Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung zeigt künstlerische "Zeichen gegen den Krieg"
 
Duisburg (epd) - Im Duisburger Lehmbruck Museum ist derzeit die Ausstellung "Zeichen gegen den Krieg - Antikriegsplastik von Lehmbruck bis heute" zu sehen. Die bis zum 7. Dezember geplante Schau zeigt 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges Werke von insgesamt 21 Künstlern, die teilweise ihre eigenen Kriegserfahrungen in ihren Arbeiten reflektiert haben. Alle gezeigten Skulpturen, Plastiken, Fotografien und Filme sind künstlerische Bekenntnisse gegen den Krieg.
Künstlerischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist das Werk des Bildhauers und Grafikers Wilhelm Lehmbruck. Seine 1915 bis 1916 geschaffene Figur "Der Gestürzte" entstand unter dem Eindruck und Erleben der bis dahin für unvorstellbar gehaltenen Greuel des Ersten Weltkriegs mit seinen modernen Massenvernichtungswaffen. Die Skulptur ist das Gegenbild der damals üblichen Helden-Denkmäler und gilt deshalb als Schlüsselwerk der Antikriegsplastik. 
Die beteiligten Künstler stammen aus Ländern wie dem Libanon, Israel, den USA, Serbien, Vietnam, Chile, Bosnien, Peru, Spanien, Tschechien und Deutschland. Die Werke beschäftigen sich mit unterschiedlichen Erscheinungsformen und Begleiterscheinungen kriegerischer Konflikte. Unter anderem sind Arbeiten von Maria Abramovic, Harun Farocki, Rosemarie Trockel, Lynn Hershman Lereson, Wolf Vostell und der getöteten Fotografin Anja Niedringhaus zu sehen. Die Schau ist Teil des Projekts "1914 - Mitten in Europa", mit dem der Landschaftsverband Rheinland noch bis Mitte 2015 an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert.


Wilhelm Lehmbruck, Der Gestürzte 1915 - © Lehmbruck-Museum, Foto: Bernd-Kirtz
 
Die Ausstellung ist montags und dienstags nach Absprache, mittwochs, freitags und samstags von 12 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 12 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Focus Stadt" in Hagen mit Fotografien aus 150 Jahren
 
Hagen - "Focus Stadt" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Stadtmuseum Hagen zu sehen ist. Die bis zum 11. Januar nächsten Jahres geplante Schau präsentiert Fotografien, die das Leben der Menschen in Hagen und bestimmte Ereignisse aus den vergangenen 150 Jahren zeigen. Gegen 1850 eröffnete der Fotograf Theodor Mende das erste Fotoatelier in Hagen. In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich das Bild der Stadt grundlegend, hieß es zum Auftakt der Ausstellung. Die Industrialisierung, ein rasant verlaufendes Bevölkerungswachstum und die Urbanisierung bestimmten die Entwicklung Hagens hin zur Großstadt.
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts gewann die Fotografie immer mehr an Bedeutung. Fotografien dokumentieren auch die Stadtgeschichte, die Menschen und Ereignisse. Sie sind bis in die Gegenwart - heute meist in digitaler Form - unverzichtbar für die Kommunikation und Vermittlung. Die Ausstellung zeigt Bilder aus dem Eigenbesitz des Stadtarchivs. Mit rund einer Millionen Aufnahmen zählt die Hagener Sammlung zu den größten Bildarchiven in NRW, so die Aussteller.
Das Historische Centrum Hagen liegt im geschichtsträchtigen Stadtteil Eilpe. Die Institution besteht aus dem Stadtmuseum Hagen, dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen und dem Stadtarchiv Hagen. Die Museen und Archive sowie ihre bis in das frühe 19. Jahrhundert zurückreichende Sammlungsgeschichte sind das historische und kulturelle Gedächtnis der Stadt und ihrer Region.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Arbeiten von Rossella Biscotti ab Sonntag in Krefeld
 
Krefeld - Das Museum Haus Esters in niederrheinischen Krefeld zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit Arbeiten der Künstlerin Rosella Biscotti. Die 1978 im italienischen Molfetta geborene Künstlerin ist die jüngste Stipendiatin des renommierten Mies van der Rohe Stipendiums der Stadt Krefeld. Sie überzeugte die Jury durch ihre Auseinandersetzung mit historischen und architektonischen Fragestellungen und deren Übersetzung in Skulpturen und räumlichen Situationen, hieß es zum Start der bis zum 15. Februar nächsten Jahres geplanten Schau.
Die Künstlerin aktualisiere dadurch vergangene gesellschaftspolitische Themen und mache diese sinnlich erfahrbar, so die Aussteller. Ihren Video- und Audioarbeiten, Fotografien und skulpturalen Installationen liegen Archivrecherchen, Interviews und andere persönliche Begegnungen zugrunde, die sie auf die Spuren vergessener historischer Ereignisse und verdrängter aktueller, gesellschaftlicher Strukturen führen. So hat Biscotti anlässlich der 55. Biennale von Venedig im vergangenen Jahre mit den Insassinnen des Frauengefängnisses auf der Guidecca zusammengearbeitet und deren Haftbedingungen thematisiert und Träume analysiert. Die Künstlerin lebt und arbeitet im niederländischen Amsterdam.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Heimatfront Niederrhein" in Grefrath
 
Grefrath - "Heimatfront Niederrhein" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath zu sehen ist. Die bis zum 1. Februar kommenden Jahres geplante Schau zeigt die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren auf die niederrheinische Bevölkerung. Zu sehen sind insgesamt 200 Exponate sowie zahlreiche Fotografien, Bilder und Briefe.
"Beim Betrachten der Schau wird deutlich, wie stark das Kriegsgeschehen fernab der Heimat auf den Alltag der Menschen am Niederrhein eingewirkt hat und wie anfängliche Kriegsbegeisterung in Ernüchterung, Schrecken und Not umschlug", hieß es bei der Eröffnung der Ausstellung. Die ausgestellten Stücke stammen aus anderen Museen, niederrheinischen Archiven oder der museumseigenen Sammlung.
"Die Exponate wurden ergänzt durch zahlreiche Leihgaben aus der niederrheinischen Bevölkerung", so Museumsleiterin Anke Wielebski. So ist eine Fülle von Kriegsdokumenten und biographischen Erinnerungen zusammen gekommen, die exemplarisch für Familiengeschichten der Region zu verstehen sind.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Photographien von Jime Dine in Köln
 
Köln - "My Tools" ist der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Freitag in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln eröffnet wird. Es werden rund 80 Photographien - Gelatinesilberabzüge, Farbabzüge und Heliogravüren zu sehen sein, die der Künstler zwischen 2001 und 2013 auf analoger Basis geschaffen hat und die zum Bestand der Stiftung Kultur gehören, hieß es in der Ankündigung der bis zum 8. Februar kommenden Jahres geplanten Schau.
Dine ist fasziniert von der Materialität, der Form, Farbigkeit und Symbolkraft der Handwerkszeuge und Gebrauchsgegenstände, die ihn fortwährend zur Neubetrachtung auffordern. Als Einzelstücke oder in verschiedenen Kombinationen aufgefaßt, im Alltäglichen sowie im künstlerischen Schaffensprozeß betrachtet, läßt der Künstler das Profane in besonderer Weise aufscheinen. "Dine unterstreicht in seinen Photographien die poetische Seite und die Schönheit der stofflichen Gegenstandswelt", so die Aussteller.


Jim Dine: Red Morandi, 2010; © Jim Dine; VG Bild-Kunst, Bonn, 2014 (Ausschnitt)
 
Die Ausstellung ist täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Montags bei freiem Eintritt.
 
 
Karikaturen-Ausstellung zur Afrikanischen Einheit in Köln
 
Köln - "Trugbild oder Chance?" ist der Titel einer Karikaturenausstellung, die am Dienstag in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Köln eröffnet wurde. Die bis zum 25. Oktober geplante Schau zeigt Cartoons afrikanischer Karikaturisten zur Afrikanischen Einheit. 68 Künstlerinnen und Künstler aus 20 afrikanischen Ländern hatten sich im vergangenen Jahr an einem Wettbewerb aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Afrikanischen Union beteiligt.
Die Karikaturen erinnern an die Vision des Panafrikanismus, die nach der Unabhängigkeit von Politikern wie etwa Patrice Lumumba im Kongo vertreten wurde. Und die Cartoons kommentieren mal witzig-ironisch, mal bitter-sarkastisch wie diese Vision durch die Realpolitik seitdem verraten wurde. Trotzdem stehen die Cartoons auch für die Hoffnung, daß die Afrikanische Einheit irgendwann doch noch verwirklicht wird, hieß es vor dem Start der Ausstellung. 
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags und donnerstags von 10 bis 20 Uhr, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker