln, Mönchengladbach, Braunschweig sowie aus Privatbesitz, die die Dortmunder Sammlung ergänzen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr sowie samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: mkk.dortmund.de
 
 
Museum Kunstpalast würdigt 2015/15 den spanischen Barockmaler Francisco de Zurbarán
 
Im Oktober nächsten Jahres startet in Düsseldorf erstmalig in Deutschland eine Retrospektive zum Werk des Künstlers
 
Düsseldorf - Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt im kommenden Jahr erstmalig in Deutschland eine Retrospektive zum Werk des spanischen Barockmalers Francisco de Zurbarán. Nach Angaben einer Museumssprecherin vom startet die Schau am 10. Oktober 2015. Zu sehen sein werden insgesamt rund 70 Werke von Zurbarán (1598 - 1664). Der Künstler gilt neben Velázquez nicht nur als einer der bedeutendsten Vertreter des glanzvollen Goldenen Zeitalters in Spanien. Er zählt auch zu den Großen der europäischen Malerei, wenngleich sein Werk nie so geachtet wurde, wie das seines Zeitgenossen und Freundes Diego Velásquez.
In der mit wertvollen Leihgaben unter anderem aus der National Gallery London, der New Yorker Hispanic Society und der Alten Pinakothek München bestückten Schau werden auch einige der seltenen Stillleben seines hochbegabten Sohnes Juan de Zurbarán (1620 - 1649) präsentiert. Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2016 geplant und steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck und S. M. König Felipe VI von Spanien.
Eines seiner berühmtesten Gemälde ist sicherlich sein "Agnus Dei", das Lamm Gottes, das mit gefesselten Läufen auf der Bank liegt und sich nicht rührt. Ein anderes ist sein Bild des heiligen Franziskus, der mit seiner spitzen Kapuze weit über die Stirn gezogen dasteht und den Totenschädel anstarrt, den er in Händen hält. Die in Zusammenarbeit mit dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid organisierte und in Düsseldorf von Museumsdirektor Beat Wismer kuratierte Ausstellung präsentiert unter anderem Werke, die bislang noch nie oder nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen waren. Sowohl seine stillen Andachts- und Altarbilder als auch seine Darstellungen weiblicher Heiliger zeigen ihn als einen Meister der Detailgenauigkeit.
 
Internet: www.smkp.de
 
 
Kunstverein Gelsenkirchen zeigt "Farbwechsel"
 
Gelsenkirchen - "Farbwechsel" ist der Titel einer Ausstellung, die der Kunstverein Gelsenkirchen seit Samstag in der Alten Villa des Kunstmuseums der Revierstadt zeigt. Präsentiert werden Arbeiten von sechs zeitgenössischen Künstlern aus ganz Deutschland: Christoph Dahlhausen, Roman Lang, Frank Piasta, Jan Scharrelmann, Regine Schumann und Elisabeth Sonneck. Den Besucher erwartet bis zum 18. Januar eine experimentelle Exposition mit einem Spiel aus Licht, Farbe und Bewegung mit Objekten, Installationen, Malerei, Skulpturen und Spiegelbildern.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Ausstellung "Tau" im Museum 'Kunst im Tunnel' in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Tau" präsentieren Studenten der Künstlerin Katharina Grosse ihre Arbeiten im Museum Kunst im Tunnel (KiT) in Düsseldorf. Bis zum 22. Februar nächsten Jahres präsentiert die Schau, was die Studentinnen und Studenten der Akademie bewegt. Kennzeichnend für die Werkschau ist nach Angaben der künstlerischen Leiterin Gertrud Peters das Wechselspiel zwischen einzelnen künstlerischen Entwürfen und dem kreativen Gruppenprozeß. Der Titel der Ausstellung bezeichnet zum einen die Gesamtheit unzähliger feinster Wassertropfen, die sich frühmorgens auf Wiesen, Straßen und Parkbänken verteilen.
Auf der anderen Seite bedeutet Tau nach Angaben von Peters eine stabile Verbindung tausender einzelner Fasern, die zu einem dicken Strick geflochten sind. Den Exponaten aller Studierenden ist gemeinsam, daß sie jedes gezeigte Werk als Malerei verstehen. Ein Teppich aus tausenden von Styroporkügelchen ist da, ein gewaltiger meterlanger Handy-Schnappschuß an der Museumswand, bemalte Kissen oder überlebensgroße Kostüme. Die Ausstellung entwickelt einen sowohl poetisch assoziativen, als auch streng formalen Bilddiskurs, der die Klasse von Katharina Grosse an der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie auszeichnet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk von Wolfgang Heinrich in Lemgo eröffnet
 
Lemgo - Unter dem Titel "Weserrenaissance mit den Augen eines zeitgenössischen Landschaftsmalers" ist am Sonntag im Weserrenaissance-Museums Schloß Brake im westfälischen Lemgo eine Ausstellung zum Werk des Künstlers Wolfgang Heinrich eröffnet worden. "Er ist einer der bestens Landschaftsmaler der Region!" betonte der Vorsitzende der Lippischen Kunststiftung, Wolfgang Stückemann zum Start der bis zum 4. Januar nächsten Jahres geplanten Schau.
Er sei begeistert von der heimischen Landschaft und wolle dem Betrachter das Schöne vermitteln, erklärte der 86-jährige Heinrich, der in Herford lebt. 30 Bilder, entstanden in den vergangenen zehn Jahren zum Thema "Entlang der Weser", werden in der Ausstellung gezeigt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Schmallenberg zeigt "Adventskalender aus 100 Jahren"
 
Schmallenberg - "Adventskalender aus 100 Jahren" ist der Titel einer Ausstellung, die im Museum des sauerländischen Ortes Schmallenberg-Holhausen zu sehen ist. Die bis zum 11. Januar nächsten Jahres geplante Schau zeigt über 200 Kalender aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen.
Gedruckte Adventskalender gibt es seit etwa 100 Jahren. Die Ausstellung beginnt mit den "Blättern für den Adventsbaum", einem Vorläufer unserer Adventskalender, und zeigt dann die ersten gedruckten Kalender des Münchner Verlages Reichhold & Lang. Der Pfarrerssohn Gerhard Lang (1881-1974) gilt als eigentlicher "Erfinder" der Adventskalender. 1903 ersann er den ersten Weihnachtskalender "Im Lande des Christkinds", dessen ältester erhaltener Druck in der Ausstellung zu sehen ist. Ab 1908 kamen in dem Verlag mehr als 30 von namhaften Illustratoren gestaltete Kalender heraus.
In den 1920er Jahren hatten bereits mehrere deutsche Verlage Adventskalender in ihrem Programm. Seit den 1930er Jahren erschienen Adventskalender auch in Schweden und Dänemark und allmählich breiteten sie sich in ganz Europa aus, zuerst in evangelischen Regionen, später auch in katholischen Gegenden. Während des zweiten Weltkriegs wurde der Druck von Bildkalendern als "kriegsunwichtig" eingestellt. Nach 1945 trugen dann amerikanische Besatzungssoldaten zur Verbreitung der Adventskalender auch in den USA bei.
Die Produktion orientierte sich nun zunehmend am internationalen Markt und die Bildkalender wurden allmählich von schokoladegefüllten Kalendern abgelöst. Die Adventszeit - ursprünglich eine Fastenzeit - wurde so zu einer Zeit der süßen Versuchungen. Einen besonderen Aspekt der Ausstellung bilden die von "volkseigenen" Verlagen der DDR herausgegebenen Kalender. Obwohl hier nichts auf den christlichen Ursprung des Festes hinwies, bot etwa der Planet-Verlag Berlin ein erstaunliches Spektrum gut gestalteter Kalender an. 
 
Die Ausstellung ist mittwochs, freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet.