Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Heine-Preis der Stadt Düsseldorf für Alexander Kluge
 
Festakt für die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung ist am 13. Dezember
 
Düsseldorf - Der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge erhält den diesjährigen, mit 50.000 Euro dotierten Heine-Preis der Stadt Düsseldorf. Der Heine-Preis zählt zu den bedeutendsten Literaturpreisen in Deutschland und wird seit 1972 verliehen. An Heinrich Heines 217. Geburtstag, am 13. Dezember wird der Preis in einem Festakt in der NRW-Landeshauptstadt an den 1932 in Halberstadt geborenen Kluge überreicht. 
"Ohne Schere im Kopf montiert er subjektive Erfahrungen und authentische Materialien zu Kunstwerken, die ins Staunen versetzen und die moderne Existenz zugleich spiegeln und herausfordern," befand die Jury in ihrer. Als Vertreter der kritischen Theorie knüpfe Kluge "an das poetische, publizistische und politische Schaffen Heinrich Heines an", so die Jury weiter.
Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), der als Vorsitzender der Jury den hoch erfreuten Preisträger telefonisch über die Entscheidung informierte, meinte, für Kluge hebe "das Nachdenken über die Welt mit dem Staunen an." Was der Filmemacher montiere, ob in filmischen Essays oder in seinen zahlreichen Publikationen, führe "Betrachter und Leser in ein Zwiegespräch mit Gesellschaft, Geschichte und Gegenwart."
Der Heine-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, "die durch ihr geistiges Schaffen im Sinne der Grundrechte des Menschen, für die sich Heinrich Heine eingesetzt hat, den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten". Nach dem Studium von Jura, Geschichte und Kirchenmusik wandte sich Kluge schnell der literarischen Arbeit zu, absolvierte ein Volontariat beim Filmregisseur Fritz Lang und betätigte sich mit Erfolg als Filmemacher und Autor.
Kluge erhielt in der Folge zahlreiche nationale und internationale Preise, unter anderem 1982 den Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig, 2003 den Georg-Büchner-Preis und 2008 den Deutschen Filmpreis. Der Großteil seines schriftstellerischen Werkes ist literarischer Natur – zumeist Kurzgeschichten. Die "Chronik der Gefühle" ist eine Sammlung seines bis 2002 erschienenen literarischen Werks. 2003 kam mit "Die Lücke, die der Teufel läßt" eine Zusammenstellung 500 neuer Geschichten hinzu, die sich insbesondere mit den Ereignissen des 11. September 2001 beschäftigen.
 
Die bisherigen Heine-Preisträger sind: Carl Zuckmayer (1972), Pierre Bertaux (1975), Sebastian Haffner (1978), Walter Jens (1981), Carl Friedrich von Weizsäcker (1983), Günter Kunert (1985), Marion Gräfin Dönhoff (1988), Max Frisch (1989), Richard von Weizsäcker (1991), Wolf Biermann (1993), Wladyslaw Bartoszewski (1996), Hans Magnus
Enzensberger (1998), W.G. Sebald (2000), Elfriede Jelinek (2002), Robert Gernhardt (2004), Amos Oz (2008), Simone Veil (2010) und Jürgen Habermas (2012). 

 
Erster Spatenstich für neues Balletthaus der Deutschen Oper am Rhein
 
Das neue Probenhaus soll bereits im Sommer nächsten Jahres seiner Bestimmung übergeben werden
Düsseldorf - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und die Firma Hochtief den Baubeginn für das neue Balletthaus der Deutschen Oper am Rhein gefeiert und damit die Realisierung des Projekts in öffentlich-privater Partnerschaft einen weiteren Schritt vorangebracht. Bereits im Sommer 2015 soll das neue Probenhaus der international renommierten Ballettcompagnie der Rheinoper seiner Bestimmung übergeben werden, hieß es.
"Ich freue mich, daß Düsseldorf mit der geplanten Fertigstellung des Balletthauses einen weiteren bedeutenden Kultur-Baustein mit optimalen Trainings- und Arbeitsbedingungen für die Ballettcompagnie unseres Ballettdirektors Martin Schläpfer erhalten wird", erklärte Planungsdezernent Gregor Bonin am Montag. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe sagte, das neue Balletthaus sei "eine Anerkennung der künstlerischen Leistung von Schläpfer und seiner Compagnie."
Opernintendant Christoph Meyer konstatierte: "Ein großartiges und deutschlandweit deutliches Bekenntnis zur Kultur, welches hier durch die Stadt Düsseldorf gesetzt wird. Im Namen der gesamten Deutschen Oper am Rhein danke ich herzlichst allen Verantwortlichen, die die Realisierung des neuen Balletthauses ermöglicht haben, sodaß unser hervorragendes und inzwischen über alle Grenzen bekanntes Ballett nun auch unter optimalen Bedingungen seine Kreationen entwickeln kann." Ballettdirektor Schläpfer fügte hinzu, er fände es "großartig, daß sich die Stadt für den Bau eines neuen Probengebäudes entschieden hat. Sie stärkt damit nicht nur das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg, sondern setzt kulturpolitisch in schwierigen Zeiten ein starkes Zeichen, das europaweit ausstrahlen wird."
Hochtief PPP Solutions übernimmt zusammen mit Hochtief Building die Planung und den Neubau des Balletthauses im Bereich des früheren Rheinbahndepots im Düsseldorfer Stadtteil Bilk. Die Kosten für Planung, Bau und Betrieb über 30 Jahre belaufen sich stichtagsbezogen zusammen auf rund 26 Millionen Euro. "Wir werden dafür sorgen, daß die Ballettcompagnie pünktlich in ihre neuen Räumlichkeiten einziehen kann, um optimal in die neue Spielzeit zu starten", versprach Sandra Irina Arendt, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Niederlassung Social Infrastructure Europe von Hochtief PPP Solutions.
Der Neubau entsteht nach den Plänen des Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner und erfolgt auf einer bisher freien Fläche neben dem ehemaligen Rheinbahndepot. Das Grundstück stellt die Stadt Düsseldorf der Projektgesellschaft im Rahmen eines Erbbaurechts zur Verfügung. Mieterin wird die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg.
 
 
Kulturloge Ruhr jetzt mit neuer Internetadresse
 
Essener Verein ist inzwischen in elf Ruhrgebietsstädten vertreten
 
Seit der Gründung der Kulturloge Ruhr im Jahr 2010 in Essen arbeitet der Verein mit vielen Kultur- und Sozialpartnern, Städten, Bürgerstiftungen und ehrenamtlichen Helfern an diesem Ziel. Inzwischen gibt es Zweigstellen des Vereins in Bottrop, Duisburg, Gelsenkirchen, Herten, Marl, Mülheim, Oberhausen, Recklinghausen, Waltrop und Witten. Insgesamt 95 Ehrenamtler sorgen dafür, aktuell rund 2.100 Gästen Karten zu vermitteln. Seit 2010 wurden schon über 26.000 Tickets für über 3.000 Veranstaltungen vermittelt.
 
 
 
Ruhrgebiets-Filmfestival "blicke" erweitert Programm auf fünf Tage
 
Bochum - Das "blicke filmfestival des ruhrgebiets" wächst. In diesem Jahr zeigt das Festival erstmals an fünf Tagen Filme und Medienkunst aus dem und über das Ruhrgebiet, teilten die Veranstalter am Donnerstag in Bochum mit. Vom 19. bis zum 23. November flimmern die Beiträge über die Leinwand im Kino "Endstation" im Bahnhof Langendreer in Bochum. Zu den Programm-Höhepunkten zählt der Stummfilm "S1" von 1913 mit Asta Nielsen. Die Spionagegeschichte enthält Filmaufnahmen vom Flughafen in Wanne, hieß es in der Mitteilung weiter. Die mit insgesamt 6.500 Euro dotierten Preise des blicke-Festivals werden am Samstagabend verliehen.
 
Internet: www.blicke.org
 
 
Einreichungen für die 61. Kurzfilmtage ab sofort möglich
 
Oberhausen - Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen laden für ihre 61. Ausgabe im kommenden Jahr wieder Filmemacher aus aller Welt ein, ihre Kurzfilme und Musikvideos einzureichen. Das Festival organisiert fünf Wettbewerbe: Internationaler, Deutscher, Filme aus Nordrhein-Westfalen, Kinder- und Jugendfilme sowie der Musikvideo-Preis. Insgesamt vergeben die Kurzfilmtage rund 39.000 Euro an Preisgeldern, hieß es.
Einsendeschluß für den Deutschen und den NRW-Wettbewerb ist der 16. Februar 2015. Die Filme dürfen nicht länger sein als 45 Minuten und müssen nach dem 1. Januar 2014 produziert worden sein. Einsendeschluß für den Internationalen Wettbewerb ist der 13. Januar 2015. Die Filme dürfen nicht länger sein als 35 Minuten und müssen nach dem 1. Januar 2014 produziert worden sein. Darüber hinaus müssen internationale Produktionen deutsche Festivalpremieren sein.
Für deutsche Kinder- und Jugendfilme gelten die Einsendebedingungen des Deutschen Wettbewerbs, für internationale Produktionen die des internationalen Wettbewerbs, ausgenommen die Bedingung, daß sie deutsche Festivalpremieren sein müssen. Einsendeschluß für den inzwischen 17. Musikvideowettbewerb ist der 23. Februar 2015. 
Zugelassen sind Musikvideos bis 15 Minuten Länge, die nach dem 1. Januar 2014 produziert wurden. Alle Einreichungen müssen über die Website der Kurzfilmtage erfolgen: www.kurzfilmtage.de.
 
 
Jugendmesse "You" erstmals seit 14 Jahren wieder in Westfalen
 
Dortmund - Nach 14 Jahren kehrt die Jugendmesse "You" vom 28. bis 30. November wieder nach Westfalen zurück. Die Leitmesse für Jugendkultur präsentiere dann in den Dortmunder Westfalenhallen ein Programm aus Konzerten, Sport, Livestyle und Berufsorientierung, so ein Sprecher. Ein Schwerpunkt der diesjährigen "You" liege auf den Ruhr Games. Das für 2015 vom Regionalverband Ruhr geplante Jugend-Sportereignis präsentiert sich mit insgesamt 37 Sportarten in einer eigenen Messehalle.
Unter anderem wird es ein Sand-Areal für Beach-Soccer und Beach-Volleyball sowie einen Skate-Parcours geben, in dem das Finale der Deutschen Skateboard-Meisterschaft ausgetragen wird, hieß es weiter.
Die "You" startete 1996 in Dortmund und fand bis zum Jahr 2000 jährlich in den Westfalenhallen statt. Nach mehreren Wechseln zwischen Essen und Berlin, wurde die Messe zuletzt nur noch in der Hauptstadt veranstaltet. Zukünftig sollen Dortmund und Berlin wieder die Hauptstandorte der "You" sein.
 
Internet: www.you.de/
 
 
Neanderthal Museum volljährig
 
Mettmann - Das Neanderthal Museum in Mettmann ist volljährig und feiert seinen 18. Geburtstag. "Während heute das Leben mit 18 Jahren erst so richtig anfängt, war es für den Neanderthaler schon zur Hälfte rum. Älter als 40 Jahre wurden unsere Vorfahren nämlich in der Regel nicht," hieß es in einer Mitteilung des Museums. Seit der Neanderthaler bei der Gründung des Museums quasi eine neue Höhle bezog, kann vor Ort nachempfunden werden, wie er lebte, was er aß, welche Fingerfertigkeit er besaß und wie sich seine Entwicklung und sein Schicksal zutrug.
Nach 24 Monaten Planungszeit und 12 Monaten Bauzeit wurde das Museum damals eröffnet. Es erwies sich von Beginn an als wahrer Publikumsmagnet. Bis zum 30. September 2014 zählte das Museum stolze 2.909.663 Besucher. Im April nächsten Jahres wird der dreimillionste Besucher erwartet. Dabei stammen rund sieben Prozent der Gäste aus dem Ausland, in den Ferien wächst der Anteil an internationalen Museumsbesuchern sogar auf 16 Prozent.
Neben dem Neanderthaler locken vor allem die Sonderausstellungen jedes Mal eine Vielzahl von Gästen in das Tal. Dss Ranking der meistbesuchten Sonderausstellung in den vergangenen 18 Jahren führt die Ausstellung "100.000 Jahre Sex - Über Liebe, Fruchtbarkeit und Wollust" vom Frühjahr 2007 an. Dicht gefolgt von den "Mammuts - Giganten der Steinzeit" auf Platz zwei und "Monster und Mythen" auf dem dritten Platz der besucherstärksten Schauen. 
 
Die Ausstellungen des Museums sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Bilderbuchmuseum Burg Wissem erhält Jugend-Kulturpreis der Sparkassen Kulturstiftung Rheinland
 
Troisdorf/Düsseldorf - Das Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf erhält in diesem Jahr den mit 5.000 Euro dotierten Jugend-Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland. Damit werde eine Institution gewürdigt, bei der die Vermittlung von Wissen und Lesefreude an erster Stelle stehen, hieß es in einer jetzt veröffentlichten Mitteilung der Stiftung. "Schon die Kleinsten werden für Bücher sensibilisiert und begeistert und damit ein Grundstein für das zukünftige Interesse an Literatur gelegt", so die Begründung zur Preisvergabe.
Seit 1982 wächst im Bilderbuchmuseum Burg Wissem Europas einzigartige Sammlung für künstlerische Bilderbuchillustrationen, historische und moderne Bilderbücher sowie Künstlerbücher stetig an. Das Museum versteht es nach Angaben der Kulturstiftung zudem, in wechselnden Ausstellungen einen Überblick über die Entwicklung der Bilderbuchillustration zu geben. Weiter bietet das Haus seinen Besuchern eine riesige Auswahl aktueller Kinderbücher in gemütlicher Atmosphäre zum Schmökern, Lesen und Vorlesen.
Seit 1997 verleiht die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland den Jugend-Kulturpreis an Institutionen, die sich für die kulturelle Entwicklung und Entfaltung von Kindern und Jugendlichen engagieren und nachhaltige Wirkung für unsere Kulturregion schaffen. Im Jahr 2013 wurde der Jugend-Kulturpreis an das Rheinische Lesefest "Käpt’n Book" in Bonn verliehen.
 
 
 
Theater Bonn und Beethoven-Orchester auf Roter Liste des Deutschen Kulturrates
 
Bonn/Berlin - Das Theater der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, das dortige Beethoven-Orchester sowie diverse Stadtteilbüchereien in Bonn stehen als gefährdete Einrichtungen auf der Roten Liste des Deutschen Kulturrates. Zur Konsolidierung des Bonner Stadthaushalts plane der Verwaltungsvorstand unter anderem Einsparungen beim Theater und der Bonner Außenstelle des Deutschen Museums München, hieß es in einer Mitteilung des Kulturrates.
Ab dem Haushaltsjahr 2015 sollen laut Kulturrat die Zuschüsse für die Außenstelle des Deutschen Museums wegfallen und der Mietvertrag gekündigt werden. Dadurch würden erhebliche Einsparungen möglich, hieß es weiter. Das Theater Bonn soll zudem weitere acht Millionen Euro einsparen. Hier sprach sich der Verwaltungsrat laut Deutschem Kulturrat für die Aufgabe der Godesberger Kammerspiele zugunsten des Erhaltes der Bühnen in Bonn-Beuel aus. Kürzungen stehen darüber hinaus auch dem Beethoven-Orchester sowie einigen Stadtteilbüchereien ins Haus.
So soll es künftig in jedem Bezirk nur noch eine städtische Bücherei geben. Betroffen ist zudem auch die Freie Kulturszene. Die Zuwendungen etwa für das Euro-Theater -Central, das Frauenmuseum und das Kleine Theater in Bonn-Bad-Godesberg sollen künftig ganz gestrichen werden, so der Kulturrat.
 
Internet: www.kulturrat.de
 
 
Bettina Marx erhält am 5. November den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis für Bildende Kunst
 
Köln - Die 1981 in Bonn geborene Künstlerin Bettina Marx erhält am 5. November den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Köln für Bildende Kunst. Nach Angaben der Stadt vom Montag wird nach der Preisverleihung in der Arthothek - Raum für junge Kunst die Ausstellung mit der Raumcollage "Brahn" der Künstlerin eröffnet. Marx hat eine malerische Raumcollage entwickelt, in der sie Vorhandenes mit Erfundenem verbindet, hieß es in der Ankündigung. 
Die Künstlerin sucht für ihre Arbeit nach existierenden Nischen und Räumen und erfindet neue, kleidet sie aus mit Bildern, die den Ort weiter beschreiben. Flüchtigkeit und Beiläufigkeit formen dabei eine Landschaft als Interieur. Marx‘ Malerei entwickelt sich im Raum, der klassische Malgrund wird aufgegeben. Seine Einzelbestandteile, Stoff und Holz, fügen sich zu anderen Formen zusammen, die mehr an ein Interieur oder Möbel denken lassen. Auf diese Weise entstehen räumliche Malobjekte. Marx studierte an der Kunstakademien Münster und Düsseldorf.
 
 
 
Schokoladenmuseum präsentiert Dreikönigenschrein "in süßem Glanz"
 
Köln - Das Schokoladenmuseum in Köln zeigt ab dem 1. November den Dreikönigenschrein des Doms in einem Modell aus 300 Kilogramm Schokolade. Die "süße Interpretation" des vermutlich vom Goldschmied Nikolaus von Verdun geschaffenen goldenen Schreins stammt von der Berliner Bildhauerin Sonja Alhäuser, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Museums. Anlaß für den Bau des Modells im Maßstab 1:1 ist das 850-jährige Jubiläum der Ankunft der Reliquien der Heiligen Drei Könige in Köln.
Die Arbeiten von Alhäuser entstehen oft aus Butter, Schokolade und anderen vergänglichen Materialien. Der süße Schrein verbindet nach Museumsangaben künstlerisch filigrane Goldschmiedearbeit mit exzellenter Konditorenkunst. Der Schokoladenschrein ist 1,10 Meter breit, 1,53 Meter hoch und 2,20 Meter lang. Imposante Schokoladeskulpturen schmücken die Fronten und Langseiten des Schokoladenschreins und nehmen inhaltlich Bezug auf das Original.
Die Künstlerin hat die auf dem Schrein dargestellten Motive behutsam aufgenommen und in ihre Schokoladenkunst übernommen, hieß es vor der Präsentation, die bis zum Dreikönigstag, am 6. Januar nächsten Jahres geplant ist.
 
Das Schokoladenmuseum ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Bucharische Juden in Düsseldorf bekommen eigene Thorarolle
 
Düsseldorf - Die bucharisch-sephardischen Juden in Düsseldorf erhalten am kommenden Sonntag (2.11.) eine eigene bucharisch-sephardische Thora-Rolle. Aus diesem Anlaß wird es nach Angaben der Jüdischen Gemeinde in der NRW-Landeshauptstadt vom Montag ab 12 Uhr zunächst ein Konzert im Leo-Baeck-Saal geben. Im Anschluß daran, ab 15 Uhr, findet die festliche Vollendung der Thorarolle statt. Zur Feier sind bucharische Juden aus der ganzen Welt eingeladen, hieß es weiter.
Unter anderem stehen auf der Liste der Eingeladenen der Präsident des Weltkongresses der bucharischen Juden, der Präsident des Kongresses der bucharischen Juden Kanadas und der USA, Boris Kandov, der Präsident des Kongresses der burcharischen Juden Österreichs, Juri Gilkarov sowie der Präsident des Kongresses der bucharischen Juden Russlands, Jakov Leqyew. Die besondere Thora-Rolle wurde von den Brüdern Boris und Gavriel Kandhorov gespendet.
Weltweit gibt es etwa 250.000 bucharische Juden, die meisten von ihnen leben in Israel, den USA und in Kanada. Bis zum Zerfall der Sowjetunion lebte die weit überwiegende Mehrheit in Tadschikistan und Usbekistan. Sie sprechen eine eigene Sprache und auch ihre Gottesdienste folgen einem eigenen Ritus. Auch die Verkleidung der Thorarolle unterscheidet sich. Sie ist nicht aus Stoff, wie bei den anderen Thorarollen in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde, sondern aus Holz mit handgeschnitzten Verzierungen, mit Gold-, Silber- und Swarowski-Steinen.
In Deutschland leben etwa 1.000 bis 1.200 bucharische Juden, die meisten von ihnen in Berlin, in Hannover und in Düsseldorf. Etwa 220 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf sind bucharische Juden. In Zukunft werden sie eigene G’ttesdienste nach ihrem Ritus im Gebetsraum der Jüdischen Gemeinde abhalten.
 
 
Burg Hülshoff bei Havixbeck für 2,5 Millionen Euro zum Literaturzentrum ausgebaut
 
Havixbeck/Münster - Die Annette-von-Droste-Hülshoff-Stiftung hat die Burg Hülshoff bei Havixbeck aufwändig restaurieren lassen. In den vergangenen zwei Monaten wurden unter anderem die Dachstühle des Haupthauses und der Kapelle sowie die Decken und Fensterrahmen der Burg instand gesetzt. Insgesamt investierte die Stiftung rund 2,5 Millionen Euro in die Restaurierung, so ein Sprecher des zuständigen Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster.
Die Restaurierung sei notwendig, um den Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff in den kommenden Jahren zu einem Literaturzentrum von überregionaler Bedeutung auszubauen, hieß es weiter. Bei den Arbeiten stellte sich heraus, daß die Schäden an der Bausubstanz deutlich größer waren, als zuvor vermutet. Darüber hinaus hat sich aber auch gezeigt, daß die Bedeutung des Gebäudes und seine Denkmalwürdigkeit höher einzustufen ist als bislang gedacht. So gehöre der Dachstuhl aus dem Jahr 1417 zu den Ältesten seiner Art, teilt der Landschaftsverband mit.
 
Internet: www.lwl.org
 
 
Tenor Abdellah Lasri erhält am Sonntag den Aalto-Preis
 
Essen - Der Tenor Abdellah Lasri erhält am kommenden Sonntag in Essen den mit 10.000 Euro dotierten Aalto-Bühnenpreis für junge Künstler. Die seit 1990 alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung gilt als einer der am höchsten dotierten Kulturpreise in Deutschland. Überreicht wird der Preis im Rahmen der Aufführung von "Manon Lescaut". Der gebürtige Marokkaner Lasri ist seit der Spielzeit 2013/14 Mitglied des Aalto-Ensembles, teilte ein Sprecher des Freundeskreises Theater und Philharmonie Essen mit. 
Lasri wurde im marokkanischen Rabat geboren und absolvierte seine musikalische Ausbildung am Conservatoire in Isère sowie am Conservatoire national superieur in Paris bei Glenn Chambers. 2009 schloß der Tenor sein Studium mit Auszeichnung ab. Er nahm an Meisterkursen bei Caroline Dumas, Margreet Honig und Francois Le Roux teil und gab erste Liederabende in Marokko, Katar, Jordanien, in der Schweiz und in Deutschland. Von 2009 bis 2013 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Berlin. Zudem gastierte er in Paris, in Besançon, in Rouen, in Nancy, in Rabat, in Gießen sowie in Graz und an der Semperoper Dresden.