Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung zum Werk der Fotografen Gilbert Garcin und Peikwen Cheng in Köln
 
Die Schau in der renommierten Infocus-Gallery startet am 8. November
 
Köln - Die Infocus-Gallery in Köln zeigt ab dem 8. November eine Ausstellung mit Arbeiten des renommierten französischen Fotokünstlers Gilbert Garcin und des chinesischen Fotografen Peikwen Cheng. Die Aufnahmen beider Künstler würden in "einen spannenden Dialog" gesetzt, hieß es in der Ankündigung der Schau. Garcin wurde 1929 im französischen La Ciotat geboren und lebt in Marseille. Erst nach seinem Rückzug aus dem Geschäftsleben entdeckte er 1993 die Fotografie für sich.
Mittlerweile wurden schon sechs Fotobücher mit seinen Arbeiten ­produziert. Er ist in zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten und auf Fotofestivals und Messen in ganz Europa präsent. In seinen mitunter ironischen Selbstinszenierungen scheint die gesamte Bandbreite der menschlichen Komödie angelegt zu sein, so die Aussteller. Jede seiner minimalistisch gestalteten Fotografien gleicht einem theatralischen Akt auf der obskuren Bühne des Lebens.
Garcin ist nicht nur gleichzeitig Regisseur, Bühnenbauer und Fotograf seiner Inszenierungen, sondern zugleich auch der Hauptprotagonist seiner Bilder. Es gibt kaum ein Foto von Garcin, auf dem er selbst nicht zu sehen ist. Stilisiert zu einer Allerweltsfigur in der Tradition eines bieder-komischen "Monsieur Hulot" durchlaufe der Fotograf seine eigene Odyssee, in der Gesellschaftskritik, Humor und eine starke Sensibilität für alltägliche Geschichten bestimmend sind, hieß es vor dem Start der bis zum 20. Dezember geplanten Schau.
Der Fotograf Peikwen Cheng wurde 1975 in New York geboren, sein Vater stammt aus dem Beijinger Tongzhou, seine Mutter aus Chongqing. Ausgebildet zunächst an der Stanford University in Produktdesign, wohnte Cheng vorübergehend in Taipei, Helsinki und San Francisco, studierte später an der Qinghua-Universität in Beijing und lebt und arbeitet seit 2007 als Fotograf und Designer in Beijing und New York. Strände, Wüsten und karge Einöden scheinen die ästhetische Faszination Chengs auszumachen. Begeistert spricht er aber vor allem von den sich ballenden Energien einzelner oder auch vieler Menschen, die ihren autarken, meist nur im Augenblick ausgedrückten Visionen nachgehen.
Alles begann im Jahr 2000, als Peikwen sich mit seiner Kamera zum Festival Burning Man der kalifornischen Experimentalkunst-Community in die Black Rock Desert nach Nevada aufmachte. Dort entsprang seine Idee des Einfangens anderer und Generierens eigener Wunschträume, von privaten Momenten in öffentlichen Räumen in spontaner Kollaboration. Er nennt es "Lost and Found", das sind im Hintergrund die Weite, im Vordergrund die Verbildlichung der gelebten Illusionen und ihrer Geschichten.
 
Die Ausstellung ist bis zum 31. November dienstags bis freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr, ab dem 1. Dezember nach telefonischer Vereinbarung geöffnet.
 
 
Neanderthal Museum in Mettmann widmet sich "Fleisch in der Frühzeit"
 
Mettmann - "Fleisch in der Frühzeit" ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 22. November im Neanderthal-Museum im bergischen Mettmann zu sehen ist. In der bis zum 15. März nächsten Jahres geplanten Schau geht es um das Leben der Jäger, Fischer und Fallensteller in der Steinzeit. Mate­ri­al­ge­treue und funk­tion­stüchtige Rekon­struk­tio­nen und Mod­elle stellen den Erfindunsreichstum der frühen Men­schen dar, hieß es in der Ankündigung.
Glanzlichter der Ausstel­lung sind authen­tis­che Nach­bil­dun­gen von archäol­o­gis­chen Sen­sa­tions­fun­den wie etwa die ältesten Jagdwaf­fen, die Schöninger Speere oder die Lehringer Lanze, mit der Nean­der­taler einen Waldele­fan­ten getötet haben. Fleisch gilt als Motor der men­schlichen Evo­lu­tion, so die Aussteller. Es war ein wichtiger Energieliefer­ant für ein größer wer­den­des Gehirn. Zu der Son­der­ausstel­lung gibt es auch ein Begleit­pro­gramm mit Führun­gen und Work­shops, wie etwa einen Bogen­baukurs für Erwach­sene oder einen Speer­schleud­er­baukurs für Kinder.
 
