Eine faszinierende Reise

Wolfgang Haffner: "zooming"

von Frank Becker
Eine faszinierende Reise

Drummer Wolfgang Haffner ist heute, was in den 60er und 70er Jahren Charly Antolini für den international anerkannten deutschen Jazz war: ein Schlagzeuger neuen Stils mit eigener Sprache und enormer Kreativität. Haffner hat für sein neues Album „...zooming“ 10 neue Songs geschrieben und arrangiert, eine Elite (siehe Besetzung) von Musikern und Special Guests um sich geschart, deren Liste allein schon eine Delikatesse ist und eine CD aufgenommen, produziert und abgemischt, die als Beispiel kreativer Innovation ihren Platz in der Diskographie des Jazz finden wird. Seither haben z.B. Landgren, Brönner und Haffner einiges Großartige gemeinsam auf die Beine gestellt. Den Titelsong „zooming“ hat Haffner sich selbst auf den Leib, bzw. auf sein Yamaha Drumset und seine Paiste Cymbals geschrieben: ein Crossover mit Berührungspunkten bei Fusion, Funk, Scratch, New und HipHop – vor allem aber lupenrein jazzig mit aufregendem treibenden Beat. „zooming“ fasziniert vom ersten Augenblick an.

Haffner überträgt den Beat, der als markanter roter Faden das Album durchläuft, im Tempo reduziert aufs nachdenkliche zweite Stück „the day before yesterday“, das wie eine Reise nach innen wirkt. Seine Liebe zu Pat Metheny äußert sich in „trip“, das den Pianisten Roberto di Gioia featured. Die norwegische Ausnahme-Sängerin Rebekka Bakken tritt in „somewhere else“ berückend hinzu, verzaubert mit beinahe orientalischen Stimmfarben. „shape of peace“ führt Till Brönner am Flügelhorn ein, das er butterweich und seelenvoll spielt. Eins der schönsten Stücke auf „...zooming“. „momo´s dance“ gleich danach sieht einen brillanten Tim Lefebvre am Bass im intensiven und sensiblen Austausch mit den wunderbar sanften, fast gehauchten Linien der Posaune Nils Landgrens. Mein Lieblingsstück Nr. 2 . Gleich danach „seventy-five“ mit einem schönen Feature für Johannes Enders an der Querflöte und mit Jimi Preston cool an den Rhodes. Favorit Nr. 3. Das letzte Stück „corazón“ schließt den Kreis zu den Fusion-Anklängen, dem treibenden Beat des Anfangs und zoomt sich mit einem Traum–Solo von Vladislav Sendetzki am Flügel aus.
Beispielbild

Wolfgang Haffner
...zooming

Wolfgang Haffner - drums, rhodes, prograsmming
Johannes Enders - saxophones, bass clarinet, flute
Roberto di Gioia - piano, wurlitzer, rhodes, bass
Vladislav Sendetzki - piano
Eythor Gunnarsson, Jimi Preston - rhodes
Tim Lefebvre - bass
Lars Danielsson - bass & cello
Martin Koller - electric guitars
Frank Kuruc - acoustic guitars
Nils Landgren - trombone
Till Brönner - flugelhorn
Rebekka Bakken - vocals

(P) & © skip records SKP 9047-2

Titel:
1. zooming 6:20
2. the day before yesterday 5:24
3. trip 5:53
4. somewhere else 3:57
5. facing west 3:57
6. metropolis 6:46
7. shape of peace 5:18
8. momo´s dance 4:58
9. seventy five 5:43
10. corazón 6:19

Gesamtzeit: 55:40


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www.wolfganghaffner.com