Schau hin, wie schön ich bin! Aktfotografie im Wandel der Zeit

Eine Ausstellung in der Galerie Kunstwerk Nippes

Red./Bec.

Ausstellungsplakat unter Verwendung von Édition Léda Cliché C. Pré, Lécture passionante, 1949
 © Galerie Kunstwerk Nippes


Schau hin, wie schön ich bin!
Aktfotografie im Wandel der Zeit
 
In der künstlerischen Fotografie ist der Akt ein klassisches Motiv. Die Lust sich nackt zu präsentieren, steht in enger Symbiose mit dem lustvollen Blick des Fotografen auf sein Modell. Ein reizvoller Wechsel zwischen Zeigen und Verhüllen, zwischen Scham und Schaulust. „Schau hin wie schön ich bin!“ zeigt in perspektivischer Vielfalt das Bild des entblößten Körpers mit Fotografien aus Vergangenheit und Gegenwart, die uns zu den kulturellen und visuellen Ursprüngen zurückführt. Nackte Tatsachen in ihrer poetischen, provokanten, inszenierten und deformierten Form machen die Bilderflut in ihrer sinnlichen Intensität zu einem wahren Seh-Vergnügen.


Vincent W Alan - Stretching out 1982
 
Frühe Positionen der Aktfotografie wie z.B. die Akademien aus der Jahrhundertwende mischen sich mit klassischen Aktfotografien der 20er - 50er-Jahren. Pin-ups räkeln sich neben Schnappschüssen aus dem privaten Fundus einer unbekannten Frau aus Budapest. Der schonungslose Einblick in Miron Zownirs Schattenwelten steht dem alltäglichen Zauber der Ruhrbadenden von Jürgen Wassmuth gegenüber. Während der nackte Körper in den fantastischen Fotografien des israelischen Fotografen Itzak Ben-Arieh zu surrealen Traumwelten verschmilzt, zeigen Valentin Samarins „Sanki" Bilder die Metarealität in denen er Bewegung und Energie visualisiert. Hans Petri schichtet Bilder und deren Inhalte übereinander und verknüpft sie somit zu neuen Kontexten. Die unbekleideten Mädchen gehen eine Verbindung mit Zeit und Raum ein. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper als emotionale Reflektion findet sich in Bildern von Bogi Bell und bei Botond wieder. In der Selbstinszenierung des „Laokoon“ verbindet der Künstler Botond das klassische Motiv mit seiner eigenen Biografie. Fotografen wie Alan, Carter, Henle, Karsten, Klein, Olaf oderPurtell zeigen Aktfotografie in ihrer vollen Bandbreite ästhetisch, klassisch und subtil, während Achim Duchow sein Modell in viele kleine Teile zerlegt und zu einem neuen Körper zusammensetzt. Der menschliche Körper ist und bleibt ein spannendes Motiv für die Kunst in der Suche nach unserem Sein.


Aktstudie - unbekannter Fotograf, Belgien ca. 1930
 
Künstler:
Bogi Bell, Itzak Ben-Arieh, Botond, Joseph Cayet, William Carter, Achim Duchow, Benedict J. Fernandez, Joe Gantz, Fritz Henle, Martin Hruška, Fenyő János, Thomas Karsten, Udo P. Klein, Zdeněk Lhoták, Charlotte March, Orlan, Hans Petri, Sergio Purtell, Valentin Samarin, Lubo Stacho, Tono Stano, Christian Staub, Alfred Särchinger, Stanislav Tůma, Vasil Stanko, Jürgen Wassmuth, Miron Zownir, u.v.a.
 
Zur Ausstellung ist ein Katalog von 104 Seiten im Querformat 29,5 x 21 cm erschienen, der in der Galerie Kunstwerk für 20,- € oder über die u.a. Webseite der Galerie und per E-Post info@kunstwerk-nippes.de im Versand (dann plus Versandkosten) erworben werden kann.


Pikanterie - anonym, Belgien 1950er Jahre

Die Ausstellung wird bis zum 31.10.2014 gezeigt.
Galerie Kunstwerk Nippes - Baudristr. 5 - 50733 Köln - Tel.: 0221/ 7328497
Öffungszeiten: Do & Fr. 15 -19 Uhr
Sa 11 - 15Uhr
 
Öffnungszeiten zur Photoszene:
Di. – Do. 16. – 18.09.2014, 15 – 19 Uhr
Fr., 19.09.2014, 15 – 22 Uhr
Sa., 20. & So., 21. 09.2014, 11 – 19 Uhr
 
Galerie Kunstwerk Nippes - Baudristr. 5 - 50733 Köln - Tel.: 0221/ 7328497
Weitere Informationen: www.kunstwerk-nippes.de
 
Sehen Sie in dieser Woche in den Musenblättern täglich ein weiteres Foto aus der Ausstellung.