Die Ausstellung wird dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein.
 
 
Ausstellung mit Fotografien von Dennis Stock in Aachen
 
Der Titel der am Donnerstag startenden Schau ist "Time is on your side"
 
Aachen - Unter dem Titel "Time is on your side" zeigt das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen seit vergangenem Donnerstag eine Ausstellung mit Aufnahmen des US-amerikanischen Fotografen Dennis Stock. Der 1928 in New York geborene und 2010 in Florida gestorbene Stock gehöre zweifellos zu den großen amerikanischen Fotografen der Nachkriegszeit, hieß es zum Start der bis zum 25. Januar nächsten Jahres geplanten Schau mit. Zu sehen sind rund 120 ausgewählte Schwarz-Weiß-Fotografien aus den frühen 1950er bis in die 1970er Jahre.
Den Anfang der fotografischen Laufbahn von Stock markiert ein von der Zeitschrift "Life" ausgerufener Wettbewerb, den Stock mit einem eindrucksvollen Bildessay über "Displaced Persons" gewann, jenen Immigranten, die nach dem Krieg im Hafen von New York landeten, in der Hoffnung auf eine bessere Welt. Viele Jahre arbeitete Stock danach als Magnum-Fotograf für internationale Magazine wie Life, Look, Geo, Stern, Bunte oder Paris Match.
Einer seiner ersten Aufträge führte ihn nach Hollywood. Bei seiner Arbeit an Film-Sets Anfang der 1960er Jahre richtete er seine Kamera jedoch weniger auf glamouröse Posen, ihn interessierten vielmehr die stilleren und privaten Momente im Dasein der Stars, jenseits ihrer öffentlichen Rolle. In Hollywood traf er auch James Dean. Mit ihm verband ihn eine enge Freundschaft. Die Aufnahmen, vor allem die vom Times Square 1955, gehören zu den bekanntesten Bildern des Schauspielers, der wohl zu den berühmtesten Stars des 20. Jahrhunderts zählt.
Stock verstand sich nach Angaben der Aussteller nicht als Fotojournalist, der dem aktuellen Tagesgeschehen nachspürt. Sein eigentliches Metier waren selbst gewählte Themen, die er in ausführlichen Fotoessays und Buchprojekten verwirklichen konnte. Seine Begeisterung für den Jazz verfolgte er in einem ambitionierten, mehr als zwei Jahre dauernden Projekt. Das 1960 publizierte, bis heute zeitlos wirkende Buch "Jazz Street" zeigt Louis Armstrong, Billie Holiday und Ella Fitzgerald neben damals noch wenig bekannten Musikern, aufgenommen in atmosphärisch dichten Bildern, die den Improvisationscharakter der Musik aufgreifen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunsthalle Münster zeigt Werke des britischen Künstlers Mike Nelson
 
Erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland
Münster - Die Kunsthalle Münster präsentiert seit Samstag die erste institutionelle Einzelausstellung zum Werk des britischen Künstlers Mike Nelson. Die bis zum 22. Februar nächsten Jahres geplante Schau zeigt Installationen, Skulpturen und komplexe ortsspezifische Inszenierungen des 1967 geborenen Nelson, der auf der 54. Biennale von Venedig 2011 Großbritannien repräsentierte. Der Künstler hat für die Ausstellung eine neue Installation geschaffen. Deren Ausgangspunkt bildet die Historie des Ortes im Kontext des vormals industriell genutzten Innenhafens.
Die Arbeiten von Nelson bewirken und erfordern nach Angaben der Aussteller häufig mehr als "nur" ein staunendes Sehen. Als "raumgreifende Wucherungen" müssen sie regelrecht durchschritten und damit physisch erlebt werden. In den Momenten größter atmosphärischer Verdichtung erinnern die begehbaren Installationen an Gedankenbilder, wie sie etwa beim Lesen der Kurzgeschichten von Jorge Luis Borges hervorgerufen werden. Nelsons bekannteste Arbeiten nehmen in-situ-Räume zum Untersuchungsgegenstand, die marode wirken, ja sogar von einer abstoßend morbiden Atmosphäre beherrscht scheinen, hieß es vor der Ausstellung.
Baulich hinfällige und mit Staub überzogene Räume, die schon lange nicht mehr von Menschen genutzt werden und deren Geschichten vergessen sind. Eingriffe, Freilegungen und Hinzufügungen aus alltäglichen Materialen, wie Beton, Holz, Metall oder diversen Fundstücken wandeln die Räume in magische, gleichsam mysteriöse Orte, an denen bislang verborgenes, verschüttetes verlebendigt ist. Die Mike Nelson-Ausstellung wird unter anderem von der Kunststiftung NRW und dem British Council gefördert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Neupräsentation der Kunstsammlung des Museums Abteiberg in Mönchengladbach
 
Mönchengladbach - Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach präsentiert seit Sonntag weite Teile seiner Kunstsammlung in deutlich veränderter Form. Neben Neuerwerbungen der jüngeren Vergangenheit etwa von Thomas Houseago, Rita McBride oder Andreas Siekmann sind auch zahlreiche ältere Werke des Bestandes neu zu entdecken, von denen viele nach längerer Zeit erstmals wieder öffentlich zu sehen sind. Dabei hat sich unter anderem der Charakter der nunmehr lichtdurchfluteten, weitläufigen Gartenebene deutlich verändert.
Eine neue Anordnung der variablen Wände schafft eine luftige und leichte Raumsituation voller Blickachsen und vielfältiger Korrespondenzen, auf die Auswahl und Zusammenstellung der Exponate Bezug nehmen. Auch die quadratischen Räume mit Werken der Expressionisten und der Konstruktivisten zeigen sich in neuem Licht, so wie auch die Auswahl der Fotografien von Man Ray erweitert wurde. Dies sind nur einige wenige der vielen Neuerungen in der aktuellen Präsentation der Sammlung, in der bis auf weiteres lange nicht mehr oder noch nie gezeigte Werke zahlreicher Künstler zu sehen sind. Auch die Außeninstallation von Robert Morris mit dem Titel "Steam" auf der Grünfläche vor dem Museum ist wieder sichtbar.
 
Das Museum ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags uns sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Architektenkammer NRW zeigt die Ausstellung "Kunst Bauen"
 
Düsseldorf - "Kunst Bauen" ist der Titel einer Ausstellung, die am Dienstag in der Architektenkammer NRW in Düsseldorf eröffnet wurde. Die bis zum 4. Dezember geplante Schau zeigt Arbeiten der in Italien lebenden Künstler Thomas Lange und Mutsuo Hirano und soll zeigen, daß die Zusammenarbeit zwischen Architekt und Künstler "große baukulturelle Werte" schaffen kann. Bereits seit Mitte der 1980er Jahre sucht Lange den Bezug zur Architektur. Die Schau zeigt Skizzen, Fotos und Modelle sowie Malerei von Lagne. Hirano fertigte mehrere Skulpturen und etwa 500 Terrakotta-Köpfe für eine Installation. 
Die Werke, die Lange mit Hirano erstellte, waren klassische Beispiele einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen Architekt und Künstler. Bis heute sind von beiden Dutzende weitere Beispiele für die Synthese von Architektur und Kunst entstanden. Etwa die Wandmalereien in der Barnim-Oberschule Berlin, das Projekt Hoffnung und Widerauferstehung in der Bonifatius Kirche in Salzburg, das Deckenbild Cielo im Museum am Dom in Würzburg und viele weitere Arbeiten im kirchlichen Kontext. So etwa ein Triptychon im Münsteraner Dom und ein Kruzifix in der Krypta des Würzburger Doms, in dem sich auch die Figur einer Grablegung von Hirano befindet. 
 
Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr geöffnet.
Internet: www.aknw.de
 
 
Ausstellung über "Schmuck als urbaner Prozess" im Stadtmuseum Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Schmuck als urbaner Prozess" ist der Titel einer Ausstellung, die am Freitag im Stadtmuseum Düsseldorf eröffnet wird. Seit 2012 kooperieren das Museum und der Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf im Rahmen eines gemeinsamen Forschungs- und Ausstellungsprojekts, hieß es in der Ankündigung der bis zum 25. Januar nächsten Jahres geplanten Schau, die diese Ergebnisse nun präsentiert. Gestalterische und künstlerische Experimente haben zu neuen, die gewohnten Definitionen von Schmuck überschreitenden, auf den Stadtraum bezogenen Objekten, performativen Systemen, Aktionen, temporären oder permanenten Installationen und Interventionen geführt, so die Aussteller.
Die konzeptionelle Struktur der Ausstellung bildet ein breites und vielfältiges Spektrum der entwickelten künstlerischen Prozesse ab, die den Stadtraum auf unterschiedliche Weise transformieren. Die entstandenen Konzepte reichen von ortsunabhängigen Gestaltungen, die in den Kategorien Material und Inspiration zusammengefaßt sind, bis hin zu ortsspezifischen und ortsbezogenen Formen der Interaktion mit ausgewählten Orten und Situationen, die den Kategorien Exploration, Bühne, Anlaß und Aufforderung zugeordnet sind. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker