Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Langen Foundation bei Neuss präsentiert Werke von Corin Sworn
 
Neuss - "Vibrant Matter" ist der Titel einer Ausstellung zum Werk der kanadisch-britischen Künstlerin Corin Sworn, die am Sonntag eröffnet wurde. Die 1976 in London geborene Künstlerin lebt in Glasgow und zählt zu den drei Künstlern, die Schottland im vergangenen Jahr auf der Venedig Biennale vertraten, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 22. Februar nächsten Jahres geplanten Schau. 
Die Arbeiten von Sworn, in denen sie häufig Bilder mit gesprochenem Text kombiniert und gefundenes Material einsetzt, beschäftigen sich mit der kulturellen und persönlichen Bedeutung, die Objekten zugesprochen wird und wie diese umgekehrt etwas über uns aussagen, so die Aussteller. Im Mittelpunkt der Ausstellung im Japansaal der Langen Foundation steht die Erzeugung und Wahrnehmung von Farbe, hieß es weiter. Für die zentrale Werkgruppe hat Sworn zunächst die natürliche Farbe ausgewählter Pflanzen, wie dem Goldruten-Blütenspanner oder der gewöhnlichen Zwiebel, gewonnen.
In einem aufwendigen Handfärbeverfahren wurde von der Künstlerin dann Seide mit den vorher gewonnenen Farben eingefärbt und auf dünne, hochformatige Keilrahmen aufgezogen. In Bezug dazu steht eine Auswahl von Pflanzen des Botanischen Gartens, die Sworn für ihre Experimente verwendete und die nun als getrocknete Exemplare in einer Vitrine präsentiert werden. Ein weiteres Element der Ausstellung bildet eine Serie digitaler Fotografien von Pflanzen, wie sie im Garten des Herbariums vorkommen.
 
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellungen in Remagen und Brühl würdigen 100 Jahre Freundschaft zwischen Hans Arp und Max Ernst
 
Brühl/Remagen - Unter dem Titel "Der Max ist da!" beziehungsweise "Der Arp ist da!" würdigen das Arp Museum Bahnhof Rolandseck bei Remagen und das Max Ernst Museum in Brühl seit Samstag mit einer Doppelausstellung die Freundschaft zwischen den Künstlern Hans Arp und Max Ernst. Die bis zum 22. Februar nächsten Jahres geplanten Ausstellungen beleuchten ver­schiedene Facetten der Verbundenheit beider Künstler, die sich 1914 in Köln kennengelernt hatten und einen "Freundschaftspakt" abschlossen, der lebenslang hielt.
Die Verbundenheit zeigte sich auch in gemein­samen Pro­jek­ten und par­al­le­len biografis­chen Sta­tio­nen, hieß es weiter. So erhiel­ten die bei­den Kün­stler der Klas­sis­chen Mod­erne vor 60 Jahren im Som­mer 1954 die Großen Preise der 27. Bien­nale von Venedig. Hans Arp bekam den Preis für Skulp­tur und Max Ernst den für sein malerisches Werk. Die Ausstel­lung "Der Arp ist da!" im Max Ernst Museum Brühl zeigt neben der in wesentlichen Teilen rekon­stru­ierten Biennale-Präsentation von Arp auch Plas­tiken und Holzre­liefs sowie aus­gewählte Doku­mente und Fotografien, etwa von Man Ray und Ernst Schei­deg­ger.
Gemein­schaft­sar­beiten in beiden Ausstellungen beleuchten das sub­tile Span­nungs­feld zwis­chen den bei­den Kün­stlern, wie der 1930 veröf­fentlichte Gedicht­band "weisst du schwarzt du", für den Max Ernst zehn Texte von Hans Arp durch fünf Holzs­tich­col­la­gen poet­isch bild­haft erweit­erte. Der Gemein­schaft­sro­man "L’homme qui a perdu son squelette" (Der Mann, der sein Skelett ver­lor) aus dem Jahr 1939 zeigt das kom­plexe Netzw­erk auf, in dem die bei­den Kün­stler aktiv waren.
 
