Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung in Dortmund zeigt Architektur der 1950er Jahre
 
Die Schau präsentiert Aufnahmen des Fotografen Gerd Kittel von Planung und Bau des Dortmunder Gesundheitshauses
 
Dortmund - Das Museum Ostwall im Dortmunder U zeigt ab dem 5. September eine Ausstellung zur Architektur der 1950er Jahre. Die bis zum 4. Januar nächsten Jahres geplante Schau präsentiert Aufnahmen des Fotografen Gerd Kittel von der Planung und vom Bau des Dortmunder Gesundheitshauses. Von 1955 bis 1959 wurde im Auftrag der Stadt eine Bauidee umgesetzt, die nach Angaben des Museums wie keine andere "den Gestaltungswillen einer neuen Zeit" dokumentiert. Der Architekt und Stadtplaner Will Schwarz (1907-1992) plante das Haus als Ort der städtischen Gesundheitsfürsorge, das unter anderem eine Mütterberatungsstelle, einen Hörsaal, Impfräume, Labore sowie andere medizinische Einrichtungen in sich vereinte.
Besonderes Augenmerk richtete der Architekt zudem auch auf das Wohlbefinden von Besuchern und Mitarbeitern. Großflächige Fensterreihen und Wände aus Glasbausteinen erhellen die Räume, die durch Wandreliefs, Fußbodengestaltung, Mobiliar und architektonische Gestaltungselemente zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen, hieß es in der Ankündigung der Ausstellung weiter. Mit dem Dortmunder Gesundheitshaus schuf der Architekt Will Schwarz nach den Worten der Aussteller "ein Bauideal" der Zeit als ganzheitliches Konzept von Architektur, Ausstattung und Nutzung.
Der Frankfurter Fotograf Gerd Kittel hat diese umfassende Baukonzeption 2012 und 2013 im Bild festgehalten. Die Aufnahmen würdigen die Formensprache des Gebäudes im Ganzen wie auch in den liebevollen Details. Das Stadtarchiv Dortmund ergänzt die Bilder durch Baupläne aus dem Nachlass von Will Schwarz. Der entwarf nicht nur Einfamilienhäuser, Schulen, Bauten für Industrie und Verwaltung, er gestaltete auch Möbel und nahm an über fünfzig Architekturwettbewerben teil. In Dortmund baute er unter anderem auch das Mahnmal in Dortmund-Bittermark, den Fernmeldeturm "Florian" und die Landesgehörlosenschule.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags und freitags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Arbeiten der Künstlerin Susan Hefuna in Hagen
 
Hagen - "Buildings" ist der Titel einer Ausstellung, die im Osthaus Museum im westfälischen Hagen zu sehen ist. Die bis zum 2. November geplante Schau zeigt Arbeiten der deutsch-ägyptischen Künstlerin Susan Hefuna, hieß es vor dem Start. Das Museum präsentiert insgesamt 110 Arbeiten auf Papier, die in den vergangenen 20 Jahren entstanden sind sowie eine bronzene Wandskulptur der Künstlerin.
In ihren sehr vielschichtigen "Bildgedichten" drückt sich nach Angaben der Aussteller sowohl das deutsche wie auch das ägyptische Erbe der in beiden Ländern lebenden und arbeitenden Künstlerin aus. In ihren Arbeiten benutzt Hefuna kulturübergreifende Codes und bietet so ein breites Spektrum an Reflexionen an, die wiederum intellektuelle und emotionale Brückenschläge ermöglichen. Ein immer wiederkehrendes Motiv ist ein Fenstergitter, das in der traditionellen Architektur eine wichtige Rolle spielt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet,
 
 
Ausstellung mit Bildern von Armin Mueller-Stahl in Siegburg
 
Siegburg - Das Stadtmuseum Siegburg zeigt bis zum 19. Oktober eine Ausstellung mit Malerei und Zeichnungen des Schauspielers und Künstlers Armin Mueller-Stahl. Die Schau präsentiert aktuelle Arbeiten des 1930 in Tilsit geborenen Mueller-Stahl. Neben großformatigen Werken auf Leinwand, die man als gegenständlich und expressiv bezeichnen kann, überzeugt der Künstler nach Angaben des Museums vom Donnerstag vor allem mit seinen Portraits berühmter und bedeutender Personen unserer Zeit und der Vergangenheit.
Dabei wählt er Persönlichkeiten aus, die mit ihren Texten, ihrer Musik oder auch ihren Filmen einen Einfluß auf sein eigenes Leben und Schaffen hatten. Einen Schwerpunkt legt das Stadtmuseum auf seiner  Umsetzung des “Urfausts“ von Johan Wolfgang von Goethe in einem Zyklus von 20 Lithographien und zahlreichen Originalgrafiken, in denen er sich mit diesem bedeutenden Stück des klassischen Theaters auseinandersetzt. Auch heitere Strandszenen von der Küste vor Los Angeles sowie Baumlandschaften sind in der Ausstellung zu finden.  
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.siegburg.de
 
 
Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Peter Wächtler in Münster
 
Münster - Der Westfälische Kunstverein in Münster zeigt bis zum 19. Oktober eine Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Peter Wächtler. Der 1979 in Hannover geborene Künstler arbeitet mit ganz unterschiedlichen Medien: Skulptur, Zeichnung, Animation sowie Video und Soundinstallationen. Dabei interessieren ihn die spezifischen Ausformungen unterschiedlicher traditioneller Genre wie Buchillustrationen, animierte und vermenschlichte Tiere, erotische Zeichnungen oder die Darstellung von Natur.
In der Imitation dieser formalen Charakteristika verändert Wächtler stets deren erzieherische, empathische oder erdrückende Absichten. Ein immer wiederkehrendes Element sind die eigenen, überindividuellen Pathologien sowie die Momente, in denen diese mit größeren Zusammenhängen kollidieren. Ausgedrückt in Kurzgeschichten, Prosaversen oder Songtexten, können diese als Voice-over einen handkolorierten Film überlagern oder aus Keramiken "sprechen", hieß es bei der Präsentation der Schau. Für die Ausstellung hat der Künstler ein neues Video produziert und zeigt dieses gemeinsam mit Skulpturen und Zeichnungen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk des Kinderbuchautors Otfried Preußler in Ratingen
 
Ratingen - "Von der kleinen Hexe und dem Räuber Hotzenplotz" ist der Titel einer Ausstellung, die seit dem 26. September im Ober­schle­sis­chen Landesmuseum in Ratingen zu sehen ist. Der Autor, der Geschichten über Räuber, Gespenster und Wassermänner schrieb, starb im vergangenen Jahr mit fast 90 Jahren und gilt als einer der weltweit beliebtesten Erfindern von Kindergeschichten, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplanten Schau.
Besucher erfahren in der Ausstellung vieles über das Leben des bekan­nten Autors, dessen Bücher in 55 Sprachen übersetzt wur­den. Mit­mach­sta­tio­nen machen zudem mit den Erleb­niswel­ten Wasser, Luft und Wald ver­traut, die in Preußlers Büch­ern immer wieder eine wichtige Rolle spie­len. An Hörsta­tio­nen wer­den Preußlers Geschichten abge­spielt, Kinder kön­nen sich aber auch selbst als Geschicht­en­erzäh­ler ver­suchen oder Geschichten rund um den kleinen Wasser­mann oder die kleine Hexe nachspielen.
 
Die Ausstel­lung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung mit Bildern von Markus Brunetti in Köln
 
Großformatige Aufnahmen von Kathedralen, Kirchen und Klöstern in Europa
 
Köln - "Facades" ist der Titel einer Ausstellung, die bis zum 14. Dezember im Museum für Angewandte Kunst in Köln zu sehen ist. Die Schau präsentiert großformatige Bilder von Markus Brunetti. Der Fotograf begann vor neun Jahren seiner Leidenschaft zu folgen und machte sich auf eine bis heute andauernde große Reise durch Europa, um die bedeutendsten Kathedralen, Kirchen und Klöster unseres Kontinentes bildlich festzuhalten. Er fotografiert dabei mit einer eigens für dieses Projekt von ihm entwickelten Technik, die die Grenzen der digitalen Bilderzeugung, des Sichtbaren und Reproduzierbaren auslotet.
Präsentiert werden insgesamt 30 bis zu 1,5 mal drei Meter große Bilder, die erstmals öffentlich zu sehen sind. Brunettis Fotografien erinnern in ihrer Präzision, Lichtführung, Strenge und grafischen Qualität an Gemälde und Stiche Alter Meister, auch wenn er sich bei seiner Arbeit der modernsten Technologien bedient, so der Kurator der Schau, Markus Hartmann. Der Fotograf besucht nicht nur die bekannten, sakralen Bauwerke, wie die großen gotischen Kathedralen etwa in Straßburg, Reims oder Köln, sondern entdeckt auch Kleinode, wie die Dorfkirche in portugiesischen Cortegaça mit ihren Azulejos (Keramikfliesen), die er mit der gleichen Hingabe und Aufmerksamkeit abbildet wie die berühmten großen Schwestern.
Brunetti versteht sich selbst als einen "Bildermacher" und "Bild-Erfinder", der die von ihm fotografierten Bauwerke so festhält und interpretiert, wie sie sich ihre Baumeister und Architekten idealtypisch vorgestellt haben müssen, als sie die ersten Entwürfe aufs Papier brachten. Der Künstler verläßt in seinen Aufnahmen die gewohnten fotografischen Perspektiven und entwickelt eine eigene Bildsprache, um ein idealisiertes Abbild der Kirchenfassaden zu schaffen. Die Ausstellung wurde als Hommage an die Fotografie eingerichtet, die ihren 175. Geburtstag feiert, erklärte die Direktorin des Museums, Petra Hesse. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Internet: www.makk.de
 
 
Ausstellung im Kölner Wallraf-Richartz-Museum widmet sich dem Abklatsch
 
Köln - Das zeichnerische Phänomen des Abklatsches ist Thema einer Ausstellung im Graphischen Kabinett des Wallraf-Richartz-Museums in Köln, die sich seit dem 29. August ganz dem Marginalen in der Zeichenkunst widmet. Der Abklatsch markiere dabei gewissermaßen den Nullpunkt der Zeichnung, kommt der Prozess doch ohne jeden künstlerischen Anspruch aus, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 23. November geplanten Schau. Der Titel der Ausstellung ist: "Der Abklatsch. Eine Kunst für sich" und zeigt eine Auswahl künstlerischer Nachahmungen.
Auf die originale Zeichnung legt man ein angefeuchtetes Papier und allein durch leichtes Pressen erhält man eine gespiegelte Kopie des Originals. Nicht gezeichnet, aber doch wahrhaftig, trifft der Abklatsch ins Mark der Zeichnungskunst, die spätestens seit Marcel Duchamp anderen Parametern folgt als dem Entwurf oder einer künstlerischen Idee, so die Aussteller. Die Schau zeigt, daß der Abklatsch auch ohne individuelle Handschrift, ohne besonderen Stil einen operativen Wert besitzt. Wie die älteren bildgebenden Verfahren des cliché-verre, des Holzstichs oder des Kleckses schärft er unseren Blick auf die veränderten Bedingungen der modernen Zeichenkunst. 
Im 16. und 17. Jahrhundert riefen vor allem die italienischen Meister meisterhafte Fälscher auf den Plan, im 18. Jahrhundert schwappte die Unart dann nach Frankreich, wo Abklatsche auch anstelle von Originalen gesammelt wurden. In allen Graphischen Kabinetten lassen sich verschiedene Formen des Abklatsches nachweisen, egal ob Rötel- oder Kreideabdruck, Kontur- und Klappabdruck oder gar der Naturselbstdruck. Das Museum widmet dem Abklatsch erstmals eine eigene Ausstellung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk des Malers Bernd Schwarzer in Hagen
 
Hagen/Düsseldorf - Unter dem Titel "Poesie und Realismus" zeigt das Osthaus-Museum Hagen eine Ausstellung zum Werk des Düsseldorfer Künstlers Bernd Schwarzer. Schwarzer sei  ein begnadeter Maler, Zeichner und Plastiker, hieß es bei der Präsentation der bis zum 2. November geplanten Schau aus Anlaß des 60. Geburtstags des Künstlers. Zu sehen sind aus vier Jahrzehnten insgesamt etwa 50 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen. Drei Themengruppen bestimmen das Werk des Künstlers: Erster Weltkrieg, Religiöse Bilder und Deutschland- und Europabilder. Schwarzers Malerei repräsentiert keine Flächenkunst, die auf einen reinen ästhetischen Schein ausgerichtet ist. Sein Umgang mit Farbe entspricht nach Angaben des Museums "seinem Ideal als gesellschaftlich wirkender Künstler."
 
