Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung mit Werken von Otmar Alt in Langenfeld verlängert
 
Langenfeld - Wegen des großen Interesses hat der Förderverein Wasserburg Haus Graven in Langenfeld die Ausstellung zum Werk des Künstlers Otmar Alt bis zum 7. September verlängert. Ursprünglich sollte die Schau am 20. Juli zu Ende gehen. Die Werkschau mit 53 Gemälden, einer Groß- und mehreren Kleinplastiken würdigt den 1940 in Wernigerode geborenen Alt, der einer der bekanntesten und vielseitigsten Künstler unserer Zeit ist.
Nach einer Lehre als Dekorateur und Plakatmaler nahm er 1960 das Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin auf und wurde 1964 Meisterschüler von Hermann Bachmann. Bis Mitte der 1960er Jahre entstand eine große Zahl informeller Arbeiten. Danach begann der Künstler einen eigenen Stil zu entwickeln - die Bilder nahmen figurative Züge an. Es zeigt sich seine Vorliebe für intensive Farben und für klar definierte Konturen und Formen aus der Pflanzen- und Tierwelt.
Ab den 1970er Jahren setzt sich Otmar Alt auch verstärkt mit der Bildhauerei auseinander. Seinem Interesse an immer neuen Materialien und Techniken verdankt sein Publikum aber auch Bühnenbilder, Wandmalereien, Fassadengestaltungen und Kinderbücher. Gemeinsam mit Horst Antes, HAP Grieshaber oder Wilhelm Lot gehört er zu den Vertretern der „Neuen Figuration“ in Deutschland, die die Figur wieder in das Zentrum des Bildes rückten.
 
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Arbeiten von Hans-Peter Müller in Herne
 
Herne - Unter dem Titel „Zeitstücke“ präsentiert die Städtische Galerie in Herne seit Freitag Bilder des Künstlers Hans-Peter Müller. Der aus Witten stammende Künstler malt Räume, die er selber „Raumporträts“ nennt. Es sind Bilder, die meist Innenräume zeigen und naturalistisch gegenständlich gemalt sind. Dabei konzentriert er sich auf das bewegte Spiel von Licht und Schatten, das seinen Bildern manchmal etwas Künstliches verleiht, hieß es zum Start der bis zum 24. August geplanten Schau.
Die Bilder zeigen Szenen, die vor allem in Cafés und Restaurants, aber auch in Zugabteilen, Wohnzimmern oder seinem Atelier spielen. Menschen gibt es in diesen Räumen zwar keine, aber der Betrachter spürt immer wieder ihre Abwesenheit. Etwa wenn leere Gläser oder Tassen auf dem Tisch stehen. Müllers Bilder werden in der Ausstellung durch Buchobjekte, Skizzenbücher und kurze Texte von Schriftstellern und Philosophen ergänzt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie samstags von 14 bis 17 und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kunsthalle Münster präsentiert Arbeiten von Klaus Geigle
 
Münster - Unter dem Titel „geigle streetview“ zeigt die Kunsthalle Münster seit Freitag Arbeiten des Malers Klaus Geigle. Der Künstler lebt in Münster und arbeitet häufig in Spanien. Also ist er entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Flugzeug unterwegs. Diese beiden Perspektiven sind in seinen Bildern auf den ersten Blick identifizierbar, hieß es zum Auftakt der bis zum 21. September geplanten Schau. Zu sehen sind Straßenszenen, Verkehrsinseln, Pflanzkübel, Vorgärten, Kaninchen oder Dohlen. Neben diesen alltäglichen Motiven gibt es auch Bilder spanischer Verkehrsinseln und Landschaften, Agaven und Zypressen.
Klaus Geigle hat auf die kreatürliche Welt eine unverwechselbare, individuelle Sicht entwickelt. Seine nur scheinbar vertrauten Landschaften atmen eine skurrile bis morbide Atmosphäre, etwa wenn er als Eichhörnchen getarnte Hamster von links ins Bild fahren läßt, ein Wellensittich majestätisch-schön aus dem Ei schlüpft oder der Betrachter das Ende eines Tierlebens auf dem Asphalt gezeigt bekommt. Geigle begegnet dabei dem Material wie dem Motiv im Modus der Zwiesprache und eröffnet für den Betrachter Begegnungen mit dem Unerwarteten, Überraschenden und Abgründigen, hieß es zum Start der Schau.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags/sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunsthalle Recklinghausen zeigt Arbeiten von Wolfgang Weileder
 
Recklinghausen - Unter dem Titel „Transversale“ zeigt die Kunsthalle Recklinghausen ab dem (kommenden) Sonntag eine Ausstellung mit Installationen und Fotografien des Künstlers Wolfgang Weileder. „Transversale“ bedeute laut Duden eine „Gerade, die eine geometrische Figur durchschneidet“, hieß es am Freitag bei der Präsentation der bis zum 24. August geplanten Schau. Diese Art „Schnitte“ kennzeichnen das Werk des in München geborenen und seit dem Jahr 2000 in Großbritannien lebenden Weileder. Der unterrichtet an der Newcastle University als Professor für Bildhauerei.
Für die Kunsthalle Recklinghausen hat der Künstler eine massive Rauminstallation geschaffen. Die Kunsthalle wird als verkleinertes Modell im Ausstellungsraum neu aufgebaut und schafft so eine verschobene Raumbeziehung von Vorbild und Abbild. Das Ausstellungsgebäude wird selbst zu einem plastischen Ereignis durch die Spiegelung und Formwiederholung, so die Kuratoren der Schau. Zudem werden zwei fotografische Serien präsentiert, in denen Weileder die Möglichkeiten der Digitaltechnik auslotet.
Er fotografierte dafür einen horizontalen Ausschnitt belebter Plätze in aller Welt von einem fixen Standpunkt immer wieder über mehrere Stunden. Durch die Aneinanderreihung dieser schmalen Streifen entsteht ein abstraktes Zeit-Bild, das eine unbestimmte Stimmung erzeugt, die den Ort charakterisiert, ihm aber auch etwas Überörtlich-Allgemeines gibt. „Atlas“ nennt der Künstler diese Serie, aus der als Edition der Altstadtmarkt von Recklinghausen erscheint. Ähnlich verfährt er mit seinen „Seascapes“, wirkliche „Seestücke“ in der Tradition der holländischen Malerei. Weileder ist durch seine künstlerischen Eingriffe in den öffentlichen Raum und seine Rauminstallationen bekannt geworden.
 
Die Ausstellung ist montags und dienstags sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunst-re.de
 
 
Ausstellung „Wege von Licht und Schatten“ im Universitätsmuseum Bonn 
 
Die am Samstag startende Schau zeigt Fotografien und bewegte Bilder aus Pakistan
 
Bonn - „Wege von Licht und Schatten - Paths of Light and Shadow“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Universitätsmuseum Bonn zu sehen ist. Die bis zum 24. August geplante Schau zeigt Fotografien und Videoarbeiten der pakistanischen Künstlerin Suriyya Choudhary. Fotos und bewegte Bilder zeigen heilige Stätten in Ostpakistan. Die derzeit in Bonn lebende Künstlerin setzt sich in ihren Arbeiten mit der kolonialen Vergangenheit ihres Heimatlandes auseinander.
Sie stellt den Foto-Motiven aus der britischen Kolonialzeit eine eigene, indigene Perspektive entgegen. Die Ausstellung ist Teil des Promotionsprojektes der Künstlerin. Sie ist zugleich Assistenz-Professorin in Bildender Kunst an ihrer Heimatuniversität und absolviert im Rahmen ihrer weiteren Qualifizierung ein Projekt an der Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität Bonn.
Choudhary thematisiert in der Schau auch britische Fotografen wie W. H. Baker, die im 19. und 20. Jahrhundert eine eigene, kolonial geprägte Bildästhetik entwickelt haben. Diese Sichtweisen lassen nach Ansicht der Künstlerin die kulturelle und spirituelle Bedeutung außer acht, die etwa Mausoleen und Moscheen eigen ist und spiegeln die Zuschreibung als Teil der Kolonialherrschaft. Die dreiteilige Videoarbeit der Künstlerin hingegen ist durch Beteiligung und Zusammenarbeit mit Einheimischen entstanden, die selbst zu Wort kommen und angemessen ins Bild gerückt werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet.
 
 
Skulpturen von Stephan Balkenhol im Skulpturenpark Waldfrieden
 
Wuppertal - Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal präsentiert eine Ausstellung mit Skulpturen des Künstlers Stephan Balkenhol. Die Skulpturen gehörten zu den be­kann­testen Werken zeit­ge­nössischer Bild­hauerei in Deutsch­land, hieß es bei der Vorstellung der bis zum 12. Oktober geplanten Schau. Die meist wie bei­läufig dastehenden, neutralen, „nor­malen“ Figuren des Künstlers bevölkern zahl­reiche Museen und öffentliche Orte in unseren Städten.
Balkenhol hat über­wiegend menschliche Figuren, aber auch Tier­dar­stellungen und Fabel­wesen geschaffen, deren einfach und unaufdringlich anmutende Formen­sprache gleichzeitig zu seinem großen Erfolg bei­ge­tragen hat. Für einige Kritiker und andere Vertreter der Kunst­szene wurden sie nach Angaben der Veranstalter zur Provo­kation.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung „Schicksalsfügung“ in Schloss Dyck bei Jüchen eröffnet
 
Jüchen - Im Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur der Stiftung Schloss Dyck bei Jüchen ist die Ausstellung „Schicksalsfügung - Zwei Ansichten - Eine Stimme“ zu sehen. In der bis zum 27. Juli geplanten Schau werden Werke des deutsch-chinesischen Künstlers Yang Qi den Gemälden des amerikanisch-chinesischen Künstlers Cai Chufu gegenübergestellt. Die Werkschau zeigt, wie unterschiedlich die beiden Künstler ihre Migrationserfahrungen und die Begegnung mit einem neuen und ganz anderen, westlichen Kunstkanon verarbeiten.
So ist die Kunst Yang Qis stark durch die westliche Kunst beeinflusst, Cai Chufu hingegen scheint der chinesischen Tradition stärker verbunden geblieben zu sein. Doch auch bei Yang Qi kommt seine chinesische Herkunft, insbesondere in seinen neueren Werken, zum Vorschein. Und so unterschiedlich die Werke der beiden Künstler auch sein mögen, vereint Sie doch derselbe Ursprung, dieselbe Tradition, daßelbe Schicksal, hieß es zum Auftakt.
Beide Künstler haben mit Mitte dreißig ihr Heimatland China verlassen, um im Westen einen neuen Lebensweg einzuschlagen und künstlerische Erfahrungen zu sammeln. Yang Qi kam 1987 im Rahmen eines Austauschprogramms nach Deutschland, Cai Chufu emigrierte 1978 in die USA. Seither fühlen sich die Künstler in beiden Kulturen zuhause und nutzen ihre hybride kulturelle Identität für ihr künstlerisches Schaffen. Zusammengestellt wurde die Schau von der im westfälischen Ahlen ansässigen Kulturorganisation Bell Art, die den Kunst- und Kulturaustausch zwischen Ost und West anregen und die Tradition ihres Namenspatrons Adam Schall von Bell fortführen möchte, der im 17. Jahrhundert als deutscher Missionar in Peking den Kultur- und Wissenstransfer zwischen China und Europa maßgeblich gefördert hat.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu „Kunst und Küche“ in Bergisch Gladbach
 
Bergisch Gladbach - „Topf und Deckel - Kunst und Küche“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 24. Oktober im Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach zu sehen sein soll. Bis zum 8. März nächstn Jahres sollen Facetten des Kochens aus dem Blickwinkel der Kunst betrachtet werden, hieß es in einer Ankündigung der Schau. Zu sehen sind Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Installationen sowie Exponate aus dem Küchen-Designbereich, etwa ein „Küchenbaum“ oder die mobile Kochstation „Instant Cooking“, so ein Museumssprecher. 
Zum Begleitprogramm gehören Kochseminare, kulturwissenschaftliche Vorträge, Lesungen und Kinofilme. Ein Schirmherr der Ausstellung ist Nils Henkel, der zugleich Genußbotschafter für NRW ist. Die Ausstellung wird nach Veranstalterangaben künstlerische, sinnliche und ästhetische Aspekte vom Küchenstillleben zum Küchenleben herausstellen. Die Thematik der Schau verbinde den Bereich der Küche mit der Kunst: „In der gesamten Kunstgeschichte wird der Blick in die Küche und auf den Teller gepflegt“, hieß es in der Ankündigung weiter.
Dabei soll auch der Wandel der Küche als Ort der Arbeit, Kommunikation und Selbstdarstellung angesprochen werden. Exemplarisch sollen Miniküchen von Designern einen Eindruck davon vermitteln, wie stark dieser Ort bei Beibehaltung der Grundfunktion auch zu reduzieren ist. Einen weiteren wichtigen Bereich de Schau soll auch „der leere Topf, der leere Teller und Hunger“ einnehmen. Dieser Bereich soll mit Beispielen aus der Kunst dargestellt werden und durch eine Kooperation mit dem Verein „Die Tafel“ stärker ins Bewußtsein der Öffentlichkeit dringen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Zeitgenössische Kunst in 1.000 Jahre alter Abtei Brauweiler
 
Pulheim - Zeitgenössische Kunst ist vom 15. bis zum 17. August in der Abtei Brauweiler in Pulheim bei Köln zu sehen. In der rund 1.000 Jahre alten Abtei zeigen etwa 50 Künstlerinnen und Künstler aktuelle Werke, Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Installationen, hieß es in einer Ankündigung anläßlich der Kunst-Tage Rhein-Erft. Anders als sonst bei Ausstellungen haben Besucher hier die Möglichkeit, direkt mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Außerdem gibt es Live-Musik und Führungen sowie Mitmach-Angebot für Kinder und Jugendliche.
Kulturfreunde können den Besuch der Kunst-Tage zu einem kleinen Kultururlaub ausbauen und weitere Highlights der Region kennenlernen, etwa das Max-Ernst-Museum sowie die Unesco-Welterbeschlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sowie das Keramion in Frechen.
 
 
Redaktion: Frank Becker