Die Ausstellung im Arpmuseum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, die Ausstellung im Max Ernst Museum ist
 
 
Sonderausstellung "Inspiration Japan" öffnete am Wochenende in Essen

Essen - Mit einer großen Sonderausstellung würdigt das Museum Folkwang in Essen seit dem  Wochenende die "Inspiration Japan". Am Samstag öffnete die bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplante Schau mit mehr als 400 Werken internationaler Künstler ihre Pforten. Der Fokus der Schau liegt nach Angaben von Kuratorin Sandra Gianfreda auf den Jahren 1860 bis 1910, der Anfangs- und Hochphase der Rezeption japanischer Kunst in Frankreich, dem sogenannten "Japonisme".
Hauptwerke der wichtigsten Maler des französischen Impressionismus und Postimpressionismus wie Degas, Cézanne, Gauguin oder van Gogh sind ebenso zu sehen wie Werke japanischer Meister wie Hokusai, Uramaro oder Hiroshige. Neben Gemälden aus internationalen Museen und Privatsammlungen präsentiert das Museum Folkwang auch fast 200 zum Teil sehr selten gezeigte Holzschnitte sowie japanische Kunstgegenstände.
Seit rund 25 Jahren Jahren habe es weltweit keine vergleichbare Schau zum Japonisme gegeben, so Tobia Bezzola, Direktor des Museums Folkwang, bei der Vorstellung der Schau. Im Begleitprogramm gibt es unter anderem Teezeremonien und einen Haiku-Wettbewerb, bei dem Kurzgedichte zu Ausstellungsobjekten entstehen sollen. Die Ausstellung "Monet. Gauguin, van Gogh ... Inspiration Japan" zeigt, wie sich die Meister der französischen Moderne von Japans Kunst begeistern und beeinflussen ließen, so Gianfreda.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 22 Uhr und samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Am Freitag startete in Münster die Ausstellung "Dinosaurier - Die Urzeit lebt!"
 
Die Schau zeigt unter anderem Modell des taubengroßen Raubdinos "Epidexipteryx" im Federkleid
 
Münster - "Dinosaurier - Die Urzeit lebt!" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Freitag im Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster zu sehen ist. Höhepunkte der bis 1922 geplanten Dino-Schau sind nach Angaben der Aussteller die nach neuesten Forschungsergebnissen rekonstruierten Modelle kleiner Raubdinosaurier - mit einem prächtigen Federkleid. Vor 152 Millionen Jahren lebte etwa der nur taubengroße Dinosaurier Epidexipteryx, der von den Museumsexperten "Dexi" getauft wurde.
Der 22 Zentimeter hohe und 45 Zentimeter lange Winzling unter den Dinosauriern war wohl nicht zu unterschätzen. Spitze, nach vorne geneigte Zähnchen schauen aus seinem Maul. "Vom Körperwuchs gehörte er zu den kleinsten Dinosauriern weltweit. Aber er war ein Raubsaurier und hat genauso wie seine großen Verwandten andere Tiere gefressen, vermutlich Insekten oder kleine Wirbeltiere", so eine Mitarbeiterin des Museums vor dem Start der Schau. 
Auf einer Fläche von über 850 Quadratmetern erfahren Besucher des Museums Spannendes zum Leben und zur Evolution von Dinosauriern und anderen Tieren der Urzeit. Besonderheiten der Ausstellung sind unter anderem die seltenen Schwimmsaurierskelette, das große Pottwalskelett oder die zahlreichen Südelefantenzähne. Besucher können erfahren, wie Dinosaurier sich untereinander verständigten, oder wie sie zu solchen Riesen heranwachsen konnten.
Die Ausstellung informiert auch darüber, was Forscher aus den versteinerten Knochen von Dinosauriern oder Schwimmsauriern alles herauslesen können. Und sie können durch Beobachtung der Tiere der heutigen Zeit Rückschlüsse auf längst ausgestorbene Tiere ziehen. Nur durch Vergleich mit Formen, Lebens- und Verhaltensweisen heute lebender Tiere ist es möglich, die oft rätselhaften und teils sogar bizarren Überreste ausgestorbener Lebewesen zu deuten und das Leben früherer Zeiten auf unserer Erde zu rekonstruieren, so die Aussteller. Neben einer Vielzahl von Skeletten, Modellen, Präparaten und echten Fossilien sorgen interaktive Medien, Animationen und Filme in der Schau für spannende Abwechslung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellungen über Positionen zur Natur im Museum Ratingen
 
Ratingen - "Branching out" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Freitag im Museum der Stadt Ratingen zu sehen ist. Bei der bis zum 8. Februar nächsten Jahres geplanten Schau stehen Positionen zur Natur im Mittelpunkt, hieß es vor dem Start. Ausgangspunkt der Präsentation sind ausgewählte Bleistiftszeichnungen von Oswald Achenbach (1827-1905), einem Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts, aus dem Bestand des Museums.
Die Arbeiten von der Natur um Düsseldorf und Ratingen aus den 1850-er und 1860-er Jahren zeichnen sich durch einen hohen Präzisionsgrad und filigranes Handwerk aus. Die gewählten Motive reichen von Landschaften bis zu detailreichen Studien von Bäumen und Blättern. Sie werden Arbeiten der zeitgenössischen Künstler Thomas Schütte, Martin Schwenk und Thomas Struth gegenübergestellt. Diese drei Künstler wählen nach Museumsangaben die gleiche Thematik, bedienen sich jedoch verschiedener Gattungen zur Verdeutlichung ihrer Vorstellung von Natur.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk der Künstlerin Katharina Grosse in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Inside the Speaker" präsentiert das Museum Kunstpalast in Düsseldorf ab heute eine Ausstellung zum Werk der Künstlerin Katharina Grosse. Die in Berlin lebende und in der Kunstakademie Düsseldorf lehrende Grosse denkt und handelt in Farben. Seit Mitte der 1990er Jahre expandiert in ihren Arbeiten Malerei in den Raum, hieß es weiter. In ihrer Ausstellung im Kunstpalast wird der Museumsraum mit Unmengen von Farbe, Erde und Stoffbahnen erweitert, überdeckt und überlagert.
Selbst Tafelbilder von Grosse besetzen den Raum und sprengen ihn mittels farblicher Expansionen. Ihre Leinwände nehmen so wie ihre Installationen beachtliche Ausmaße an und werden ein weiterer Fokus der Ausstellung sein. Neben der Wirkung der Farben auf den Betrachter, wird das von Grosse radikal neu definierte Verhältnis von Farbe und Malgrund unwillkürlich reflektiert werden.
Grosse ist nach Angaben des Museums als Vertreterin einer neuen Herangehensweise an die Malerei berühmt geworden und reflektiert in ihrem Werkprozeß die Ausdrucksmöglichkeiten dieser Gattung. Bis zum 1. Februar nächsten Jahres wird die Bilderscheu zu sehen sein.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Die Kathedrale" in Köln
 
Wallraf-Richartz-Museum zeigt über 180 Werke von 60 Künstlern
 
Köln - "Die Kathedrale" ist der schlichte Titel einer Ausstellung, die am Freitag im Wallraf-Richartz-Museum in Köln eröffnet wurde. Die bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplante Schau präsentiert über 180 Werke von 60 Künstlern. Claude Monet, Caspar David Friedrich, Johann Wolfgang von Goethe, Victor Hugo und zahlreiche andere Künstler waren von Kathedralen fasziniert. Sie haben sie in zahlreichen Werken verewigt, von denen einige in der Ausstellung gezeigt werden. Die Schau ist das Ergebnis einer dreijährigen erfolgreichen deutsch-französischen Zusammenarbeit, so Sylvain Amic, der das Museum in Rouen leitet. Dort war die Ausstellung im August zu sehen.
Auch Alfred Sisley und Auguste Rodin haben Kathedralen gemalt. Claude Monet sogar 33-mal. Und auch Feininger, Ernst, Picasso, Warhol, Lichtenstein und Gursky ließen sich von der Anmut, Größe und Symbolkraft berühmter Kathedralen zu wunderbaren Werken inspirieren. Den spannenden Weg dieses Bildmotivs von der Romantik bis in die heutige Zeit zeichnet das Wallraf in nach. Die Exponate stammen aus berühmten Sammlungen in Basel, Berlin, Hamburg, London, Paris, Madrid, München oder New York. Darunter alleine vier Werke aus dem legendären Zyklus von Monet mit dem er Ende des 19. Jahrhunderts die Kathedrale von Rouen verewigte.
Am Beispiel der Kathedrale führt die Ausstellung in einem chronologischen Rundgang durch einige der faszinierendsten Kapitel der Kunstgeschichte. Dabei zeigt sie nicht nur eine Fülle von Interpretationen aus den verschiedenen Epochen, sondern weist auch überraschende Bezüge der prominenten Künstler untereinander nach und verdeutlicht deren individuelle Sichtweisen und Motivationen. Nach einem Entrée, das die Besucher in die Entstehungszeit der Kathedralen führt, zeigen Gemälde von Caspar David Friedrich und seinen Zeitgenossen, wie sich die Maler der deutschen Romantik von den mächtigen Bauten des Mittelalters inspirieren ließen.
Im Hauptsaal der Schau präsentiert das Museum in Kölm impressionistische Interpretationen von Meistern wie Sisley, Rodin, Luce, Corot und dem genialen Monet. Bei den deutschen Expressionisten dominiert vor allem Lyonel Feininger, von dem fünf Gemälde zu sehen sind. Aber auch Künstler wie Macke, Rohlfs und Kirchner nahmen sich des Themas mit großer Leidenschaft an. Die Schau endet mit monumentalen Werken der zeitgenössischen Kunst. Neben Exponaten aus den Kathedralen-Serien von Roy Lichtenstein und Andy Warhol verdeutlicht eine rund 9 Quadratmeter große Arbeit von Andreas Gursky, daß das Kathedralen-Motiv bis heute nichts von seiner Popularität eingebüßt hat.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk von Annette Messager in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Die Kunstsammlung NRW K21 in Düsseldorf zeigt seit Samstag eine Ausstellung mit Arbeiten der Künstlerin Annette Messager. Ihre letzte Einzelausstellung in einem deutschen Museum liegt fast 25 Jahre zurück, hieß es bei der Präsentation der bis zum 22. März nächsten Jahres geplanten Schau. Gezeigt werden Arbeiten, die die französische Künstlerin seit den späten 1980er-Jahren bis heute geschaffen hat. Eigens für die Ausstellung ist die Serie "Les interdictions en 2014" entstanden.
Die raumgreifende Installation "Sous vent" aus den Jahren 2004 bis 2010 hat die Kunstsammlung NRW 2011 angekauft und damit ihre Sammlung um eine wichtige Position zeitgenössischer Kunst bereichert. Diverse Objekte wie eine übergroße Hand, ein Fuß, Organe oder Stofftiere werden von einem schwarzen Seidentuch bedeckt, das die Luftströmung aus drei Ventilatoren in Bewegung setzt. Mit diesem Werk bezieht sich Messager auf die Naturgewalten, aber auch auf das Unbewusste und auf Ängste, die in tieferen Schichten verborgen liegen.
Zu den jüngsten Arbeiten der Künstlerin zählt die Installation "Continents noirs" (2010–12). Wie kleine Inseln schweben schwarze zerknitterte Elemente in der Luft. Sie muten wie eine Kulisse eines Science-Fiction-Films an, lassen aber ebenfalls eine düstere Zukunft denken. Die neue Arbeit "Les interdictions en 2014" besteht aus 68 Zeichnungen (eine Anspielung auf den revolutionären Pariser Mai 1968) die unterschiedliche Verbote aus der ganzen Welt darstellen. Die Palette reicht von alltäglichen Einschränkungen wie dem Fotografier- oder Rauchverbot bis zu kulturell-politisch begründeten kritischen Gesetzen, wie etwa Autofahrverbot für Frauen in Saudi-Arabien.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker