Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen




Ausstellung "Versunkene Schiffe" in Waltrop
 
Waltrop - Im Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop ist eine Ausstellung unter dem Titel "Versunkene Schiffe" zu sehen. Fundstücke aus Wracks von der Weser bis zum Südchinesischen Meer informieren die Besucher über historische Handelsrouten und das Leben an Bord, hieß es bei der Präsentation der bis zum 5. Juli kommenden Jahres geplanten Schau. Die Ausstellung zeigt auch, wie kompliziert die Bergung und Konservierung von Objekten aus der maritimen Unterwelt ist und gewährt so Einblicke in das faszinierende Feld der Unterwasserarchäologie.
Versunkene Schiffe sind ein spannendes Forschungsgebiet, denn Wracks und ihre Ladungen verraten viel über die Geschichte von Wirtschaft, Handel und Verkehr. Die Bergung durch Taucher ist kompliziert, und die Konservierung der Funde verlangt besondere Vorsicht. Fünf versunkene Schiffe werden mit zahlreichen Originalobjekten vom Meeresboden vorgestellt: Das berühmteste Wrack der deutschen Schifffahrtsgeschichte, die "Bremer Kogge" von 1380, gehört ebenso dazu wie die Weserlastkähne aus Rohrsen, die chinesische Dschunke "Tek Sing", der Fünfmaster "Preußen" und der im Ersten Weltkrieg versenkte Fischdampfer "Prangenhof". Erinnert wird auch an das dramatische Schicksal der Schiffsbesatzungen.
 
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Bonn zeigt Arbeiten von Andreas Schulze
 
Bonn/Düsseldorf/Köln - Unter dem Titel "Nebel im Wohnzimmer" zeigt das Kunstmuseum Bonn Arbeiten des Künstlers Andreas Schulze. Die bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplante Schau zeigt drei individuell gestaltete Malerei-Räume des in Köln arbeitenden Künstlers. Schulze, der 1955 in Hannover geboren wurde und seit 2008 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf ist, gehört zu der Generation von Künstlern, die sich im Übergang zu den 1980er-Jahren von neuem zur Malerei bekennt, so die Aussteller zum Start.
Nachdem die Minimal- und Concept-Art der vorangehenden Jahrzehnte eine Intellektualisierung der Kunst anstrebte, entdeckte man Anfang der 1980er- Jahre erneut die Sinnlichkeit der Malerei. Eben diese historische Neuentdeckung des Bildes offenbart sich im künstlerischen Ansatz von Andreas Schulze, der ab 1976 in Düsseldorf, bei Dieter Krieg, Malerei studierte. Aus dieser Zeit stammen erste Kontakte zu Künstlern der "Mühlheimer Freiheit", von deren "wilder Malerei" Schulze sich aber bald absetze.
Prägend für seine Bildwelt ist eine teils naiv anmutende, teils magische Gegenständlichkeit, die er schon Mitte der 1980er-Jahre immer wieder in die dritte Dimension überführt. So entstehen malerisch-plastische Environments, die Humor mit Abgründigkeit verbinden. In den neueren Arbeiten des Kölner Malers entfaltet sich eine zunehmend abstrakte Welt aus Lichtpunkten, nebeligen Flächen und wellenförmigen Objekten, die sich in mal abgetönten mal strahlenden Farben zu surreal anmutenden Landschaften oder Interieurs zusammenfügen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Lehmbruck Museum zeigt Videoarbeit der finnischen Künstlerin Eija-Liisa Ahtila
 
Duisburg- In der wechselnden Skulpturenausstellung "Sculpture 21st" zeigt das Duisburger Museum Lehmbruck bis zum 9. November eine Videoarbeit der finnischen Künstlerin Eija-Liisa Ahtila. Das Werk mit dem Titel "Horizontal" ist auf einer knapp 50 Quadratmeter großen LED-Wand zu sehen. In der großen Glashalle des Museums zeigt "Horizontal" das filmische Porträt einer Fichte und verbinde damit beispielhaft Architektur, Natur und Technologie.
Das Lehmbruck Museum feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen mit der wechselnden Skulpturenausstellung "Sculpture 21st". Bildhauer der Gegenwart präsentieren dabei ihre Werke. Bislang waren Arbeiten der Künstler Tino Sehgal, Monika Sosnowska und Erwin Wurm zu sehen. Nach Ahtila werden Werke des englischen Bildhauers Antony Gormley gezeigt werden. Das Lehmbruck Museum wurde 1964 eröffnet. Seine Geschichte geht allerdings auf das 1924 gegründete Kunstmuseum Duisburg zurück. Das Gebäude gilt bis heute als eines der herausragenden Museumsbauten der Nachkriegszeit.
 
Die Ausstellung ist mittwochs, freitags und samstags von 12 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 21 Uhr sowie montags/dienstags nach Vereinbarung geöffnet.
 
 
Burg Wissem in Troisdorf zeigt Arbeiten der Künstlerin Christine Haller
 
Troisdorf - Das Museum Burg Wissem in Troisdorf bei Bonn zeigt bis zum 23. November unter dem Titel "Ritornell" Zeichnungen und Skulpturen der Künstlerin Christine Haller. In den Arbeiten der Künstlerin sehe der Betrachter zunächst Übergänge von einer Form in eine andere, heißt es. Die konzentrierten Formen erinnern an Organe. Durch den Prozeß des Zeichnens und Bildhauerns wird die Form ins Wanken gebracht und löst sich auf.
Wie bei einem Ritornell, einem Musikstück, bei dem sich Passagen immer wieder - durch Zwischenspiele unterbrochen - wiederholen, so tauchen das Gezeichnete und das Gemeißelte als ein immer wiederkehrendes Bild aus dem Nirgendwo auf und verschwinden dort wieder. Haller zeigt großformatige Zeichnungen und überlebensgroße Skulpturen. Die Künstlerin studierte Kunst und Philosophie mit längeren Auslandsaufenthalten in Paris und Neuseeland und lebt und arbeitet inzwischen in Wiehl.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Folkwang zeigt Fotografien über Eingriffe in die Keimbahnen des Lebens
 
Essen - Das Museum Folkwang in Essen zeigt ab dem 18. Oktober eine Ausstellung, die sich mit den Eingriffen des Menschen in die Keimbahnen des Lebens befaßt. Zu sehen sind Fotografien von Yann Mingard, der mit den Bildern auf ein aktuelles und hochpolitisches Terrain unserer modernen Welt vordringt, das sich zunächst dem Blick und der einfachen Verbildlichung entzieht, hieß es vor dem Start der bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplanten Schau. Die Ausstellung geht auch der Frage nach, wie unsere säkulare Gesellschaft ihr Erbe und damit ihre Zukunft verwaltet. 
Die Gesellschaft sammelt und archiviert "in religiösem Eifer" Daten. Menschliche DNA in Form von hauchdünnen Nabelschnurscheibchen, Zahnproben und Sperma. DNA von Tieren, die nicht selten in der freien Natur bereits ausgestorben sind. Saatgut aller möglichen (Nutz)Pflanzen dieser Welt. Und natürlich Unmengen digitaler Daten, die der Mensch auf den Datenbahnen des Internets, der Kreditkartenabrechnungen und amtlichen Register hinterläßt. Von 2009 bis 2013 dokumentierte der 1973 geborene Schweizer Fotograf in seinem Projekt "Deposit" diese Sammel- und Lagerwut mit Bildern, die viele dringende Fragen unserer Zeit aufwerfen. Das Projekt "Deposit" entsteht in Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Cubus-Kunsthalle Duisburg zeigt Arbeiten von Johann Georg Müller
 
Duisburg - "Bilder auf der Grenze" ist der Titel einer Ausstellung, die in der Cubus-Kunsthalle in Duisburg zu sehen ist. Die bis zum 7. Dezember geplante Schau zeigt Fotografie und Fotoübermalungen des Künstlers Johann Georg Müller. Als Maler und Grafiker habe Müller (1913-1986) sich bereits zu Lebzeiten einen internationalen Ruf erworben, hieß es bei der Eröffnung der Ausstellung. In Vergessenheit geraten sei jedoch sein fotografisches Werk der 1960er und 1970er Jahre. Zu Lebzeiten so gut wie nicht ausgestellt und nur spärlich dokumentiert, tauchten in den vergangenen Jahren völlig unerwartet größere Konvolute von Schwarzweißfotografien, Negativen und Kontaktabzügen auf. 
Unter diesen Arbeiten finden sich 143 Übermalungen von Aktfotografien mit Ölfarbe, die nach Ansicht der Leiterin der Kunsthalle, Claudia Schaefer mit zum Besten gehören, was Müller geschaffen hat. Auf faszinierende Art und Weise zeigt die Ausstellung eine weitgehend unbekannte Facette im Schaffen von Müller, der als einer der vielseitigsten deutschen Künstler nach 1945 gelten darf. Akte, Stilleben und Landschaften - auch der Fotograf Müller sah stets mit den Augen des Malers, hieß es bei der Eröffnung am Freitagabend.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Kunstpalast Düsseldorf zeigt Arbeiten von Winfred Gaul
 
Düsseldorf - Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt bis zum 1. Februar Arbeiten des Künstlers Winfred Gaul aus der Sammlung Kemp. Die Ausstellung ist auf Gemälde konzentriert, mit denen die Entwicklung Gauls von den informellen Arbeiten der 1950er-Jahre über die Wischbilder, Verkehrszeichen, Markierungen und Mehrphasenbilder alle Werkphasen bis zum Spätwerk veranschaulicht wird.
Frühen druckgrafischen Arbeiten zum Thema Schrift werden eine Reihe später Buchillustrationen für Gedichtbände von Cyrus Atabay gegenübergestellt. Gauls Auseinandersetzung mit der Sprache umklammere so sein malerisches Gesamtwerk und verdeutliche das Credo des Künstlers, der in Bildern denken wollte und dessen formal so klare und einfach anmutende Malerei stets tief reflektiert war, so die Aussteller. Willi Kemp, der seine bedeutende Kunstsammlung 2011 dem Museum Kunstpalast schenkte, erwarb zahlreiche Gemälde und Grafiken seines engen Freundes Winfred Gaul (1928-2003).
So nimmt das Schaffen des Düsseldorfer Malers in der Sammlung Kemp mit über 40 Gemälden, über 70 Arbeiten auf Papier und 85 druckgraphischen Arbeiten einen wichtigen Raum in dieser Sammlung ein. Zu sehen sind 22 Gemälde aus allen Schaffensphasen des Künstlers, vier frühe Grafiken, eine Grafikmappe von 1971 mit 10 Drucken sowie fünf Bücher aus den 1980er-Jahren mit Originalgrafiken.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Kölner Museum Ludwig präsentiert Arbeiten des Künstlers Ken Okiishi
 
Köln - Im Rahmen der groß angelegten dezentralen Ausstellungsinitiative "25/25/25" der Kunststiftung NRW zu ihrem 25-jährigen Bestehen zeigt das Museum Ludwig in Köln ab dem 21. Oktober Werke des New Yorker Künstler Ken Okiishi. Der 1978 geborene Künstler hat sich in seinen letzten Arbeiten mit dem spannungsvollen Verhältnis von gemaltem und elektronischem Bild beschäftigt, so das Museum. In der bis zum 1. Februar nächsten Jahres geplanten Schau tritt Okiishi in einen vergleichbaren Austausch mit Werken von Yves Klein und Günther Uecker aus der Sammlung des Museum.
Der Künstler hat für sein Projekt "Screen Presence" Günther Ueckers Nagelrelief weiß-weiß von 1961 abgefilmt. Er zeigt diese Bildschirm-Kopie des Uecker-Werks in Original-größe auf einem Monitor in der Nähe des Originals von Uecker, so daß die Ausstellungsbesucher beide Werke gleichzeitig betrachten können. Okiishi bearbeitet dazu den Monitor mit Nägeln. Diesen Bildschirm filmt Okiishi wiederum ab und zeigt die Videobilder auf einem großen Bildschirm in der Sammlung Haubrich, gegenüber einem Porträt des Sammlers und Mäzens.
In ähnlicher Weise verfährt Okiishi mit zwei Werken von Yves Klein, die er ebenfalls abfilmt und die Monitore dann mit Farben bearbeitet. Okiishi beschäftigt sich mit der heutigen Wahrnehmung über Bildschirme, die teilweise die Betrachtung des Originals überflüssig zu machen scheint, hieß es in der Ankündigung der Schau. Er begibt sich immer wieder auf Spuren vergangener Kunst, um die Gegenwärtigkeit des Vergangenen in neuen Arbeiten sichtbar zu machen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, jeden 1. Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Fotoausstellung zum Weltkultur und -naturerbe in Japan
 
Düsseldorf - Das Eko-Haus der japanischen Kultur in Düsseldorf zeigt seit Dienstag eine Ausstellung mit großformatigen Fotografien zum Weltkultur- und -naturerbe in Japan. Die bis zum 16. November geplante Ausstellung präsentiert Aufnahmen des Fotografen Miyoshi Kazuyoshi. Mit der Burg von Himeji in der Provinz Hyogo und den buddhistischen Heiligtümern des Horyu-ji in der Provinz Nara fanden 1993 erstmalig japanische Bauwerke Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco. Im gleichen Jahr wurden die Bergregion Shirakami in der Provinz Aomori/Akita und die Insel Yakushima in der Provinz Kagoshima zum Weltnaturerbe erklärt.
Im vergangenen Jahr kam als 17. Stätte der Berg Fuji mit 25 Ortschaften hinzu. Wegen seiner religiösen und kulturellen Bedeutung sowie der weltweit großen Wirkung auf die Kunst - vor allem im 19. Jahrhundert - wurde der Berg Fuji nicht zum Weltnaturerbe, sondern zum Weltkulturerbe erklärt, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Der 1958 geborene Fotograf Kazuyoshi erhielt nach seinem Studium an der Tokai-Unversität 1985 als jüngster Preisträger den renommierten Kimura-Ihee-Award für seinen Fotoband "Rakuen" (Paradies).
Seine Werke befinden sich hauptsächlich im International Museum of Photography and Film in den USA. 1998 erschien ein umfassender Bildband mit Aufnahmen der bis dahin registrierten Stätten des Welterbes in Japan. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Japanischen Kulturinstitut Köln.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Ärztekammer Westfalen-Lippe zeigt Porträts von Stimmenhörern
 
Münster - "Hör Auf!" ist der schlichte Titel einer Ausstellung, die die Ärztekammer Westfalen-Lippe ab heute im Ärztehaus Münster zeigt. Drei bis fünf Prozent aller Menschen hörten regelmäßig Stimmen, die nur sie selbst wahrnehmen, hieß es in der vor dem Start der Ausstellung in Münster veröffentlichten Mitteilung der Ärztekammer. Zu sehen sind bis zum 22. Dezember großformatige Bilder der aus Münster stammenden Fotografin Sarah Johanna Eick sowie Texte und Installationen der Berliner Journalistin Wiebke Nieland.
Die Künstlerinnen haben Porträts von Stimmenhörern aufgenommen und mit Texten zu deren persönlichen Geschichten ergänzt. Eine Klanginstallation greift zudem die Befehle und Kommentare der inneren Stimmen auf, so daß die Ausstellungsbesucher selbst zu Stimmenhörern werden. Mit ihrem Foto-Projekt wollen Eick und Nieland nach Angaben der Ärztekammer auf die besondere Situation von Stimmenhörern aufmerksam machen und gegen Vorurteile angehen, denen die Betroffenen häufig ausgesetzt sind.
 
Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 13.30 Uhr geöffnet.
Internet: www.aekwl.de
 
Redaktion: Frank Becker