Die Ausstellung ist nur im Osthaus-Museum zu sehen und dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Bilderbuchmuseum Troisdorf zeigt Kunstprojekt deutscher und israelischer Künstler
 
Troisdorf - "Unter dem Titel "Das Eigene und das Fremde" zeigt das Troisdorfer Bilderbuchmuseum Burg Wissem bei Bonn ab dem 6. September ein interkulturelles Kunstprojekt mit deutschen und israelischen Künstlern. Die bis zum 5. Oktober geplante Schau präsentiert mit rund 100 Zeichnungen, Skizzenbüchern, einer Computeranimation und einer Klanginstallation die Ergebnisse der vorangegangenen etwa einjährigen Arbeitsphase, in der Teilnehmer und Teilnehmerinnen beider Länder in engem Austausch miteinander gearbeitet haben, erklärte die Leiterin des Museums, Maria Linsmann-Dege.
Im Rahmen dieses Projektes waren im vergangenen Jahr zunächst fünf israelische Illustratoren in Deutschland zu Gast und hatten im Bilderbuchmuseum mit fünf deutschen Illustratoren und Illustratorinnen zusammen gearbeitet. Ein Gegenbesuch der deutschen Illustratoren in Israel fand im Frühjahr dieses Jahres statt. Das Ausstellungsprojekt des Museums mit Arbeiten bedeutender israelischer und deutscher Illustratoren und Illustratorinnen entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Münsteraner Wissenschaftler Jens Thiele, der Bezalel Akademie in Jerusalem und mit Unterstützung der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum, des Goethe-Instituts Israel, der israelischen Botschaft und weiterer Förderer. Zur Ausstellung erscheint ein dreisprachiger Katalog in deutscher, englischer und hebräischer Sprache.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Osthaus-Museum zeigt Künstlerpostkarten der Expressionistengruppe "Brücke"
 
Zu sehen sind in Hagen insgesamt rund 50 "Kunstwerke im Miniformat" mit allen Themen und Motive der Maler
 
Hagen - Unter dem Titel "Kirchner, Schmidt-Rottluff, Heckel und Pechstein lassen grüßen" zeigt das Osthaus-Museum in Hagen bis zum 2. November eine Ausstellung mit 50 Künstlerpostkarten der 1905 in Dresden gegründeten expressionistischen Künstlergruppe "Brücke". Die Exponate stammen aus der Sammlung des Brücke-Museums in Berlin. Die Postkarten sind nicht nur kulturgeschichtliche Dokumente, sondern auch "Kunstwerke im Miniformat", so die Aussteller.
 
Sie präsentieren ein Panorama der "Brücke"-Kunst sowie ihrer Themen und Motive, ihrer Entwicklungen und ihrer stilistischen Errungenschaften. Die Geschichte der expressionistischen Künstlergruppe läßt sich anhand dieser Arbeiten in all ihren Aspekten nachvollziehen. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Postkarte* durch die österreich-ungarische Postverwaltung als preiswertes Medium für kurze Mitteilungen offiziell eingeführt worden und erfreute sich bald auch in Deutschland großer Beliebtheit. Auch die Künstler der "Brücke" bedienten sich häufig der Postkarte zum raschen Austausch von Informationen oder dem Versenden einer schnellen Grußbotschaft an Freunde und Förderer.
Die gedruckten, gezeichneten oder aquarellierten Postkarten stellen allerdings nicht nur Kommunikationsmittel dar. Sie geben Zeugnis über das Leben und Schaffen der einzelnen Künstler und sind damit als Quellenmaterial für die Forschung von entscheidender Bedeutung. Die Motive geben in Einzelfällen eine Vorstellung von heute nicht mehr existierenden Werken oder halten einen erste Idee fest, die später für ein Gemälde oder eine Druckgrafik genutzt wurde. Alle Themen und Motive des "Brücke"-Expressionismus sind auch auf ihren Postkarten vertreten: Badende, Tänzer und Zirkusartisten, expressive Landschaften sowie Akte unter freiem Himmel oder im Atelier. 
Neue Ideen jeder Art, ob stilistisch oder thematisch, konnten untereinander, aber auch an Freunde und Sammler schneller als mit jedem anderen Kommunikationsmittel übermittelt werden. Ein intensiver Austausch von künstlerischen Arbeitsproben wurde so auch über räumliche Trennung hinweg möglich. Dabei lag die besondere künstlerische Herausforderung für die Künstler in dem kleinen Format der Karten, welches normiert vorgegeben war. Demnach mußte auf dieser begrenzten Fläche die künstlerische Lösung und der gestalterische Gedanken in komprimierter Form umgesetzt werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Picasso-Museum Münster mit zwei neuen Ausstellungen zum Thema Abstraktion
 
Münster - Das Picasso-Museum in Münster zeigt zwei neue Ausstellungen. "Die Revolution entläßt ihre Bilder - Von Malewitsch bis Kandinsky" ist der Titel einer bis zum 19. Oktober geplanten Schau. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Mittel- und Osteuropa von einer Welle erfaßt, in der Künstler und Künstlergruppen verschiedenste Varianten der geometrischen Abstraktion konstruierten und erkundeten.
Die Ausstellung zeigt diesen Facettenreichtum und die Qualitätsdichte der Abstraktion und beleuchtet dabei nicht nur die berühmten Protagonisten wie Malewitsch und Kandinsky, sondern auch die weniger bekannten Künstler, die überzeugte Vorreiter der Abstraktion waren. Die Schau vereinigt Gemälde, Fotografien, Filme und Skulpturen des Who is Who der künstlerischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts.
Die zweite, bis zum 17. Oktober geplante zeitgleich laufende Ausstellung trägt den Titel "Zwischen den Stühlen - Picasso zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion". Wie kaum ein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts changierte Picasso in seinem Werk zwischen Formzertrümmerung und Formerneuerung. Ob Kubismus, Surrealismus oder Klassizismus – unter der behutsamen Hand des Jahrhundertgenies verwandeln Figuren und Objekte fortwährend ihre Gestalt, hieß es vor dem Start der Schau. 
 
Die Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Arbeiten von Fred Sandback in Bottrop
 
Bottrop - Das Josef Albers Museum Quadrat-Bottrop zeigt eine Ausstellung mit Zeichnungen und Skulpturen des 2003 verstorbenen amerikanischen Künstlers Fred Sandback. Der 1943 geborene Sandback  betrachtete die Zeichnung von Anfang an als einen essentiellen Zweig seiner Arbeit. Dabei schuf er im Unterschied zu manchen Zeitgenossen nicht Entwürfe für Skulpturen, sondern betrieb die Zeichnung um ihrer selbst willen, als ein Nachdenken über ihre eigenen ästhetischen Möglichkeiten, hieß es im Vorfeld der bis zum 9. November geplanten Schau.
Bei der Ausstellung handelt es sich um die erste Retrospektive der Zeichnungen des Künstlers. Sie wird vom Josef Albers Museum gemeinsam mit dem Kunstmuseum Winterthur und dem Museum Wiesbaden veranstaltet. Zu sehen sind insgesamt über 140 Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2000. Neben den Zeichnungen sind auch einige charakteristische Skulpturen Sandbacks ausgestellt, die er aus Acrylfäden zuoder Gummibändern schuf. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
"KZ – Kampf – Kunst"
 
NS-Dokumentationszentrum Köln zeigt Ausstellung zum Werk des Künstlers Boris Lurie
 
Köln - "KZ - Kampf - Kunst" ist der Titel einer Ausstellung, die im NS-Dokumentationszentrum in Köln gezeigt wird. Die bis zum 2. November geplante Schau zeigt das Werk des 1924 in Leningrad geborenen und in Riga aufgewachsenen Künstlers Boris Lurie. Er überlebte gemeinsam mit seinem Vater das Ghetto in Riga und die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, seine jüngere Schester, seine Großmutter und seine große Jugendliebe wurden 1941 in der Nähe von Riga ermordet.  
In seiner Kunst fand er einen Weg, dem Schweigen der Opfer zu entkommen, hieß es vor dem Start der Schau. "Ich hätte das gerne gemacht, angenehme Bilder. Aber es hat mich immer etwas daran gehindert", sagte Lurie einmal. Seine Arbeiten schockieren oftmals. Viele entstanden vor mehr als 50 Jahren und haben bis heute ihr Potenzial, an den Rand des Erträglichen zu führen, zu brüskieren und zu polarisieren, nicht verloren, so die Aussteller. Die zutiefst existenziellen und eigentümlich europäischen Züge seines Werks und nicht zuletzt dessen aggressiv politische Ausrichtung machten Lurie "zu einem Fremdkörper in New Yorks Kunstwelt des Abstrakten Expressionismus und der Pop-Art", eine Position, die er bis zu seinem Tod 2008 beibehielt.
Das NS-Dokumentationszentrum präsentiert Luries umfassende Ausstellung in Kooperation mit der Boris Lurie Art Foundation, New York, und unter der kuratorischen Leitung der Galeristin Gertrude Stein. Zu sehen sind die ersten eindrücklichen Arbeiten, die unmittelbar nach der Befreiung aus dem KZ entstanden, und in Europa noch nie gezeigte Arbeiten der 1940er und 1950er Jahre. Im Kellergeschoss wird erstmalig auch eine Auswahl seines beeindruckenden skulpturalen Werks aus den 1970er-Jahren vorgestellt. Der aus einer jüdischen wohlhabenden Bürgerfamilie stammende Künstler durchlitt unmittelbar die großen Katastrophen und Umbrüche des 20. Jahrhunderts.
Eine Opferhaltung verinnerlichte Boris Lurie nie. Die Schrecken des Erlebten thematisierte er in den Künstlerkreisen, die er in New York suchte und fand, nicht als persönliches Schicksal. Er formulierte jedoch seinen Widerstand gegen Ohnmacht und Gewalt, die sein Leben in der prägenden Jugendphase überfallen und dominiert hatten, mit einem entschiedenen Nein. 1958 war er Mitbegründer der Künstlergruppe NO!art . Imperialismus, Rassismus, Sexismus, Konsumrausch und nukleare Bedrohung gehörten zu den Themen der streitbaren Gruppe, die nur wenige Jahre gemeinsam agierte.
Lurie beschrieb sich als einen privilegierten KZ-Überlebenden, der schnell als Übersetzer im Nachkriegsdeutschland Fuß fasste und 1946 gemeinsam mit seinem Vater nach New York auswanderte, wo er bis zu seinem Ende lebte und arbeitete. "Man mußte in der Kunst damals immer indirekt sein. Wir waren zu subjektiv und zu politisch", beschrieb Lurie die schwierige und oft ignorierte Position der streitbaren Gruppe in einem späten Interview. Der Künstler verfasste neben zahlreichen Gedichten in baltisch-deutscher Sprache auch Romane und Erzählungen. Einige der Manuskripte sowie Fotos und Originaldokumente sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden 1. Donnerstag/Monat bis 22.00 Uhr geöffnet.
Internet: www.nsdok.de
 
 
Goethe-Museum präsentiert Schrift-Bilder von Josua Reichert
 
Düsseldorf - Anläßlich des Geburtstages seines Namensgebers präsentiert das Düsseldorfer Goethe-Museum bis zum 5. Oktober die Ausstellung "Sinnig zwischen beiden Welten … – Schrift-Bilder von Josua Reichert". Literarische Schwerpunkte der Ausstellung bilden Goethes Lyriksammlung "West-östlicher Divan" und die "Italienische Reise", so die Aussteller in einer Ankündigung.
In 25 originalen Werken wird die langjährige Auseinandersetzung mit Goethes Texten vorgestellt. Neben der zentralen Präsentation großformatiger Schrift-Bilder wurden auch in weiteren Räumen der ständigen Ausstellung Bilder von Reichert wirkungsvoll integriert. Mittels überraschender Spielarten der Textgestaltung durch Wahl einer Type, der Größe, Farbe und Anordnung der Schrift gelingt Reichert eine besondere Intensivierung der Aussage. Der 1937 in Stuttgart geborene Reichert druckt nicht nur Goethes Gedichte, sondern er bildet sie ab. Seine Werke seien ein spielerisches Nebeneinander von Kunst und Poesie, hieß es vor dem Start der Schau. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker